Tillandsia lautneri

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
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JoachimInB
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Tillandsia lautneri

Beitrag von JoachimInB »

Hallo Leute,
hat jemand Erfahrungen (positive wie negative) mit der Haltung von T. lautneri?
Bild

Habe gerade bei einem bekannten einheimischen Händler Jungpflanzen (wahrscheinlich Nachzuchten) dieser Art auf der Liste gesehen. Diese Art steht ja in dem Ruf, etwas schwieriger zu kultivieren zu sein. Besteht eine realistische Chance, diese unter Zimmerbedingungen dauerhaft zu kultivieren oder hat das keinen Zweck? Ich könnte mir vorstellen, dass nachgezogene Pflanzen etwas weniger heikel sind.

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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TILLANDSIA lautneri

Beitrag von Timm Stolten »

Hi Jo,
das ist wieder eine Pflanze aus der Kategorie:
"Würde ich gerne haben, kriege sie aber nicht hin".

So schön die Art auch ist, ich persönlich lasse davon inzwischen die Finger.
TILLANDSIA lautneri Ehlers, 1993
ist eine von den feucht, kalten Arten.
Ich habe es 3mal versucht mit ihr, und wir mögen uns nicht.
Vor allem im Winter fault sie gerne in Null-Komma-Nix weg.
Vielleicht habe ich sie im Winter auch zu feucht gehalten.
Habe nur noch eine von ehemals 3en.

Bild


Bild

Die Pflanze auf dem Foto ist im Herbst 2003 nach der Blüte ohne zu
kindeln eingegangen.
Wenn Du Erfolg mit ähnlich schwierigen Pflanzen hast,
T. punctulata, quaquaflorifera, oaxacana etc., dann könnte es klappen.

Gruss Timm
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hallo Timm,

für "wir mögen uns nicht" sieht/sah die Pflanze aber ganz gut aus... Vielleicht muss sie im Winter tatsächlich trockener stehen. Wie macht sie sich denn im Sommer?

Mit den Hochland-Arten habe ich keine großen Erfahrungen. T. velickiana (falls du die mit oaxacana meinen solltest...) wächst in HH sehr gut un blüht auch. So Sachen wie T. multicaulis oder Vr. ororiensis und williamsii sind mir aber in nullkommanix verreckt. :oops:

Wo wir gerade beim Thema schwierige Arten sind: Was hälst du von T. turquinensis? Darüber finde ich wenig Infos, aber sie kommt aus Kuba und kommt dort in niedriger Höhe vor. Also sicher feuchtwarm. Die einzige Kulturinfo entnehme ich dem Tillandsia Handbook, demzufolge sie schwierig über längere Zeit zu halten sei. Vielleicht die richtige Gesellschaft für eine T. paraensis in einer feuchtwarmen Vitrine?

Was ist mit T. praschekii? Die kommt doch auch aus Kuba.

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

JoachimInB hat geschrieben:Hallo Timm,

für "wir mögen uns nicht" sieht/sah die Pflanze aber ganz gut aus... Vielleicht muss sie im Winter tatsächlich trockener stehen. Wie macht sie sich denn im Sommer?
Sie sah gut , ich hatte sie schon blühreif bekommen, aber
bedenke auch, was wir letztes Jahr für einen Sommer hatten !!
Im Sommer hatte ich sie wie alle anderen auch rausgeräumt,
etwas schattiger und feuchter als die meisten anderen.
JoachimInB hat geschrieben:T. velickiana (falls du die mit oaxacana meinen solltest...) wächst in HH sehr gut un blüht auch.
Nein, daß ist ein Dauer Irrtum, der immer noch durchs Land geistert und
auf den ich auch lange reingefallen bin. Die Arten sind nicht gleich !
Was heute als oaxacana zu tausenden in Gartencentern verhöckert wird,
ist velickiana und was ganz anderes.
Die echte oaxacana, schwer zu finden, ist wesentlich heikler und ähnlich
schön wie lautneri.
JoachimInB hat geschrieben: Wo wir gerade beim Thema schwierige Arten sind: Was hälst du von T. turquinensis? Darüber finde ich wenig Infos, aber sie kommt aus Kuba und kommt dort in niedriger Höhe vor. Also sicher feuchtwarm. Die einzige Kulturinfo entnehme ich dem Tillandsia Handbook, demzufolge sie schwierig über längere Zeit zu halten sei. Vielleicht die richtige Gesellschaft für eine T. paraensis in einer feuchtwarmen Vitrine?

Was ist mit T. praschekii? Die kommt doch auch aus Kuba.
T. praschekii kultiviere ich zusammen mit ionantha ohne Probleme, im
Sommer draussen, im Winter warm (18-22°C)
T. turquinensis habe ich selber noch nicht so lange und kann da noch nicht
viel sagen. Frau Köhres hat gute Erfolge damit. Sie schwört daruf, daß die
Art in kleine Töpfe mit Rinde muss, sonst würde sie nicht wachsen.
Im Winter auch warm hängen (18-22°C).

Gruss Timm
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Timm Stolten hat geschrieben:
JoachimInB hat geschrieben:T. velickiana (falls du die mit oaxacana meinen solltest...) wächst in HH sehr gut un blüht auch.
Nein, daß ist ein Dauer Irrtum, der immer noch durchs Land geistert und
auf den ich auch lange reingefallen bin. Die Arten sind nicht gleich !
Was heute als oaxacana zu tausenden in Gartencentern verhöckert wird,
ist velickiana und was ganz anderes.
Die echte oaxacana, schwer zu finden, ist wesentlich heikler und ähnlich
schön wie lautneri.
Hallo Timm,

schon klar, aber viele Leute sagen halt noch oaxacana wenn sie velickiana meinen. ;-) Ich habe die echte oaxacana aber nie in den Fingern gehabt, deswegen kann ich auch nicht beurteilen, ob sie bei mir wachsen würde. ;-) Auffällig ist übrigens, dass man seit mehreren Jahren keine velickiana mehr in Baumärkten antrifft. T. xerographica auch nur noch sehr sporadisch. Selbst die vor wenigen Jahren noch allgegenwärtige harrisii ist kaum noch in dem 0-8-15 Standardsortiment dabei. Ist das anderen auch aufgefallen? Wenn ja, woran mag das liegen? Wildbestände erschöpft?

Danke für die Hinweise bzgl. T. turquinensis und praschekii! Werde ich wohl beide mal versuchen. In welchen Verwandtschaftskreis gehört eigentlich die T. turquinensis? Sieht so aus, also ob sie von T. capitata nicht weit entfernt ist.
Bild
Schon irre, was es bei den Tillandsien alles gibt...

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

JoachimInB hat geschrieben:Auffällig ist übrigens, dass man seit mehreren Jahren keine velickiana mehr in Baumärkten antrifft. T. xerographica auch nur noch sehr sporadisch. Selbst die vor wenigen Jahren noch allgegenwärtige harrisii ist kaum noch in dem 0-8-15 Standardsortiment dabei. Ist das anderen auch aufgefallen? Wenn ja, woran mag das liegen? Wildbestände erschöpft?
Ist mit ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen, aber ich gehe auch selten
in ganz normale Gartencenter.
Also zumindest T. xerographica und harrisii sind ja durch
CITES (die s.g.rote Liste) mit Handelsbeschränkungen belegt.
Könnte mir vorstellen, daß das ein Grund ist.

Übrigens erinnere ich mich dunkel an einen Artikel im BSI Journal vor
einer Weile, in dem mal erklärt wurde, wie diese Durcheinander der
Namen zustande kam. Da ging es u.a. auch um die T.feldhoffii, die ja
zu velickiana eingezogen wurde.

Hast Du die Ami-Journale ?

Gruss Timm
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