wasser aus dem vollentsalzer?

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
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hevo
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wasser aus dem vollentsalzer?

Beitrag von hevo »

hallo und schönen feiertag -

im rechtsrheinischen köln kommt das wasser mit relativ hoher gesamt- und kalkhärte aus der leitung - das ist für einen teil meiner fische nicht zumutbar. deshalb habe ich einen vollentsalzer angeschafft und verschneide das wasser für die aquarien mit 40 prozent leitungs - und 60 prozent VE - wasser. dann liegt die KH bei ungefähr 3 ° dH und der pH bei rund 6,5.
wäre dieses wasser tilli - tauglich?
wären bei diesem wasser düngerzugaben erforderlich?
grüsse aus köln - volker
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Wenn du mit 60% VE Wasser und 40% Leitungswasser auf KH von 3 kommst, ist deine Ausgangs-KH ca. 7,5. Das entspräche damit von der KH her ungefähr Hamburger Leitungswasser, zumindest etwa dem, was südlich der Elbe aus dem Wasserhahn kommt. Dazu kann ich nur sagen, dass ich die guten Kulturerfolge, die ich in Hamburg mit dortigem Leitungswasser habe erzielen können, hier in B nie wieder erreicht habe, trotz UO-Anlage. Sicher, was ich hier ausschließlich mit dem sehr harten Berliner Leitungswasser gießen würde, könnte ich bald in der Pfeife rauchen, insofern ist UO grundsätzlich eine gute Sache. Aber es ist eben nicht alles. Wenn du deinen Pflanzen ansonsten gute Bedingungen bieten kannst, hätte ich bei deinem Leitungswasser kaum Bedenken. Besonders, wenn du am Stadtrand wohnst, deine Pflanzen auch mal Regen abbekommen etcpp. Aber es kann genauso gut sein, dass deine Entsalzung die Qualität des Wasser für die Pflanzen deutlich verbessert und da du den Aufwand eh für deine Fische treibst, ist das ja kein Problem. Wenn du deinen Pflanzen was richtig Gutes tun willst, dann gieße sie mit Aquarienwasser (Wasserwechsel).

Gruß,
Joachim
hevo
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Beitrag von hevo »

hallo joachim, vielen dank schon mal.
der hinweis auf das aquarienwasser ist sicher auch ein stück die antwort auf meine düngerfrage? (meine balkonkästen müssten dann also in zukunft das wasser mit den terrarien-tillis teilen. . )
ich denke auch, dass es die zeit bringen wird, ob das VE - bzw. verschnittwasser den ansprüchen der tillis genügt.
das hiesige regenwasser würde ich allerdings wegen vermuteter ziemlich hoher schadstoffbelastung meinen pflanzen (und fischen!) nicht zumuten.
(wohne im eastend, es herrscht aber dauernd westwind)

grüsse in die hauptstadt - taumelt ihr schon vor freude am nationalen feiertag?
volker
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Denis Gödecke
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Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo hevo,

im Winter muss ich unser mittelhartes Leitungswasser zur Pflege verwenden (14 ... 16° dH). Daher strecke ich dieses mit Aqua-dest. im Verhältnis 1:2 ... 1:3. Bei den Grauen ist das kein Problem. Bei den grünen Trichter - Brom kann es mal Kalkränder geben.

Durch das Strecken bleiben auch weniger Ränder an Glasflächen.

Im Sommer sind die Pflanzen draußen und bekommen Regenwasser , oder wenn es trocken ist, Leitungswasser aus dem Schlauch.

Bei den Pflanzen brauchst Du Dir keine Gedanken über Luftschadstoffe zu machen (direkter Kontakt des Regenwassers). Nur wenn Du Regenwasser sammelst, dass zuvor über Oberflächen geflossen ist, kann es Probleme geben, wenn

a) aus der Oberfläche Schadstoffe gelöst werden können (z.B. Bitumen-Flachdächer)

b) eine lange Regenpause die Ansammlung feinster Partikel auf der Oberfläche zugelassen hat, welche als "Spülstoss" abgewaschen werden und in den Sammelbehälter gelangen.

In San Jose C.R. kannst Du am Busbahnhof, wo die alten Dieselkisten losfahren, an den Bäumen die besten Tillis finden. Alle supervital, womit ich aber nicht sagen möchte, dass man seine Tillis mit Russ düngen sollte.

Grüsse

Denis
Petra Hensel
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Beitrag von Petra Hensel »

Hallo Denis,
keine Angst vor Wasser von Dächern die mit Bitumen gedeckt sind.
Ich pflege meine Sammlung seit fünf Jahren mit solchem Wasser.
Natürlich hatte ich auch Angst vor bösen Auswaschungen, aber die Analyse meines Wassers mit dem Gaschromatograph hat ergeben, dass alles paletti ist.
Viele Gruesse, Petra
Andreas Böker
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Dachpappe

Beitrag von Andreas Böker »

... wenn schon längere Zeit Wasser drüber gelaufen ist? Ansonsten wäre ich auch vorsorglich vorsichtig.
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
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Denis Gödecke
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Bitumendächer

Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo Forum,

bei Bitumendächern werden verschiedene Materialien verwendet. Bei der guten alten Dachpappe glänzen bei Sonnenschein schon die Pfützen von heraus gelösten Bindemittel. Heute werden sowohl andere Bitumenmaterialen als auch Trägerstoffe statt Papier/Pappe verwendet. Vlieseinlagen bewehren die Konstruktion. Also hier hat sich viel getan. Also Bitudach ist nicht gleich Bitudach.

Grüsse
Denis
StBaldauf
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Beitrag von StBaldauf »

gelöscht
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hi Stefan,

das ist ja eine interessante Option! Mein Chemie-Grundkurs ist schon beängstigend lange her, daher will ich mal kurz nachhaken: Was genau wird da ausgefällt und was bleibt im Wasser gelöst? Das Verfahren ist doch sicher kein Ersatz für eine Vollentsalzung. Wenn ich das richtig verstehe, wird in erster Linie die Karbonathärte gesenkt, weniger die Gesamthärte. Oder?

Bernd, was meinst du? Hast du etwas ähnliches nicht mal mit Phosphorsäure gemacht? Die dann gleichzeitig auch noch als Dünger diente? Oder kriege ich da jetzt was durcheinander??? :roll: :oops:

Gruß,
Joachim
StBaldauf
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Beitrag von StBaldauf »

gelöscht
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Rainer Hasselmann
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Beitrag von Rainer Hasselmann »

Ich versuche mal eine Antwort, auch wenn ich die genauen Löslichkeitsprodukte nicht im Kopf habe:
aus Calciumcarbonat (Kalk) + Schwefelsäure entsteht Calciumsulfat (Gips) + Kohlensäure, welche nicht
stabil ist und gleich zu Wasser und Kohlendioxyd zerfällt. Da Calciumsulfat noch schwerer in Wasser
löslich ist als Calciumcarbonat, fällt der Gips als Niederschlag aus.
Ich glaube aber die Löslichkeit von Kalk in Wasser sind ca. 200 mg/l von Gips ca. 40 mg/l, bei den Mengen
könnte ich aber noch mal schlau machen.

Gruß Rainer

uppps, da war wohl Stefan schneller
castevet
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Beitrag von castevet »

Hallo,

Gips ist mit ca 2000 mg / l löslich (bei 20 °C). Das sind grob 65 °dH.
Da muss das Wasser aber schon sehr hart sein, damit CaSO4 ausfällt :?: :roll:
Womit ich nicht Stefans Beobachtung in Frage stelle, aber ist es wirklich Gips was ausfällt?


Gruß

Holger
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Was jetzt, 40 mg/l oder 2000 mg/l? Das ist ja ein himmelweiter Unterschied... :?

Gruß,
Joachim
castevet
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Beitrag von castevet »

hier:
http://www.gips.de/industrie/bvg/publik ... %22gips%22

steht auf Seite 8: 2,05g CaSO4/l, jedenfalls vom Calciumsulfat-Dihydrat,
von Hemihydrat sogar mehr.

Das stimmt auch mit dem was ich noch so in Erinnerung hatte überein.

Gruß

Holger
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