Bromelien an Ast aufgebunden mit Regenanlage, reicht das?

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Kresse
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Registriert: Mittwoch, 8 August 2007, 18:44

Bromelien an Ast aufgebunden mit Regenanlage, reicht das?

Beitrag von Kresse »

Hallo,

hatte in meiner alten Wohnung hinter meinem Aquarium einen Pflanzkasten aufgebaut in dem ein mehrfach verzweigter Ast steckte. Daran wuchs eine Monstera in die Höhe. Auf dem Baum selber hatte ich Bromelien, Tilandsien und Orchideen aufgebunden. Da ich in dieser Wohnung allerdings Laminat liegen hatte, war keine Beregnungsanlage installiert. Daher hatte in sämtliche Pflanzen in Töpfen aufgebunden.
In meiner neuen Wohnung bin ich nun in der Planung meiner neuen Anlage.
Fest steht das weiterhin die Monstera an dem Ast in die Höhe ranken wird.
Auf den Baum sollen auch wieder Bromelien, Tilandsien und Orchideen.
Diesmal kann ich allerdings meine Beregnungsanlage anbringen. Diese erzeugt eher einen feinen Sprühnebel als wirklich Regentropfen.
Geplant hatte ich, dass diese circa 3 mal täglich die Pflanzen besprühen soll.
Mir stellt sich jetzt die Frage ob dies ausreicht um die Pflanzen direkt ohne Topf und Substrat aufzubinden oder ob die Gefahr, dass sie vertrocknen zu groß ist.
Würde mich über Meinungen eurerseits freuen.
Bin auch für Tips offen welche Pflanzen zu empfehlen wären.
An Orchideen besitze ich derzeit eine Dendrobium aus der phalaenopsis Gruppe, drei Phalaenopsis und eine Cambria.
An Bromelien derzeit nur Zimmerhafer.
Auf alle Fälle mir dran soll wenn möglich Tillandsia usneoides.
Bei den restlichen Pflanzen bin ich noch nicht so fixiert.

Freue mich auf eure Antworten.

Gruß und Dank,

Christian
Salam
Beiträge: 4
Registriert: Mittwoch, 25 Juli 2007, 22:49
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von Salam »

Hallo erstmal,
wie ist den das mit der Beregnungsanlage,Hängt der Ast über dem Aquarium und das Wasser tropft dann von den Planzen ins Aqua.? Muß ich jetzt mal aus reiner Neugier fragen :)
Bei mir ist es so das ich einige Tillis in meinen Regenwaldterrarien aufgebunden habe,da sprühe ich so 2 mal am Tag und die Luftfeuchtigkeit ist natürlich ziemlich hoch. Aber das wird ja bei dir auch sein, denke ich mal?! Habe 2 T. flabellata, 2 T.polystachia, 1 T.leiboldiana und eine T.ceanea (die allerdings im Topf) im Terri und die wachsen echt gut! Die mögen es alle eher feucht und Halbschattig. Allerdings weiß ich nicht genau wie es bei dir mit dem Licht aussieht. Was vielleicht auch noch in frage kommt ist T.festucoides und t.globosa. Allerdings bin ich kein so Profi und da können dir andere ganz sicher noch besser helfen :)
Grüße Torsten
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Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
Wohnort: Magdeburg

Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo Christian,

es ist nicht ganz einfach auf Deine Fragen zu antworten, weil die restlichen Bedingungen der Kultur nicht bekannt sind (Temp., Licht und Luftbewegung). Nehmen wir mal nach Deiner Beschreibung Zimmertemperatur an, dann kommen ein ganze Reihe von Bromelien in Frage (übrigens sind Tillandsien eine Gattung der Familie der Bromelien --> siehe WIKI http://ephedra.hip.uni-heidelberg.de/br ... omeliaceae).

Vermutlich sind die grauen Bromelienarten weniger geeignet, weil diese bei 3 x Sprühen vergammeln würden. Hier sind die genannten Arten wie T. flabellata, T. cyanea geeignet. Besser sind dann aber Bromelien mit Trichtern. Diese können das Wasser vom Sprühen ein bisschen speichern. Hier bieten sich Vertreter der Gattung der Vriesea, Neoregelia und kleinbleibene Aechmeas (z.B. A. recurvata) an. Eine geeignete T. usneoides - Form wird das sicher mitmachen. Wenn Du regelmäßig nebelst, solltest Du unbedingt auch für Luftbewegung zum Abtrocknen sorgen (Ventilation), sonst hängt bei zu hoher Luftfeuchte irgendwann nur noch Silage vom Ast. Möglichst nicht mehr ab dem Nachmittag sprühen, weil sonst die Pflanzen nass in die Nacht müssen (Fäulnisgefahr).

Billbergia nutans (Zimmerhafer) kann enorm viel ab. Allerdings möchten die meisten Billbergien regelmäßig abtrocknen. Zudem brauchen diese ausreichend Licht, sonst blühen sich nicht (Zusatzbeleuchtung im Winter?)

Dein Ast sollte möglichst aus Robine oder Kunststoff sein, sonst fault das Holz schnell weg.

Viel Spass

Denis
Kresse
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch, 8 August 2007, 18:44

Beitrag von Kresse »

Hallo ihr Beiden,

danke für eure Meinungen.
Werde mal versuchen euch den Aufbau noch etwas genauer zu beschreiben.
Sobald ich sie wiederfinde poste ich auch Fotos von meinem Aufbau in der alten Wohnung. Der ist ein ganz guter Anhaltspunkt. Zusätzlich auch Bilder von meinem geplanten Platz in der neuen Wohnung.
Ich habe aus Holz einen Pflanzkasten gebaut und diesen mit Epoxidharz gestrichen. Der Ast steckt in diesem Pflanzkasten und hat eine Höhe von schätzungsweise 2,50m. Er hat 3 Gabelungen.
Dieser Pflanzkasten steht hinter dem Aquarium, keiner der Äste ragt über das Becken. Würde zwar bestimmt schön aussehen aber mir ist die Gefahr zu groß, dass da vom Ast irgendwas ins Becken rieselt was besser nicht rein sollte. Hab zum Beispiel keine Ahnung was Rinde eines hier ansässigen Baumes in einem Amazonasaquarium bewirkt. (Stichwort PH Wert, KH Wert, etc)
Das Aquarium ist ein offenes Becken. Die Beleuchtung erfolgt über einen 150 Watt HQI Strahler.
In der alten Wohnung hatte ich diesen Strahler sehr hoch hängen dadurch wurde auch der Pflanzbaum komplett mit beleuchtet. Da mein altes Becken sehr spärlich bepflanzt war, war dies kein Problem. Weiterhin war es nötig da keine natürliche Lichtquelle in der Nähe war.
In der neuen Wohnung wird mein Aufbau nun aber vor meiner Balkonfensterfront stehen, der HQI Strahler allerdings auch tiefer hängen da diesmal das Becken ausgiebig bepflanzt werden soll.
Für Belüftung kann ich somit auch jederzeit über eine der beiden Balkontüren sorgen. Die Nebeldüsen werde ich entweder unter der Decke oder an den Astspitzen befestigen. Wie Denis schon richtig erkannt hat wird Zimmertemperatur vorliegen.
Ob ich noch zusätzlich einen weiteren Strahler speziell für den Pflanzbaum installiere, entscheide ich kurzfristig im Herbst/Winter je nachdem wie die Lichtverhältnisse dann sind.
Ich möchte noch erwähnen, dass es sich um kein "abgeschlossenenes, eigenes System" handelt. Der Pflanzbaum steht frei im Raum und nicht in einem Glas- oder Holzkasten, die Luftfeuchtigkeit verteilt sich also im ganzen Raum. Vergleiche mit einem Terrarium sind also nur bedingt möglich.
Jedoch dürfte die Luftfeuchtigkeit allein schon durch die Verdunstung des Beckens recht hoch sein, hinzu kommt dann ja noch der regelmäßige Sprühnebel.
In meiner alten Wohnung hatte ich eine vriesea splendens, eine Neoregelie, eine Guzmanie und eine Tillandsia cyanea auf dem Baum.
Dies hat mit der Beleuchtung gut geklappt, gesprüht habe ich zu der Zeit noch mit der Sprühflasche. hat allerdings nur so lange gut geklappt wie ich zum sprühen gekommen bin. Im Endeffekt war ich zu oft weg, hinzu kamen dann noch Arbeitszeiten bis teilweise 22.30 so dass mir die Pflanzen leider den Bach runtergegangen sind. Geblüht haben sie zwar alle aber es gab keine Kinderl.
Dem Problem geh ich ja jetzt aber mit der Beregnung aus dem Weg.
Frage ist halt immer noch ob bei einem offenen System die Luftfeuchtigkeit reicht um die Pflanzen direkt aufzusetzen oder ob ich sie im Topf pflegen muss.
Da das ja eigentlich nur abhängig von der Luftfeuchtigkeit ist, dachte ich mir, dass es gehen müsste da ich ja die Beregnungsintervalle darauf anpassen kann, bin mir aber eben nicht sicher.
Beregnet wird im übrigen direkt mit Wasser aus dem Aquarium. Da es ein Amazonasbecken ist handelt es sich um Weichwasser mit niedrigem PH und KH. Das Wasser ist also rechtnährstoffarm.
@Denis Bei meinem Ast handelt es sich nicht um Robinie, kann dir allerdings auch nicht genau sagen was es ist. Hat in meiner alten Wohnung 3 Jahre gestanden, der Ast ist noch wie am ersten Tag. Die Wasserbelastung war natürlich auch niedriger. Muss das mal genauer beobachten wenn das Ganze steht.
So jetzt hab ich euch wahrscheinlich mit meinem Roman totgeredet :D
Hoffe hab aller Klarheiten beseitigt.

Freue mich auf euer Feedback.

Gruß

Christian
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