Wasser aus Wasserkocher?

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
Jens

Wasser aus Wasserkocher?

Beitrag von Jens »

Hallo,

ich habe so ein bißchen das Problem, das hier in Hamburg das Wasser recht hart ist (GH und KH um die 15, ich kenne mich da leider nur mit Aquarien aus). Nun will ich keine superempfindlichen Sorten pflegen, aber anscheinend mögen ja alle Bromelien (und meine Sonnentaue) weiches Wasser lieber.
Da hatte ich spontan die Idee, die Wasserreste aus dem Wasserkocher zu verwenden, weil da ja ein Teil der Karbonathärte rausgekocht ist. Dann habe ich aber überlegt, ob nicht beim Kochen eventuell Metallionen ins Wasser gelangen, die vielleicht ein größeres Problem für das Grünzeug sein könnten? Oder passiert das nicht, weil Wasserkocher aus Edelstahl nichts abgeben? Oder freut sich die Bromelie sogar über das eine oder andere Ion?

Danke & Gruß,

Jens
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JoachimInB
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Re: Wasser aus Wasserkocher?

Beitrag von JoachimInB »

Hallo Jens,

es wundert mich, dass in HH das Wasser jetzt so hart ist. War sonst zumindest in HH-Harburg immer so um die 10°GH bzw. 8°KH oder eher noch darunter. Mag sich aber geändert haben.

Wenn du sowieso weiches Wasser für dein Aquarium und deine Sonnentaue brauchst, dann lege dir doch gleich eine Umkehrosmose-Anlage zu. Das ist einmalig eine Investition in der Größenordnung von 100 Euro mit praktisch null laufenden Kosten (außer natürlich Wasser).

Wenn du keine "super empfindlichen" Arten pflegen willst, könnte dein Leitungswasser aber auch reichen, wenn du die Pflanzen regelmäßig "duschst", damit sich Kalk & Co. nicht anreichern können. Was für Bromelien gedenkst du dir denn anzuschaffen?

Grüße,
Joachim (der aus B)
Jens

Beitrag von Jens »

Hallo,

ich habe sie mir schon angeschafft, es sind einige Billbergien, eine Acanthostachys, eine Vriesea und eine Guzmanie, die letzten beiden irgendwelche hübschen Hybriden vom Discounter.
Fürs Aquarium brauche ich kein weiches Wasser, da schaffe ich mir nur Fische an, die mit dem hiesigen Wasser klarkommen.
Ich hätte eine UO-Anlage für teurer gehalten, aber viel mehr stört mich an den Dingern, dass sie, soweit ich informiert bin, immer durchlaufen müssen und recht viel Restwasser produzieren.

Gruß,

Jens
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Jens hat geschrieben: Ich hätte eine UO-Anlage für teurer gehalten, aber viel mehr stört mich an den Dingern, dass sie, soweit ich informiert bin, immer durchlaufen müssen und recht viel Restwasser produzieren.
Das mit dem Restwasser stimmt. Das ist aber kein Schmutzwasser! Es ist lediglich Wasser mit etwas höherer Salzkonzentration. Du kannst es auffangen und für andere Dinge verwenden.

Die UO-Anlagen müssen nicht durchlaufen. Du bereitest dir die Menge an UO-Wasser zu, die du brauchst. Bei mir sind das so alle 2 Wochen ca. 15 Liter, die ich in Kanistern lagere. Du musst die UO-Anlage lediglich vor und nach Benutzung für jeweils 1 Minute bei geöffnetem Ventil kräftig durchspülen.

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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Wasser Lexikon

Beitrag von Timm Stolten »

Moin Ihr 2,
zwar bin ich in diesen technischen Dingen überfragt, aber mein
Freund Mr. Google hatt da noch was zum Thema.

Das Wasser Lexikon:
http://lexikon.wasser.de

und speziell zum Abkochen:
http://lexikon.wasser.de/index.pl?begri ... hen&job=te

und Wasserhärte:
http://lexikon.wasser.de/index.pl?begri ... rte&job=te

siehe auch Wikipedia;
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserh%C3%A4rte

Gruss Timm
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Denis Gödecke
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Wasserchemie und Wasserkocher

Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo Forum,

das mit der Wasserhärte ist so `ne Sache. Das Wasser aus dem Wasserkocher entfernt die flüchtige Kohlensäure bzw. = Kohlendioxid.
Habt ihr schon mal geguckt, was da übrig bleibt :?:

Richtig, das Problem ist der Kesselstein - Calziumcarbonat und das wollen die Pflanzen nicht. Ausserdem ist Abkochen kein Entsalzen, es sein denn, man fängt das Kondensat auf und verwendet dieses.
Folgerung --> anderes Wasser :!:
Ob eine UO-Anlage wirtschaftlich ist, sollte man nachrechnen. Mehrere Brom-Liebhaber und auch ich mischen das Leitungswasser. Magdeburg hat 14 dH, aber mit gekauften dest. Wasser 1:1 oder höher gemischt, kommen die Pflanzen (auch Orchideen) bestens aus. Durch die Mischung braucht man nicht so viel. Das rechnet sich für kleine Sammlungen dann, wenn man nur sprüht und die Pflanzen im Sommer raushängen kann. Bei Terrarien oder Vitrinen dürfte das schwierig werden.

Sonnentaue und andere Carnivoren habe ich paar Jahre auf der Fensterbank mit dest. Wasser gepflegt. Aber ein Hochmoor ist zwar mineralarm, aber auch sauer. Besser man bietet huminsäurehaltiges Substrat. :arrow: Dazu sollte man in der entsprechenden Fachliteratur nachlesen. Das würde hier zu viel.

Grüsse
Wasserplanscher Denis :scratch
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Matthias Lieber
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Beitrag von Matthias Lieber »

Hallo Freunde...

Nun möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben !
Ja, das mit dem Wasser ist so eine heikle Sache - aber es gibt TROST -
das Thema Kunstlicht ist noch viel schwieriger !!!
Aber mal zum Thema:
Ich benötige für die Vitrinenpflege tatsächlich 'ne ganze Menge Wasser.
Deshalb habe ich mir ein Wasserbecken aus Kunststoff geschweisst und
wälze darin mein Wasser permanent um.
Stehendes Wasser ist totes Wasser !
Zum Umwälzen nehme ich einen Aquarien-Aussenfilter der über Aktivkohle, Torf und Schaumstoff filtert.
Das Ergebnis ist immer glasklar, entgiftet und weich.

Wer mehr wissen möchte - schreibt 'ne Mail oder in's Forum.

Adios Matthias aus Ulm
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Hallo zusammen, ich habe bei mir einen ph Wert von 8,7 also eher wenig Probleme mit hartem Wasser. Ein Gärtner hat mir aber mal gesagt, mit einem Säckchen Torf im Gießwasser kann man da auch bei härterem Wasser Abhilfe schaffen. Ich hab's nie ausprobiert aber einen Versuch ist's wert. Ist auf jeden Fall billiger als eine uo-Anlage. Zur Beleuchtung noch einen Tipp, die Vollspektrum Kompaktleuchtstofflampen (z.B. Narva) haben einen niedrigen Stromverbrauch bieten dafür aber gerade für Pflanzen ein recht brauchbares Licht.
Matthias
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Matthias Lieber
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Wohnort: Ulm-Wiblingen

Beitrag von Matthias Lieber »

Hallo Matthias,

meintest du zufälligerweise 3-D-Lampen ?
Das wären nähmlich welche von den wenigen die ich noch nicht ausprobiert habe - einfach weil mir der Preis von fast 40€ zu hoch ist.
Die Händler geben nähmlich alle nur eine Garantie von 12 Monaten und in dieser Zeit würde sich die Lampe nicht bezahlt machen.
(...ich bräuchte ca. 6 Stück davon !)

Aber das Torfsäckchen ist eine Sache die ich auch schon lange anwende und bin eigentlich recht zufrieden.

Adios Matthias
Gast

Re: Wasser aus Wasserkocher?

Beitrag von Gast »

Jens hat geschrieben:Hallo,

ich habe so ein bißchen das Problem, das hier in Hamburg das Wasser recht hart ist (GH und KH um die 15, ich kenne mich da leider nur mit Aquarien aus). Nun will ich keine superempfindlichen Sorten pflegen, aber anscheinend mögen ja alle Bromelien (und meine Sonnentaue) weiches Wasser lieber.
Da hatte ich spontan die Idee, die Wasserreste aus dem Wasserkocher zu verwenden, weil da ja ein Teil der Karbonathärte rausgekocht ist. Dann habe ich aber überlegt, ob nicht beim Kochen eventuell Metallionen ins Wasser gelangen, die vielleicht ein größeres Problem für das Grünzeug sein könnten? Oder passiert das nicht, weil Wasserkocher aus Edelstahl nichts abgeben? Oder freut sich die Bromelie sogar über das eine oder andere Ion?

Danke & Gruß,

Jens
Hallo Jens,
ich denke ein Wasserkocher ist nicht gerade die beste Lösung, um das Wasser zu enthärten.
Unter anderem ziehe ich auch Karnivoren/Insektivoren (fleischfressende Pflanzen) groß. Dafür benötige ich absolut kalkfreies Wasser, da Kalk basisch ist, ich aber für meine Karnivoren einen pH-Wert von pH5 benötige (pH <7 = sauer, pH7 =neutral, pH >7 =basisch).
Vor ca. 10 Jahren habe ich für meine erste Venusfliegenfalle normales Leitungswasser genommen, die ist eingegangen. Kurz darauf das gleiche Spiel mit abgekochtem Wasser, auch die ist eingegangen.

Mittlerweile habe ich ein ganzes Arsenal verschiedener Karnivoren, da ich einen Britta-Filter (Wobei es sich in Wirklichkeit nicht nur um einen Aktivkohle-Filter sondern auch um einen Ionen-Austauscher handelt). Ich möchte betonen das ich an dieser Stelle keine Werbung für diesen "Filter" machen möchte, ein billigeres Produkt tut es ganz sicher auch (Ist im Prinzip das gleiche).
Der Nachteil: Die Patronen müssen je nach Verwendung/Häufigkeit alle 1 bis 2 Monate gewechselt werden. Sprich Jeden Monat/2. Monat fallen Extrakosten an. Außerdem benötigt man etwas Zeit (die ich mir für meine Pflanzen nehme), um ein paar Liter Wasser zu "filtrieren".
Der Vorteil: Ein neutraler pH-Wert (wird für meine Fleischfresser durch besonderes Substrat sauer gestellt), zum anderen wird durch die neu eingesetzten Kartuschen sicher gestellt, das der Ionen-Austausch nicht durch Verunreinigung oder verbrauchten Ionentauscher beeinträchtigt wird. Zwar könnte man den verbrauchten Ionentauscher auch wieder regenerieren... aber davon rate ich ab, da man nicht genau weis (ich zumindest) was sich sonst noch für Stoffe in den Kartuschen befindet. Deswegen gehe ich hierzu auch nicht weiter auf das regenerieren ein.

Eine andere Möglichkeit für dich wäre Destilliertes Wasser oder Wasser was schon in einem Ionen-Austauscher enthärtet wurde. Die Nährstoffe bekommt deine Pflanze über den FLÜSSIGDÜNGER(!). Dieses Wasser wäre für die Fische aber ungeeignet (Würden sich bestimmt mit einen Freischwimmer dafür bedanken :cry: )!

Tips für den Sonnentau: (Weist du aber bistimmt eh schon :lol: )
- Nie kalkhaltiges Wasser nehmen !!! (Da reicht auf keinen Fall abkochen)
- Keine normale Blumenerde verwenden!!! (Gibt extra Kultursubstrat, welches pH5 hat, für Karnivoren)
- Nicht zu lange in die pralle Sonne stellen! Eher in Halbschatten!
- Boden immer gut feucht halten, aber keine Sintflut verursachen!!! :?
- AUF GAR KEINEN FALL DÜNGEN !!!
- Öfter umtopfen da Nährstoffe aus dem Kultursubstrat entzogen und neue benötigt werden. Dürfen ja keinen Dünger bekommen :idea:
- Nicht mit den Klebefallen spielen


Ich hoffe ich war wenigstens eine kleine Hilfe!?
Viel Spaß noch bei deinen Hobbys!
. . . jene Wissenschaften sind nichtig und voller Irrtümer, die nicht aus dem Experiment geboren sind
- der Mutter aller Zuverlässigkeit.
ostfrieseHH
Beiträge: 47
Registriert: Montag, 21 Februar 2005, 20:31
Wohnort: Hamburg

Beitrag von ostfrieseHH »

Hallo,

finde ich ja niedlich, das jemand nach der langen Zeit das Thema noch mal ausgräbt.
Die Idee mit dem Restwasser aus dem Wasserkocher habe ich inzwischen verworfen. Giesse einfach mit abgestandenem Leitungswasser und manchmal mit dem Wechselwasser aus dem Aquarium. Das ist etwas weicher, weil ich ein wenig Torf im Innenfilter habe. Und überraschenderweise praktisch nitratfrei. Ich habe nämlich auch das Becken ziemlich kräftig bepflanzt.
Die Bromelien haben es bislang recht gut überstanden. Die Billbergien sind ein paar mehr geworden. Bei der Guzmania habe ich neulich die vier Kindel abgetrennt und den Rest der Altpflanze dann doch weggeworfen. Bestand nämlich nur noch aus der vertrockneten Blüte und zwei oder drei Blättern. Bei der Vriesea traue ich mich noch nicht, weil die Kindel bislang immer noch oben fast geschlossen sind. Die Acanthostachys berappelt sich zum Glück wieder. Da hatte ich zwei Beeren von geschenkt bekommen, aus der recht schön Pflänzchen gewachsen waren. Im Winter haben sie jetzt völlig gestockt und z. T. braune Blattspitzen bekommen, aber jetzt treiben sie gut aus.
Ach ja, den Sonnentau gibt es auch noch. Der wird zweimal die Woche kräftig getaucht, meistens ins alte Aquarienwasser. Da bin ich inzwischen so viel schlauer, dass es da ja durchaus ein paar verschiedene von gibt - bei so ca. 150 Arten in der Gattung. Bei mir auf der Fensterbank steht der Kap-Sonnentau, Drosera capensis, und der ist wohl mit Abstand der pflegeleichteste. Ich versuche mich noch an den anderen leichteren Arten wie D. spatulata, aber von allem, was da empfindlicher ist, lasse ich erst mal die Finger. Mich überrascht nur die Aussage, das sie so sonnenempfindlich sind. Zumindest die einheimischen Arten stehen ja vollsonnig im Moor, und ich hatte für die meisten Arten angenommen, dass dir problemlos sehr sonnig stehen können, solange sie immer feucht sind.

Gruß,
Jens
BerndBS
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Registriert: Dienstag, 24 Mai 2005, 11:45

Beitrag von BerndBS »

Hallo zusammen,
meine Gedanken zum gesamten Thema im Telegrammstil - teilweise ohne eigene Erfahrung:
- Besonders bei hartem Wasser ist Tauchen besser als Sprühen.
- Bromelien und besonders graue Tillandsien brauchen mehr Kalk als man meint.
- Auch die anderen Härteanteile sind - in Maßen - Dünger!
- Abkochen müsste eigentlich helfen - aber dann bitte wieder mit kalkhaltigem Wasser mischen.
- Destilliertes Wasser ist nicht so gut - mit kalkhaltigem Wasser mischen.
- (Destilliertes) Wasser aus dem Wäschetrockner ist ganz schlecht, da es (in den USA - auch in EU?) Kupfer aus dem Wärmetauscher aufnimmt - und das ist in der Menge giftig für Broms.
- Wasserlagerung in anderen Metallbehältern soll unproblematisch sein.
- Torfzusatz senkt die Härte nicht - sondern den pH-Wert - und verringert somit Kalkablagerungen. (Getrocknete Thujazweige länger im Wasser gelagert sind besser, da sie Pilzbefall noch besser bekämpfen.)
- Auch sehr weiches Wasser kann eine hohen pH-Wert haben, wenn das Wasserwerk zum Leitungsschutz Sauerstoff hineinbläst. Durch Abstehen (CO2-Produktion der Bakterien) wird es bald sehr sauer.
- Nicht zu hartes Aquarienwasser ist gut für Bromelien - wenn die höheren Wasserpflanzen darin gut und kaum Algen wachsen, weil dann kein Überschuss an Phosphat bestehen sollte. (Dünger sollte man trotzdem noch zusetzen.)
- Sehr gutes Wasserpflanzenwachstum entkalkt Aquarienwasser (teilweise). (Aquariendünger stelle ich auch selbst her.)
- ("Carnivoren ... niemals düngen" .... Ich sollte mal einen speziellen Dünger für Carnivoren machen! :-))) ) Hat schon mal jemand gesehen, wie viele Insekten in der Natur in den Trichtern von Carnivoren sind ... und wie viel Nährstoffe das sind??? Bei Bedarf können wir das gern diskutieren.
- Im Aquarium habe ich mit Triton-Röhren (ähnlich Dennerle Plant, da wohl gleicher Hersteller GE) sehr gute Erfahrungen - sollten auch für Broms gut sein.

Falls jemand Bedarf an guten Aquarienpflanzen hat, bitte melden. Ich bringe ich welche mit nach Göttingen. Ich habe ca. 30 Arten.

Bernd aus BS
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

BerndBS hat geschrieben: - Besonders bei hartem Wasser ist Tauchen besser als Sprühen.
Damit meinst Du sicher nur getopfte Pflanzen oder ?
Und wenn, dann Tauchen nur bis zum Topfrand und nicht über die Blätter, oder ?
BerndBS hat geschrieben: - Bromelien und besonders graue Tillandsien brauchen mehr Kalk als man meint.
Also, da bin ich anderer Meinung.....................
Wie willst Du das denn bei grauen, aufgebundenen Tillandsien machen ?
Sobald häufiger kalkhaltiges Wasser auf die Saugschuppen kommt, lagert sich der Kalk
dort ab und verstopft diese.
Würde ich meine usneoides mit unserem harten Leitungswasser giessen, dann sind
die in 6 Wochen hin.
Kalk im Boden, kein Thema, da ist es wichtig.
Aber nicht zum Übersprühen. Da wäre ich vorsichtig.

Wenn man von Kalk (CaCO3) als Nährstoff spricht, dann meint man eigentlich Calcium (Ca).
Ca wird von der Pflanze über aktiven Ionenaustausch aufgenommen, und der findet nur durch
die Wurzeln statt. Die Pflanze gibt an den Wurzeln H+ Ionen ab und nimmt dafür Ca++ Ionen
auf. Ca als Nährstoff hat für die Pflanze wenig Bedeutung und auch
Mangelerscheinugen sind kaum bekannt. Dafür sind seine Aufgaben im Boden umso
wichtiger, aber das wäre eine anderes Thema.....................

Gruss Timm
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Timm Stolten hat geschrieben:
BerndBS hat geschrieben: - Besonders bei hartem Wasser ist Tauchen besser als Sprühen.
Damit meinst Du sicher nur getopfte Pflanzen oder ?
Nein, Bernd meint auch und insbesondere aufgebundene Tillandsien, und ich stimme ihm da vehement zu, wenn es um die Haltung unter Zimmerbedingungen geht. Beim Tauchen ist bei geringer Luftfeuchtigkeit einfach das Verhältnis zwischen Zeit zur Wasseraufnahme und Zeit zum Abtrocknen günstiger. Je nach Größe der Sammlung kann das Tauchen in echte Arbeit ausarten, dafür ist es nur ca. einmal pro Woche (im Winter weniger) nötig. Aber diese Methode des Wässerns ist m.E. wirklich nur für diejenigen interessant die I.) nicht nach Lust und Laune sprühen und II.) den Pflanzen keine hohe Luftfeuchtigkeit bieten können. Beides ist i.d.R. auf Fensterbänken der Fall. Unter diesen Bedingungen ist ja sowieso schon häufigeres Sprühen erforderlich als bei hoher Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus, und es lagert sich au den Blättern schnell mehr Kalk ab, als die Pflanze vertragen kann.

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

Ich habe ja auch überhaupt nix gegen das Tauchen,
nur gegen das Tauchen mit hartem Wasser.

Aber............wenn ihr damit gute Erfahrungen habt, muss ich mich wohl
eines besseren belehren lassen. :roll:

Gruss Timm
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