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Afrikanischer Wüstensand düngt amerikanische Tillandsien?

Verfasst: Mittwoch, 22 Juni 2005, 13:02
von Mike
Liebe Bromelienfreunde

Thema: Nährstoffversorgung von Tillandsien in Südamerika.
Ich habe da so einen Bericht im Kopf über eine Studie, die besagt, dass Sandstaub aus Afrika vom Wind über den Atlantik transportiert wird und dort die Tillandsien düngt. Aus welchen Wüsten stammt der Sand und in welcher Region ist er dann nachweisbar?
Sollte jemand von Ihnen darüber Bescheid wissen, würde ich mich sehr über eine Auskunft freuen. Sollten Ihnen eine wissenschaftliche Abhandlung zu diesem Thema bekannt sein, würde ich diese gerne lesen.

M.f.G.
Mike

Verfasst: Dienstag, 28 Juni 2005, 20:53
von andreas
Es gibt einen Bericht den ich mal gelesen habe in dem es hieß das man auf südamerikanischen Epiphyten im allg. schon Sand aus Afrikanischen Wüsten nachgewiesen hat. das ist doch an sich nichts besonders, auch wir hier in Deutschland liegen doch regelmäßig unter Sandwolken aus der Sahara, je nachdem wie Thermik und Wind sind sollten diese Stäube auch problemlos den Weg über den großen Teich schaffen. Dieses als Tillandsiendünger zu bezeichnen halte ich aber für sehr optimistisch, da bringt wohl jeder Fliegenschi.. den pflanzen mehr....
viele grüße
Andreas

Verfasst: Montag, 25 Juli 2005, 14:09
von JoachimInB
Hier ein aktueller Bericht aus dem Spiegel zu der Thematik:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde ... 00,00.html
Demzufolge ist die Funktion als "Dünger" durchaus nicht abwegig.

Grüße,
Joachim

Verfasst: Montag, 25 Juli 2005, 17:52
von Timm Stolten
Naja, also da wäre ich doch skeptisch.
Reiner Sand wäre nur SiO2, Siliciumdioxid, da is nix drin, womit
Pflanzen was anfangen könnten. Und grössere Mengen organischer Masse
erwarte ich in Sahara Sand eigentlich nicht.
Bei Vulkanstaub ist das schon was anderes.

Gruss Timm

Verfasst: Dienstag, 26 Juli 2005, 8:33
von JoachimInB
Das ist aber mit Sicherheit kein reiner Sand i.S.v. reinem SiO2, sondern verwittertes, pulverisiertes Gestein in allen möglichen Zusammensetzungen und Herkünften (bestimmt z.T.auch vulkanischen Ursprungs). Und gerade Gesteinsstaub setzt ja wegen seiner großen Oberfläche sehr leicht alle möglichen Nährstoffe/Spurenelemente frei, sobald Feuchtigkeit hinzu kommt (die ja in der Sahara zunächst fehlt, um die löslichen Bestandteile herauszuschwemmen). Da kann ich mir durchaus vorstellen, dass das erheblich zum Nährstoffhaushalt von Epiphyten beiträgt.

Grüße,
Joachim

Verfasst: Mittwoch, 9 November 2005, 21:50
von Christian
Hallo,

Der Bericht stand mal im Geo, Ausgabe3 vom März 1995 und heisst:
Die Sahara-Amazonas-Connection oder Wie Afrikas Wüste den Regenwald nährt.

Gruss Christian

Verfasst: Mittwoch, 9 November 2005, 22:42
von JoachimInB
Ein interessanter Link zum Thema ist http://www.quarks.de/sand/05.htm

Gruß,
Joachim