Optimales Substrat für Abromeitiella?

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
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Gech
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Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Gech »

Hallo an alle,

dies ist mein allererster Beitrag hier - mit Fragen! Ich habe mit der Kultur der grauen Tillandsien bereits jahrzehntelange Erfahrung, doch jetzt stehe ich vor einem andersartigen Problem(chen). Ich habe eine Deuterocohnia brevifolia (Abromeitiella) bekommen - meine erste. Ich möchte die Pflanze gern umtopfen, denn sie steht in einem inzwischen viel zu kleinen Plastiktopf. Meine Fragen:
1. Kann man das jederzeit machen, oder sollte man es nur zu einer bestimmten Jahreszeit tun? Nach allem, was ich lese, behandelt man diese Pflanzen etwa wie Kakteen. Am besten wäre also das Frühjahr. Ich würde es aber gern sofort machen (siehe oben).
2. Noch wichtiger: Welches Substrat ist optimal? Mineralisch würde ich, wenn möglich, bevorzugen. Aber da gibt's ja auch Unterschiede.

Für alle guten Ratschläge bin dankbar!

Grüße!
Gunther (Gech)
Kalle
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Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Kalle »

Hallo Gunther,

es gab vor einiger Zeit hier im Forum eine Runde zum Thema

Lechuza-Pon Pflanzsubstrat.(bitte ins Suchfeld eintragen)

Ich selbst nutze seit dieser Zeit dieses Substrat für Dyckia, Deuterocohnia, auch Hechtia und habe gute Erfahrungen damit gesammelt. Das Umsetzen der Pflanzen zu diesem jahreszeitlichen Zeitpunkt stellt keine Probleme dar. Sicher hilft es, die frisch umgetopften Pflanzen eine Zeit lang nicht der direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen.

Kalle
Ratz
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Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Ratz »

Hallo,

Deuterocohnia sind relativ unempfindlich, denke wenn man sie nicht ersäuft und sie genug Licht kriegen geht alles. Ich habe sie in rein mineralischem Kakteen- oder Sukkulentensubstrat (von Haage), worin auch die Ansaat bisher geklappt hat... Das Caudex- und Sukkulentensubstrat ist in der Zusammensetzung ähnlich dem Leuchuza-Pon, Das Mineralische Kakteensubstrat hat Feinanteile, die bei mir mit der Zeit vom Regen ausgewaschen werden.
Der Zeitpunkt ist denke ich jetzt nicht schlecht, dann können eventuelle Wurzelschäden bis zum Herbst regeneriert werden (meine kriegen im Winter kein Wasser).

Viele Grüße!
Sebastian
Gech
Beiträge: 27
Registriert: Freitag, 6 Juli 2012, 9:44

Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Gech »

Vielen Dank für Eure Ratschläge!

Das ermutigt mich, die schöne Pflanze jetzt umzutopfen, wie ich es ja vorhatte. Jetzt hab ich aber gleich eine nächste Frage:

Der Wurzelballen der Pflanze ist ziemlich kompakt, die Wurzeln sehen gesund aus. Könnte ich nicht die Pflanze mit weitgehend unbeschädigtem Ballen in einen größeren Topf setzen - umgeben von mineralischem Substrat? Das jetzige Substrat scheint das zu sein, was man allenthalben als "Kakteenerde" angeboten bekommt (allerdings glücklicherweise ohne Torf).

Beste Grüße!
Gunther
Ratz
Beiträge: 11
Registriert: Sonntag, 20 November 2011, 19:44

Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Ratz »

Hallo Gunther,
Gech hat geschrieben:Könnte ich nicht die Pflanze mit weitgehend unbeschädigtem Ballen in einen größeren Topf setzen - umgeben von mineralischem Substrat?
Klar, so würde ich das auch machen.

Grüße!
Timm Stolten
Webmaster
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Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Timm Stolten »

Gech hat geschrieben:Der Wurzelballen der Pflanze ist ziemlich kompakt, die Wurzeln sehen gesund aus. Könnte ich nicht die Pflanze mit weitgehend unbeschädigtem Ballen in einen größeren Topf setzen - umgeben von mineralischem Substrat?
Moin Gunther, willkommen im Narrenhaus !!

genau DAS würde ich NICHT machen. Spätestens wenn Du schon ein kleines Polster mit mehreren, eng zusammenstehen Pflanzen hast, werden nur die äußeren Pflanzen in das neue Substrat hineinwurzeln und die mittleren bekommen nichts ab. Ich würde den Ballen auflockern, auch von unten (so als würdest Du Dir die Fußsohlen kraulen) und die Pflanzen vorsichtig etwas auseinander ziehen. Bei großen Polstern kommt es später oft vor, dass nur noch die Pflanzen an den Seiten wachsen. Die in der Mitte werden regelrecht hochgehebelt bis sie keinen Kontakt mehr zum Boden haben und eingehen.
Außerdem kommt es, vor allem bei Tontöpfen oft vor, das der Ballen von außen zwar kräftig und kompakt aussieht, in Wirklichkeit aber die Wurzel nur außen herum an der Topfinnenseiten entlang verlaufen. Klopft man den Ballen etwas auf, fällt innen fast alles Substrat heraus.

Stell mal ein Foto Deiner Pflanze hier rein, damit man mal sehen kann wie groß die ist.

LG Timm
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Gech
Beiträge: 27
Registriert: Freitag, 6 Juli 2012, 9:44

Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Gech »

Servus Timm,

vielen Dank für Deine Ratschläge, die sich sehr vernünftig anhören, und die ich wahrscheinlich auch befolgt hätte, wenn...

...ja, wenn ich nicht bereits umgetopft gehabt hätte, als Du Deinen Beitrag geschrieben hast. Jetzt betrachte ich das als einen Versuch, den ich allerdings für erfolgversprechend halte, da ich mit dieser Methode (kompletter Ballen in Mineralsubstrat) mit ganz anderen, doch in ihrem Wuchsverhalten ähnlichen Pflanzen bereits gute Erfolge hatte. Ich habe z.B. schon öfters Polster von kleinen Sempervivum-Arten (Hauswurz) komplett in größere Tontöpfe gesetzt, umgeben unten und auf den Seiten von Mineralsubstrat. Sie gedeihen (ganzjährig im Freien) seit Jahren prächtig, ohne daß eine Beeinträchtigung des Polsters zu sehen wäre.

Mein Abromeitiella-Polster mißt etwa 8 cm im Durchmesser. Es sitzt jetzt im 10er Tontopf und hat ca. 2 cm Mineralsubstrat um sich herum. Wenn ich Wasser gebe, werde ich das vorsichtig von der Mitte des Posters aus tun – mit einer Art Pipette, mit der ich durch das Polster zum Boden hinunter komme. Auf diese Weise will ich erreichen, daß die Mitte des Topfes auf keinen Fall trockener wird als die Ränder.

Wie gesagt, ein Versuch. Doch ich bin zuversichtlich!

Beste Grüße!
Gunther
Gech
Beiträge: 27
Registriert: Freitag, 6 Juli 2012, 9:44

Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Gech »

Nun sind seit meiner Anfrage hier fast drei Jahre vergangen, und ich möchte berichten, wie es meiner Deuterocohnia brevifolia (Abromeitiella) inzwischen geht.
Der Bericht ist eigentlich ganz einfach und kurz: Es geht ihr prächtig!
Das Polster hat jetzt ca. 16 cm Durchmesser (es wurde inzwischen noch einmal umgetopft), ist sehr kompakt und sieht großartig aus.
Meine Pflege: Die Pflanze steht in Mineralsubstrat (eigene Mischung) im Tontopf, im Sommer auf dem Balkon (Südseite). Sie wird dort mit Regenwasser oder UO-Wasser gegossen. Düngung nur, wenn ich zufällig einmal daran denke, d.h. äußerst selten. Von Ende Oktober bis mindestens Mitte April - also etwa fünfeinhalb Monate! - steht sie in einem kühlen Raum (5 - 10°C) direkt am Westfenster absolut trocken; sie wird während dieser Zeit nicht ein einzigesmal gegossen! Das funktioniert jetzt bereits drei Winter ganz hervorragend.

Der derzeitige Topf wird allmählich zu klein. Ich habe überlegt, ob man nicht einfach diesen Topf in eine deutlich größere passende Schale setzen könnte und ihn dann rundherum mit Substrat einfüttert, so daß der alte Topf nicht mehr zu sehen ist. Das Polster müßte doch dann über seinen jetzigen Rand hinauswachsen und allmählich die Schale ausfüllen. Aber noch eilt das nicht.

Gunther
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Woodman
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Re: Optimales Substrat für Abromeitiella?

Beitrag von Woodman »

Hi Gunther, ein wirklich tolles Thema und dass Du uns berichtest, was Du alles getan hast, damit es Deinen Deuterocohnia brevifolia (Abromeitiella) gut geht.
Ist somit vorgemerkt für den Pflege-Index. Danke, denn das fehlt uns noch!

LG
Klaus
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