Feldulme als Unterlage

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
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Wolfgang
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Feldulme als Unterlage

Beitrag von Wolfgang »

Die Frage nach geeigneten Unterlagen taucht immer wieder auf. Auch mich hat die Frage früher einmal beschäftigt - und ich bin zu einer Lösung gekommen!

Die Feldulme (Ulmus minor) bildet an jüngeren Zweigen/Ästen teilweise bizarre Korkleisten aus - schaut gut aus und bietet den Wurzeln Halt.

Gestern habe ich mir wieder etwas Material geholt und ein wenig geknipst.

Hier eine solitäre Feldulme am Donauufer:

Bild

Mit der Gartenschere zwickt man sich die schöneren Zweige herunter.
Die gestrige Ausbeute:

Bild

Wenn eine Tillandsie ordentlich Wurzeln macht, kann das so aussehen wie bei dieser disticha:

Bild

Habe erst beim Bearbeiten des Bildes gesehen, dass sie oben ihr 1. Kindel schiebt :) :) :)
Sie ist dank Familie HR aus Kritzendorf 2 Jahre bei mir in Kultur.

Aufgewachsene Pflanzen schauen in etwa so aus:

Bild

Hoffe eine kleine Anregung gegeben zu haben; Robinien sind bei mir bereits Auslaufmodelle, Weinreben habe ich kaum in Verwendung.
Mit besten Grüßen!
Wolfgang
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

Hi Wolfgang, das sieht echt klasse aus.
Muss ich auch mal probieren, wenn ich denn welche finde.

Hast Du damit schon Langzeiterfahrung ?
Wie lange hält so'n Holz, bis es zerbröselt ?

Was mir noch als Alternative einfällt, ist Eibe (Taxus baccata).
Da das Holz Giftstoffe enthält, die aber für den Menschen unschädlich sind,
solange man das Holz nicht gerade isst, gehen da auch keine Bohrkäfer o.ä.
dran. Leider wachsen Eiben extrem langsam und man wird nur schwer mal
eine grössere Menge bekommen, aber wenn......... das Zeug hält echt lange
durch.

Gruss Timm
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Joachim

Beitrag von Joachim »

Hallo,Wolfgang

ist ja echt schick, und die markante Rinde bröselt nicht ab?
Hm dann wäre das ja ne Alternative :roll:
Hast du zufällig Standorte am Neckarknie bei Plochingen dann geh ich mich mal umschaun.
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Die Langzeiteignung wäre noch nachzuprüfen. Bis jetzt, nach etwa 2 Jahren, sind keine Veränderungen festzustellen. Bei den Korkleisten muss man beim Anbinden aufpassen, die brechen da relativ leicht ab. Ansonsten ist es einfach Kork - wie bei Korkeiche, sehr beständig. Das Holz dürfte auch eher langlebig sein, da Feldulmen eher klein (=langsam-)wüchsig sind.
Bei Robinienblöcken löst sich dagegen die Borke gern einmal vom Holz ab.

Vom Vorkommen gehe ich einmal davon aus, dass die Feldulme sicherlich in den wärmeren Teilen Süddeutschlands vorkommt. Auch bei uns ist sie auf die warmen Tieflagen beschränkt (z.B. Donautal) und gilt bereits als gefährdet, wobei die Gefährdung durch Biotopzerstörung, sicher nicht durch zweigesammelnde Tillandsienfreunde, hervorgerufen wird.
Im Gelände erkennt man die Feldulmen leicht daran, dass die Zweige so eigenartig zweizeilig angeordnet sind, wie auf dem Bild zu sehen.

Bei der Eibe wäre - jedenfalls in Österreich - zu bedenken, dass sie noch seltener ist und daher gänzlich geschützt ist.
Mit besten Grüßen!
Wolfgang
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hallo Leute,

was haltet ihr denn von Korkenzieherhasel als Unterlage für graue Tillandsien? Da kann ich leichter rankommen als an Feldulme. Aber ist Korkenzieherhasel dauerhaft genug?

Grüße,
Joachim
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Einfach mal ausprobieren!
Von der Haltbarkeit der Hasel kann ich nur so viel berichten, dass ich sie 2 Jahre draußen im Garten als Stütze für die Stangenbohnen genommen habe. Also 2 Jahre vielleicht auch 3 halten sie bei Wind und wetter durch :wink: .
Mit besten Grüßen!
Wolfgang
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Wolfgang hat geschrieben:Einfach mal ausprobieren!
Von der Haltbarkeit der Hasel kann ich nur so viel berichten, dass ich sie 2 Jahre draußen im Garten als Stütze für die Stangenbohnen genommen habe. Also 2 Jahre vielleicht auch 3 halten sie bei Wind und wetter durch :wink: .
Heißt das, dass die Stützen nach zwei Jahren noch in Ordnung waren oder dass sie dann schon anfingen sich zu zersetzen?

Von der Form her ist Korkenzieherhasel wirklich gut als Unterlage geeignet, da auch dünne Äste sehr bizarre Formen haben und man immer eine Möglichkeit findet, auch schwierige Fälle darauf anzubringen. Problematisch könnte evtl. die relativ glatte Rinde sein, aber die Zeit wird zeigen, ob sich auch daran die Tillandsienwurzeln richtig festkrallen können.

Grüße,
Joachim
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

JoachimInB hat geschrieben: Heißt das, dass die Stützen nach zwei Jahren noch in Ordnung waren oder dass sie dann schon anfingen sich zu zersetzen?
Zumindest oberirdisch waren sie noch in Ordnung und standen ja permanent in Wind und Wetter, während man ja die Tillandsien doch eher ein bisschen geschützter unterbringt.

Also, wenn sie dir gefallen, würde ich es einfach einmal mit ein paar Pflanzen ausprobieren :wink: .
Mit besten Grüßen!
Wolfgang
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