Letztens entdeckte ich beim Sprühen bei meiner T. tectorum eine Überraschung. Ich habe diese Pflanze aus Kritzendorf und sie hat schön blau geblüht, was ja außergewöhnlich sein soll.
Die Überraschung ist eine winzige Jungpflanze in dem völlig vertrockneten Blütenstand, der keine Kapsel gebildet hat. Wie kommt sowas zustande??
Dass es einige Tillandsien gibt, die Adventivkindel am Blütenstand erzeugen (z.B. T. secunda var. vivipara, intermedia, einige latifolia, flexuosa), ist ja bekannt. Aber bei T. tectorum? Das verblüfft mich und ist sicher was ganz besonderes. Bitte ausgiebig den weiteren Verlauf fotografisch festhalten und gelegentlich auch mal was davon posten.
Ich werde sie einfach mit dem Blütenstand bis auf weiteres drauflassen und schauen, was passiert. Ob sich das mit meiner Lebenserwartung noch ausgeht, bis das eine fertige Pflanze würde???
Ich war auch vor ein paar Wochen in Kritzendorf (vorher in den Bundesgärten, wo ich je eine schöne compressa und tricolor mitnehmen konnte) und konnte Frau H. schon mit der Mitteilung erschrecken, dass die Pflanze tief blau geblüht hat. Sie meinte, dass sie so eine Form in dem Sonderheft nicht erwähnt hätte. Hat sie anscheinend aber doch (ich hatte leider noch keine Gelegenheit, in dem Heft nachzulesen)...
Irgendwie habe ich durch Glück aber offenbar was für sie eher Seltenes bekommen
Wolfgang hat geschrieben:[...] und konnte Frau H. schon mit der Mitteilung erschrecken, dass die Pflanze tief blau geblüht hat. Sie meinte, dass sie so eine Form in dem Sonderheft nicht erwähnt hätte. Hat sie anscheinend aber doch (ich hatte leider noch keine Gelegenheit, in dem Heft nachzulesen)...
Irgendwie habe ich durch Glück aber offenbar was für sie eher Seltenes bekommen
Nicht ganz so strahlend blau, mit mehr anliegenden Ähren. Aber immerhin sehr blau im Vergleich zu jener Pflanze, die gerade bei Hromadnik´s im Eingangsbereich blühte...
Triebe eher klein und kompakt.
Der Klon stammt übrigens, um einen Hinweis zu geben, aus Ekuador.
Wolfgang hat geschrieben:Der Klon stammt übrigens, um einen Hinweis zu geben, aus Ekuador.
Aha! Also ebenso wie oben abgebildete Pflanze (Standortfoto vom Rio Leon/Ecuador von Philippe Corman, siehe auch viewtopic.php?t=748 ). Vielleicht sollten wir unseren "ecuadorianischen Botschafter" mal um eine Bestandsaufnahme der tectorum-Formen bitten?
Dann ist das wohl eine verwandte Form. Schade bloß, dass in dem neuen Sonderheft über T. tectorum diese rein blaublütige Form nur kurz im Text erwähnt wird, aber nicht abgebildet ist. Denn das ist ja doch ein echtes Schmankerl, nicht nur aufgrund der Blütenfarbe an sich, sondern auch des Habitus' wegen.
Hält denn sonst noch jemand diese ecuadorianische "gigantea"-Form?
Ja, mit den blaublühenden tectorum var. gigantea ist das so eine Sache. Ich dachte, ich wäre da auf eine tolle Sensation gestoßen, auf eine große blaublühende Varietät aus Ona, und hatte das schon so im Text des Sonderheftes. Oberes Bild auf S. 31 zeigt übrigens die selben einfärbigen Blüten, nur, das Blau kommt nicht so richtig raus,ebenso wie bei der Pflanze von Wolfgang.
Kurz vor Fertigstellung des Heftes hat dann (zum Glück?) noch eine andere vom selben Standort, Ona, zu blühen begonnen (die vom anderen Vorkommen Rio Jubones blühen ja ohnehin zweifärbig) - wie üblich weiß mit blau - also ist es kein konstantes Merkmal und kann deshalb keine so große Bedeutung haben.
Die Abbildung der sogenannten "T. enano" war mir auch bekannt, aber was fängt man mit sowas an, ohne jede Herkunftsangabe ?? Außerdem war da - zumindest am Anfang - immer der Stress: Platz und Bilder sparen!
Gruß, L.H.
Zur Kindlbildung am Blütenstand: hie und da kommt sowas vor auch bei Arten, von denen man das nicht erwarten würde. Zuletzt gab es bei einer (sehr schön gelb blühenden Form aus Chavin, Peru) an jeder Einzelblüte eine junge Pflanze!
L.H.
