Ameisen

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
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Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
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Ameisen

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Bromelienfreunde,

ich hab mich den ganzen Winter über merkwürdige Fraßschäden an vielen Blutenständen meiner Tillandsien geärgert. Betroffen waren immer die Blütenstände, an denen entweder die Spitze weg"gefressen" war oder es gab mehr oder weniger runde Löcher auf der Infloreszenz.

Ich dachte eigentlich an Raupen, denn Blattschäden durch Raupen hab ich jedes Jahr (in diesem auch). Aber so massiv geschädigte Blütenstände sind mir neu. Heute war ich im Gewächshaus und fand eine ganze Kolonnie Ameisen auf einem der angefressenen Blütenstände.

Bild

Im Gewächshaus waren es sicher hundert, zum Fototermin nur noch wenige. Ich bin mir nicht sicher, ob die Ameisen die Verursacher der Schäden sind oder nur "Schmarotzer" an den Fraßstellen. Wer weiß Bescheid?

Bisher hab ich Ameisen im Gewächshaus toleriert, aber jetzt bin ich unsicher. Schnecken hab ich bisher mit Schneckenkorn bekämpft, Raupen abgesammlt und sonst in Kauf genommen( da nur ein temporäres Problem).

Was kann man jetzt machen. Grade die schönsten Blütenstände sind plötzlich zerstört....
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
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Alex Suh
Beiträge: 164
Registriert: Freitag, 4 März 2005, 23:46
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Beitrag von Alex Suh »

Hm, ich hatte irgendwo mal gelesen, dass es Ameisenarten gibt, die in Symbiose mit manchen Bromeliaceen leben, indem sie ihre Kolonien in Pseudobulben u.ä. gründen.. aber bei solche Fraßaktivitäten kann von Symbiose nicht wirklich die Rede sein, oder?
Gruß
Alex
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Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
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Ameisen

Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo Andreas,

eigentlich hatte nur mal ein Problem mit Wespen, welche durch nagen die Schuppen der Tillis für den Bau ihrer Nester nutzten. Es scheinen ja nicht die Original - Ameisen zu sein, welche in den Bulben leben. Diese hätten nur ein kleines Eingangsloch gefressen. Die Tierchen haben mal Terrarien bei mir ausgeräumt - dann ist alles weg.
Sie beißen sicherlich nur weiche Teile ab. Oder? Eventuell haben sie die nektarführenden Staubgefäße und weichen Blütenblätter als Ersatznahrung entdeckt. Die meisten heimischen Ameisen fressen nur kohlenhydrat- und proteinreiche Nahrung. Ameisen gehöhren zu den Wespen-Artigen und fressen tierische und pflanzliche Kost. Es gibt einige Arten die auch Nester mit kartonartiger Hülle in Ast- oder Erdhöhlen bauen. Zum Baustoff gelangen sie durch nagen an Pflanzenteilen.

Auf jeden Fall scheinen die Ameisen Deine Pflanzen sehr zu mögen. Ich mag eigentlich Insekten - aber mit Ameisen habe ich Probleme. Du wohl auch.

Grüsse

Denis
B.Reinhardt
Beiträge: 5
Registriert: Montag, 13 März 2006, 22:54

Beitrag von B.Reinhardt »

Ich weiß nicht ob das Thema nach so langer Zeit noch aktuell ist aber ich habe mir mal die Freiheit genommen das Bild im Ameisenforum zu verlinken und nach Tips zu fragen.
Vieleicht hat ja jemand anders ähnliche Probleme

Dem Foto nach handelt es sich wahrscheinlich um die Art Lasius Niger oder Lasius Bruneus
http://www.ameisenhaltung.de/artenverzeichnis/latein/l/

Ihr Nest ist sehr wahrscheinlich im Gewächshaus (L.N. baut Erdnester. JE nach Alter der Kolonie Meter tief im Boden oft an kleinen Erdanhäufungen zu erkennen.)

Lasius Bruneus baut im Boden oder auf/in Bäumen, unter der Borke.
Versuch mal herauszufinden wo die Tiere hinlaufen.

Im Gewächshaus vermute ich das Nest deshalb, weil diese Art normalerweise Winterruhe hält. Da du berichtest die Fraßspuren im Winter beobachtet zu haben sind sie wohl mit im Gewächshaus und denken es sei Sommer.

Normalerweise stillen sie ihren Zuckerbedarf über Blattlauszucht. Eiweiß bekommen sie durch die Jagd auf andere Insekten.

In deinem Fall versuchen sie wohl in Ermangelung von Blattläusen an den Blütennektar zu kommen.

Was kann man tun?

Punkt eins: Vergiften. z.B. mit Backpulver
Würde ich als Ameisenfreund sehr schade finden.

Wenn du sie nicht töten willst kannst du versuchen ihnen Honigwasser in der Nähe des Nesteingangs anzubieten. (nicht verbrauchte Reste nach 2 Tagen auswechseln, da sie sehr wählerisch sind und nichts altes fressen)
Mit etwas Glück bevorzugen sie die Nahrungsquelle in der Nähe des Nesteingangs und lassen deine Blüten in Ruhe.

Höchst wahrscheinlich stirbt die Kolonie aber in nächster Zeit. Da sie im Gewächshaus keinen richtigen Winter erleben fehlt ihnen die Winterruhe. Dadurch steigt die Larvensterblichkeit in der Kolonie und das Volk stirbt langsam aber sicher weg.

Wenn du das verhindern willst kannst du im Sommer versuchen sie zum Umzug zu bewegen.

Und zwar indem du die Bedingungen im Gewächshaus derart veränderst, das sie sich lieber woanders ein Nest suchen.

Ganze oder teilweise Zerstörung des Nestes (z.B. mit der Hacke. Passiert oft bei der Gartenarbeit)

Oder die Erde eine Weile stärker oder schwächer befeuchten, eventuell ganz austrocknen lassen (je nachdem was deine Pflanzen verkraften natürlich)
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SSairplants
Beiträge: 113
Registriert: Sonntag, 6 Februar 2005, 18:14
Wohnort: Khon Kaen

Beitrag von SSairplants »

oh i hate an ants so much. They damage our plants and bring lots of meal bugs. does anyone knows how to destroy them ?
Words are like weapons. They wound sometimes.
B.Reinhardt
Beiträge: 5
Registriert: Montag, 13 März 2006, 22:54

Beitrag von B.Reinhardt »

Ein anderer nützlicher Tip den ich inzwischen bekommen habe:

"Durch Zufall habe ich im Urlaub bei der Suche nach einem für Ameisen mutmaßlich übel riechenden Stoff entdeckt, dass Clotrimalzol-Spray welches in jeder Apotheke als Mittel gegen Fusspilz für ein paar Euro erhältlich ist, ein super Mittel gegen in Wohnräume eindringende Ameisen ist. (In Wohnräumen verbietet sich aus gesundheitlichen Gründen weitestgehend das hantieren mit anderen starken Giften). Die mit diesem Spray kurz besprühten Stelle wird von allen Ameisen sofort entschieden gemieden. Damit kann der Weg der Ameisen von der Veranda oder dem Fensterbrett mittels eines besprühten Streifens sofort abgesperrt werden. Selbst ein oder zwei Tage nach der Präparation meiden die Ameisen noch diesen Bereich. Ameisen, die einen solchen Sprayer abbekommen haben sterben sogar innerhalb von 3 bis 5 Minuten. Das Mittel dürfte, da es in Apotheken frei verkäuflich ist für den Menschen nicht diese Giftigkeit aufweisen."

Weiß allerdings nicht, wie sich dieser Stoff auf Pflanzen auswirkt
schmidi
Beiträge: 4
Registriert: Samstag, 10 März 2007, 13:10

Beitrag von schmidi »

Hallo zusammen!

Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber kurz mein Senf dazu.
Bei der abgebildeten Ameisenart handelt es sich wahrscheinlich um Lasius niger (wie ja schon gesagt wurde). Lasius brunneus würde mich eher überraschen, aber die Farben sind bei Fotos immer etwas schwierig. Lasis plathythorax ist auch gut möglich. Da es sich um ein Gewächshaus handelt könnten aber auch andere - nicht einheimische Arten in Frage kommen.

Fakt aber ist: Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Ameisen den Schaden verursacht haben. Denn keine der mir bekannten Arten, die hier in Frage käme, ernährt sich von Pflanzen.
Viel wahrscheinlicher freuen sich die Ameisen, dass jemand anders hier sein Werk getanhat und sie lecken den süßen Pflanzensaft auf.
Jule
Beiträge: 33
Registriert: Montag, 20 Februar 2006, 19:00
Wohnort: Kassel

Beitrag von Jule »

hatte auch schon probleme mit fraßschäden an blütenständen und habe schwer (keller-)asseln in verdacht. habe gehört, dass die junges, zartes pflanzengewebe sehr gern mögen und sie in dunklen/feuchten ecken wie unter den töpfen gefunden.
viele grüße!
jule
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