Kindel an Till. nuyooensis

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
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Timm Stolten
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Kindel an Till. nuyooensis

Beitrag von Timm Stolten »

Hallo Freunde,
einigen hatte ich ja schon von dieser Geschichte erzählt, hier jetzt die Bilder dazu.

Dies ist eine
TILLANDSIA nuyooensis Ehlers, 1989
die ich im letzten Sommer erhalten hatte.

Bild

Diese Art ist kaum in Kultur und so sind auch kaum Erfahrungen mit ihr vorhanden.
Sie war damals bereits verblüht und ich habe nun fast ein Jahr auf
Nachwuchs gewartet.
Frau Ehlers hatte mir aber gesagt, daß die Art bei ihr in Kultur bisher
nie gekindelt hat und die Pflanzen alle nach der Blüte eingegangen sind.
So war es auch bei mir. Nun dachte ich, bevor die
Pflanze ganz eingeht, wage ich mal ein Experiment.

Ich habe mit einem scharfen Messer den Strunk schräge eingeschnitten
und ein Bewurzelungshormon in die Öffnung gegeben.
Den Spalt und das weisse Pulver kann man hier noch gut sehen.

Bild

Und siehe da, nach 6 Wochen erscheint plötzlich ein neuer Austrieb !!!!!!
Diese Bilder sind jetzt gut 5 Wochen alt, die Mutterpflanze ist inzwischen
leider durchgefault, das Kindel konnte ich jedoch noch rechtzeitig
entfernen. Dabei habe ich gesehen, daß direkt daneben sogar noch ein
zweiter Trieb unterwegs war, der jedoch dem Pilz zum Opfer gefallen ist.

Generell habe ich die Erfahrung gemacht, daß man mit einer Behandlung
der Schnittflächen an Bromelien häufig einen erhöhten Austrieb erreichen
kann. Einige Arten bilden im Normalfall nach der Blüte nur ein Kindel,
sodass man nie mehr von dieser erhält. Oft reicht es aus, einfach nur das
Kindel rechtzeitig zu entfernen und die Mutterpflanze treibt erneut.
Wenn dies aber nichts bringt, kann man die Schnittflächen von Mutter
und Kind nach dem Abtrennen des Kindels einpudern.
Das reicht oft schon.
Die oben beschriebene Methode habe ich erst dies eine Mal ausprobiert
und ich würde sie daher bis auf Weiteres nur für solche Härtefälle
empfehlen, bis mehr Erfahrungen vorliegen.

Wollte das nur mal so als Anregung weitergeben.
Ich habe bisher "Wurzelfix" und "Rhizophon" verwendet,
der Wirkstoff bei beiden ist Indolylbuttersäure (IBS).

Bild

Hat jemand ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht ????

Gruss Timm
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Interessant! Das heißt doch, dass zumindest in deinem Fall das Bewurzelungshormon statt die Bewurzelung anzuregen die "Verzweigung" angeregt hat.

Lässt sich denn damit wenigstens bei einer "normal" wachsenden Bromelie die Bewurzelung verbessern? Es gibt ja mmer wieder mal Fälle, besonders bei Guzmanien, wo die Ableger einfach nicht wurzeln. Und das, obwohl sie ansonsten gut wachsen.

Lange Rede kurzer Sinn: Sind Produkte wie Rhizopon AA zur Bewurzelung von Bromelien geeignet oder gar zu empfehlen?

Grüße aus Berlin,
Joachim
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

Hi JoachimInB,
Willkommen im Forum !!!
JoachimInB hat geschrieben: Das heißt doch, dass zumindest in deinem Fall das Bewurzelungshormon statt die Bewurzelung anzuregen die "Verzweigung" angeregt hat.
Der Name Bewurzelungshormon ist, denke ich, auch etwas irreführend.
Der Wirkstoff fördert grundsätzlich die Zellteilung, kann so also auch
"schlafende Knospen" anschupsen. Ob das nun Triebknospen oder Wurzel
sind, ist dann eher gleich.
JoachimInB hat geschrieben:
Lange Rede kurzer Sinn: Sind Produkte wie Rhizopon AA zur Bewurzelung von Bromelien geeignet oder gar zu empfehlen?
Grüße aus Berlin,
Joachim
Nach meiner Meinung geeignet und empfehlenswert.
Schaden kann es in keinem Fall.
Ich behandle seit längerem schon meine abgetrennten Kindel damit.
Es ist da natürlich schwer zu sagen, ob diese oder jene Art nun ohne
Behandlung auch gewurzelt oder gekindelt hätte. Aber ich habe da schon
Sachen erlebt, die ich eindeutig dem Mittel zuschreibe.

Hast Du das auch schon mal probiert ??

Gruss Timm
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Joachim

Beitrag von Joachim »

hallo Ihr Chemiker,

gibts den dafür auch ne Bezugsquelle????

so hier im süddeutschen Raum,dnn ich glaube bei den mir bekannten Gartencentern brauch ich nicht danach zu fragen.
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Joachim hat geschrieben: gibts den dafür auch ne Bezugsquelle????
Hallo Joachim,
stimmt, da brauchst du gar nicht erst versuchen. Es gibt aber viele interessante Produkte auch für Bromelien-Fans im Fachhandel für "ambitionierte Zimmergärtner", wenn du weißt, was ich damit meine. Z.B. http://www.grasgruen.de Es versteht sich von selbst, dass diese Produkte nur für den Export sind, du sie daher in D nicht anwenden wirst. :lol:

Ich kann dir natürlich auch was schicken.

@Timm: Es gibt von Rhizopon mehrere Präparate. IIRC Rhizopon AA ind B, jeweils in verschiedenen Konzentrationen. Das soll schon einen Unterschied machen. Ich wollte das eigentlich bei Kakteen einsetzen, habe aber auch gehört, dass es kontraproduktiv sein kann, indem es eine Aufweichung der Epidermis bewirkt und damit Fäulnis begünstigt.

Clonex soll auch sehr gut sein.

Ich werde diese Diskussion mal zum Anlass nehmen und versuchen, Guz. angustifolia zum Bewurzeln zu überreden, wogegen diese sich nämlich seit Jahren hartnäckig sträubt.

Grüße aus B,
Joachim
Joachim

Beitrag von Joachim »

Hallo,

guten Morgen miteinander,also ich glaube ich muß noch einen Pharmazikurs machen mit was für Mittelchen ihr da arbeitet :lol: :lol: :lol:

Die Webadresse kenn ich garnicht ,geh gleich mal gucken,bis dann.
Joachim

Beitrag von Joachim »

Bow,


das is ja ein Laden für Geniesser,grins und das schon am frühen morgen

Joachim ich schick dir noch ne PN mit den Pflanzen die ich dir besorgen kann. :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:
Timm Stolten
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Guzmania angustifolia

Beitrag von Timm Stolten »

Joachim hat geschrieben:hallo Ihr Chemiker,

gibts den dafür auch ne Bezugsquelle????
Versuch es doch mal im örtlichen Raiffeisen Markt, die sollten sowas
haben. Ansonsten vielleicht beim Orchideen Meyer in Bad Vilbel ?
JoachimInB hat geschrieben: @Timm: Es gibt von Rhizopon mehrere Präparate. IIRC Rhizopon AA und B, jeweils in verschiedenen Konzentrationen. Das soll schon einen Unterschied machen. Ich wollte das eigentlich bei Kakteen einsetzen, habe aber auch gehört, dass es kontraproduktiv sein kann, indem es eine Aufweichung der Epidermis bewirkt und damit Fäulnis begünstigt.
Es stimmt, daß es mehrere Varianten davon gibt, ich weis im Moment echt
nicht, welches wir gerade haben. Ich besitze seit Jahren nur eine Dose, die
hält ewig und 3 Tage.
Das mit den Kakteen hab ich noch nicht gehört, aber da habe ich sowas
nie benutzt. Es ist viel wichtiger, die Stecklinge wirklich lange und gut
abtrocknen zu lassen. Und wenn die 4 - 8 Wochen rumliegen, wäre eine
Wirkung des Pulvers bestimmt schon verpufft.
JoachimInB hat geschrieben: Ich werde diese Diskussion mal zum Anlass nehmen und versuchen, Guz. angustifolia zum Bewurzeln zu überreden, wogegen diese sich nämlich seit Jahren hartnäckig sträubt.

Grüße aus B,
Joachim
Zur Guz. angustifolia .......... also meine macht zwar auch NULL Wurzel,
wächst aber sehr üppig und kindelt reichlich.
Daher stört mich das Fehlen der Wurzel nicht.
Ich kultiviere sie allerdings nicht in Erde, sondern in einer Plastikschale,
die unten mit 3 cm Seramis aufgefüllt ist und in einem Untersetzer steht,
der stets mit etwas Wasser gefüllt ist. Oben drauf wächst ein
dichter Teppich von Laubmoos (Art unbekannt). Dieses wird so hoch und
dicht, daß man die Guzmania Stecklinge einfach wie in einem Gesteck
darin arrangiert. Klappt seit Jahren wunderbar.

Gruss nach Bärlin, Timm
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JoachimInB
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Re: Guzmania angustifolia

Beitrag von JoachimInB »

Timm Stolten hat geschrieben: Zur Guz. angustifolia .......... also meine macht zwar auch NULL Wurzel,
wächst aber sehr üppig und kindelt reichlich.
Daher stört mich das Fehlen der Wurzel nicht.
Eigentlich hast du recht, sie wachsen ja auch so. Grundsätzlich sollte die Bewurzelung aber möglich sein. Habe ich zumindest schon mal gesehen.
Timm Stolten hat geschrieben: Ich kultiviere sie allerdings nicht in Erde, sondern in einer Plastikschale,
die unten mit 3 cm Seramis aufgefüllt ist und in einem Untersetzer steht,
der stets mit etwas Wasser gefüllt ist. Oben drauf wächst ein
dichter Teppich von Laubmoos (Art unbekannt). Dieses wird so hoch und
dicht, daß man die Guzmania Stecklinge einfach wie in einem Gesteck
darin arrangiert. Klappt seit Jahren wunderbar.
Hast du davon ein Foto? Es würde mich echt interessieren, wie das aussieht.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Guzmania nicaraguensis oder gar Ableger ;-) ? Die scheint ja recht ähnlich zu sein, ich habe sie bisher aber nur auf Fotos gesehen.

Grüße aus B,
Joachim
Timm Stolten
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Guzmania nicaraguensis

Beitrag von Timm Stolten »

Fotos von der Guzmania angustifolia hab ich im Moment keines, aber ich kann mal
schauen, ob wir vielleicht nächste Woche welche machen können.
Kann da nix versprechen, da es nicht meine Digicam ist.

Guz. nicaraguensis ist eigentlich keine sonderlich schwierige Bromelie.
Ich hatte eine zeitlang Probleme, als sie über mehrere Jahre in einem
Gewächshaus stand, welches nach Norden ausgerichtet ist und wo im Winter
fast kein Licht rein kommt. Seit ich sie in ein helleres Haus gestellt habe,
wachsen sie gut. Wir kultivieren sie getopft in Pinienrindensubstrat.
Hab zwar auch Versuche gemacht sie aufgebunden zu kultivieren, aber da
muss man wahrscheinlich sehr häufig sprühen, die waren ständig schlapp.

Fotos :?:

Schitte bön ;-)

Bild

Bild

Gruss Timm
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