Vriesea poenulata

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
amonz
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Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

hey leute,
ich habe vor kurzem diese schöne vriesea poenulata eher ''aus versehen'' ersteigert. im netz findet man nicht all zu viele informationen und wollte mal hören ob damit jemand erfahrung gemacht hat? wie haltet ihr sie und wie wässert ihr?
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liebe grüße,
pascal
Phytoman
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von Phytoman »

Hallo Pascal,

da offensichtlich niemand, der den Post gelesen hat diese Art kultiviert, will ich zumindest als einigermaßen Erfahrener mit solchen Pflanzen mal einen groben Hinweis geben.

Erstmal: schöne Pflanze, die du da hast. Da könnte ich mich auch noch für begeistern :D
Vom Äußeren und von der Herkunft her, Südost-Brasilien/Mata Atlantica, denke ich, die kann man ähnlich den grünen Tillandsien kultivieren, also nicht zu kühl, mäßig feucht und hell, aber keine direkte Sonne (im Winter ist das ok). Regenwasser oder abgekochtes Leitungswasser kann zum Gießen verwendet werden, die Pflanze wird ordentlich nass gemacht, danach lässt du sie gut abtrocknen. Gedüngt wird sparsam, Volldünger mit Spurenelementen auf ein Viertel verdünnt, dann müsste das "Blümlein" glücklich werden 8)
Noch Fragen...?

LG Arne
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

Hey vielen Dank für deine Antwort!
Wie oft sollte ich gießen? Wie empfindlich sind die mit Wasser in den Blattachseln?
Bisher blüht sie schön weiter zu Ende und sieht nach wie vor top aus. Einmal die Woche mache ich sie richtig nass und sonst zwischendurch vorsichtig annebeln?

Lieben Gruß,
Pascal
Monika Bruggaier
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Registriert: Freitag, 23 September 2011, 12:37

Re: Vriesea poenulata

Beitrag von Monika Bruggaier »

Moin Pascal,

mach mal nicht mehr als einmal die Woche, sonst ist wieder Gammelalaaaaarm. Ab und zu Wasser in den Blattachseln ist ok, das langt ihr dann aber auch, da braucht's nicht zusätzlich zwischendurch Nebel. Es sei denn Du hast sie direkt über der Heizung stehen :D
Grüßli
Monika
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

hey monika, hab leider unter allen fenstern eine heizung. deshalb nebel ich ab und zu noch mal ganz vorsichtig ein, ohne das die pflanzen richtig nass sind oder sich tröpfchen bilden die in die blattachseln laufen.
zusätzlich wird sie mit 400w kunstlicht gepeppelt bei den düsteren verhältnissen hier bei uns in hamburg. 8)

danke nochmal an euch beide :thumbr
frank.hoehnel
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von frank.hoehnel »

amonz hat geschrieben: zusätzlich wird sie mit 400w kunstlicht gepeppelt bei den düsteren verhältnissen hier bei uns in hamburg. 8)
400 Watt - das klingt nach Natriumdampflampe?
Die düsteren Verhältnisse gibt es leider nicht nur in Hamburg :(

VG
Frank
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

hey,
hab mir vor ein paar monaten eine LED lampe gekauft mit zwei leuchteinheiten. verbrauchen weniger und halten länger. kosten ein bisschen mehr.
die pflanzen wachsen sichtbar weiter seit ich sie laufen lasse. auch die blütenstände färbten sich viel stärker aus nachdem die lampe installiert war.
wenn ich mir die pflanzen so anschaue und mit den letzten wintern vergleiche hat es sich für mich gelohnt.

gruß,
pascal
Niku
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von Niku »

Hallo alle zusammen!

Ich hole den Beitrag mal wieder nach oben, weil ich momentan versuche, ein Kindel dieser Art zu päppeln.
Die Pflanze war in einem Gewächshaus bei starkem Licht, hoher LF und Temperaturen bis über 30 °C, was ihr offenbar nicht besonders gut gefallen hat, denn die Mutter und die beiden Geschwister sind komplett weggegammelt.
Ich habe jetzt alles Gammelige weggeschnitten und die Basis des Kindels sieht ganz gut aus. Es steht jetzt erstmal ohne Erde im Zimmer und ich überlege, wie‘s weiter gehen soll.

@Pascal: Hast du mittlerweile mehr Erkenntnisse zur Pflege dieser Art und wie kultivierst du sie?

Liebe Grüße,
Dario
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

Hallo Dario,

Ich habe die Pflanze nun seit beinahe zwei Jahren.
Die Pflanze sah bei mir nicht lange so schön aus wie sie oben auf dem Foto zu sehen ist. Ich weis leider nicht wie die vorher gehalten wurde. Aber nach der Blüte sind die unteren Blätter nicht vollständig aber stetig eingetrocknet und haben sie eingerollt.
Ich glaub ich habe sie zu trocken gehalten.
Dann hatte ich irgendwann zusätzlich Wollläuse im alten Blütenstand entdeckt.
Sie hat drei kindel, zwei davon an der Mutter eines ist abgefallen. Ich habe das lose kindel eingetopft in lockeres Substrat und auch heute erst ins Gewächshaus gestellt. Das stand den ganzen Sommer draußen. Temperaturen hier in London waren regelmäßig kurz vor dreißig.

Ich finde die wachsen generell sehr langsam. Zu mindestens bei mir. Gefühlt sind die kaum gewachsen. Seit ich die feuchter halte allerdings dann doch ein bisschen.

Die Mutter mit den zwei Kindeln ist aufgebunden. Hatte sie dann diesem Sommer in Rinde getopft und recht feucht gehalten. Hat dann auch ein paar Wurzelknospen gebildet.
Die kann man schon feuchter halten als ich dachte. Im Sommer hab ich die immer ordentlich nass gemacht. Jetzt zum Winter hin werde ich vorsichtiger sein.
Vielleicht mal tauchen und das Wasser rausschütteln.
Die haben so große Blattachseln das es mich wundern würde wenn die absolut kein Wasser darin stehen haben mögen, zu mindestens im Sommer. Allerdings habe ich auch immer einen Ventilator am laufen.

Vlt. War dein Problem das es einfach zu dumpfig feucht, nass und heiss war und dann in der prallen Sonne deine Pflanze zerkocht hat.
Meine Pflanze hat eher weniger direktes Sonnenlicht bekommen. Ich hab’s wenn’s zu heiss wurde mein Gewächshaus mit einem schattiernetz schattiert.
Trotzdem hätte ich auch Temperaturen über 30 Grad. Aber halt trotzdem nicht in der prallen Sonne.

Richtig Spaß macht die Pflanze nicht aufgrund des langsamen Wachstums, vielleicht mach ich auch was falsch... aber zu mindestens vergammelte sie bisher nicht.

Wenn du weitere Fragen hast, immer her damit.

Beste Grüße,
Pascal
Niku
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von Niku »

Hallo Pascal,

danke für deine ausführliche Antwort! :)

Ich glaube, dass bei mir die Kombination aus zu viel Sonne und zu wenig Wasser und dann zu viel Feuchtigkeit und zu wenig Luftbewegung das Problem war.

Ich habe auch den Eindruck, dass sie einen ziemlichen Wasserbedarf hat. Im Zimmer kann man förmlich zugucken, wie der Wasserstand in den Blattachseln sinkt, ohne dass es unten heraus läuft.
Ich denke, ich werde sie erstmal ungetopft lassen und sprühen, wenn die Blattachseln trocken sind.
Ich würde sie dann topfen, sobald sie Wurzeln bildet.

Oder wird die Wurzelbildung ggf. durch den Kontakt mit feuchtem Substrat stimuliert?

Liebe Grüße,
Dario
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

Bei mir haben sich Wurzelansätze erst im Sommer gebildet nachdem sie im Kontakt mit feuchtem aber luftigem Substrat war (Rinde mit perlit und ein wenig sphagnum und der Topf immer in ein Par mm wasser stehend das alles durch Kapillarität feucht bleibt)
Hab die Mutter mit kindeln jetzt aber ausgetopft. Lasse das lose kindel was bis heute noch draußen im Garten stand aber getopft und halte es recht feucht den Winter über. Wenn’s den Winter so übersteht werde ich den Rest auch ganzjährig feuchter halten.
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

Ich Versuch später noch mal Fotos von heute hoch zu laden. Dieses Forum ist nicht kompatibel mit iPhone Fotos ...argh
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

Fotos lassen sich nicht einbinden, werden nicht angezeigt leider.

Ich hab aber den link hier geteilt, da sind drei Fotos von den Pflanzen.
Ich glaub die sind dieses Jahr doch ein Stück gewachsen nach dem ich sie feuchter gehalten hab.


https://imgur.com/a/vxCzAmV

Beste Grüße,
Pascal
Niku
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von Niku »

Hallo Pascal,

vielen Dank für deine Antworten, die Fotos und den Hinweis mit dem feuchten Substrat!

Deine Pflanzen sehen doch super aus, vor allem das Kindel auf dem ersten Foto. Bei der ungetopften Mutterpflanze sieht der Teil der Blätter nahe der Basis etwas schrumpelig aus, insgesamt aber trotzdem sehr gut, finde ich.

Ich habe am Wochenende ein wenig gegooglet und in einem wissenschaftlichen Paper Angaben zum Verbreitungsgebiet der Art gefunden: Mata Atlântica an der Ostküste Brasiliens, insbesondere in den Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo.
Wenn man sich mal bei Wikipedia Klimatabellen von dort anschaut, sieht man, dass die Niederschlagsmenge selbst in der Trockenzeit bei 5 Regentagen pro Monat etwa so hoch ist wie hier in Köln im Winter. In der Regenzeit fällt dagegen ca. fünfmal so viel Regen bei etwa 16 Regentagen pro Monat. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Schnitt bei 74 bis 81 %, im Regenwald selbst sicher noch etwas höher, insbesondere nachts.

Bei den Angaben kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass Wasser in den Blattachseln für die Art ein Problem ist, solange man für genügend Luftbewegung sorgt.

Ich werde mein Kindel die Tage in lebendes Sphagnum topfen, es besprühen, sobald die Blattachseln trocken sind und das Sphagnum nicht komplett durchtrocknen lassen.
Dann poste ich auch mal ein Foto!

Liebe Grüße,
Dario
amonz
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Re: Vriesea poenulata

Beitrag von amonz »

Hey Dario,

die Mutter sieht ein bisschen eingetrocknet aus weil die schon seit mehr als einanhalb Jahren verblüht ist.

Bin mal auf dein Foto gespannt!

Gruß
Pascal
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