Sturmschadensbericht

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Die Plauderecke - AUCH für NICHT Bromelien Themen.
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Andreas Böker
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Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
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Sturmschadensbericht

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Bromelienfreunde,

man soll ja nicht nur über Positives berichten, deshalb mein Sturmschadenbericht:

In der vergangenen Nacht und vor allem am heutigen Tag hat es bei uns (Herford/Ostwestfalen) heftige Stürme gegeben. Leider ist meine Tilandsiensammlung von Schaden nicht verschont geblieben: Als ich heute nach Hause kam, hatten meine Frau und mein ältester Sohn aus dem Garten und dem angrenzenden Grundstück ca. 5 Waschkörbe mit verwehten oder abgestürtzten Tillandsien geborgen. U.a. hat es meine gesamte Sammlung an Diaphoranthemen "zerlegt". Jetzt habe ich hier bergeweise abgebrochene Minisprosse und derbe zerzauste Gruppen von Kleintillandsien. Daneben hat es etliche große Pflanzen runtergeschmissen, die bei einer Fallhöhe von 3 m entsprechend aussehen, vor allem die starrblättrigen Arten wie didisticha, comarapaensis, ixioides etc. Die werden Jahre brauchen, bis sie wieder ordentlich aussehen.

Was jetzt tun: keine Diaphoranthemen mehr raus, diese sind einfach zu leicht und damit windanfällig. Pflanzen besser an den Gittern befestigen, zukünftig längere Haken benutzen.

Erst mal heb ich jetzt ein paar Tage Arbeit ... und die Gelegenheit, die Disphoranthemen mal neu zu bearbeiten. Wollte ich dies Jahr noch nicht, aber jetzt muß ich.

Eine Katastrophe blieb mir zum Glück erspart. Es hatte auch meine Till. oropezana verschlagen und trotz intensiver Suche konnte ich sie nicht finden. Erst im letzten Karton kam sie - fröhlich und unversehrt auf dem Boden liegend - zum Vorschein. Zumindest das.

So, das musste ich mal loswerden. Ab morgen bin ich in der Sammlung zu finden. Alles andere ist abgesagt.

Habt ihr auch Sturmprobleme gehabt oder habt Ihr noch irgendwelche Tipps?
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Scarlett

Beitrag von Scarlett »

Hallo Andreas,
ich habe einige Bilder von Pflanzenfreunden gesehen, die im Sturmgebiet wohnen. Nach Lachen war mir sicherlich nicht zumute.

Man kann sich halt nicht auf alles einstellen.
Ich habe meine Tills. am Baum mehr oder weniger flutsicher befestigt. Wir hatten nur einen kleineren Sturm. Abgebrochene Äste flogen an die Scheiben, mehr nicht.

Andreas, tut mir leid, was du an Schäden wegstecken musstest.

Einen Tipp kann man wohl nicht abgeben. Sind halt Elementarschäden, denen man schutzlos ausgeliefert ist.

LG
Scarlett
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GerFi
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Beitrag von GerFi »

Hallo Andreas,
hier in Wuppertal hat es auch ordentlich die Pflanzen zerzaust, zum Glück hatte ich meine Neuzugänge von letzter Woche nicht draußen. Aber 2-3 sind mir aus den Nylons gerutscht, bei meiem kleinen Bestand kann es kaum mehr werden. Aber dies zeigt natürlich, wie wichtig es ist eine Erhaltungspflege auf viele Säulen abzustützen, gerade auch in Zeiten knapper Kassen der öffentlichen Haushalte könnten die Profi's doch auch Privatsammlungen berücksichtigen, finde ich.
Gruß
Gerhard
Rodolfo
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Beitrag von Rodolfo »

..... und ich dachte, da passiert nur mir .....

Heute abend stellte ich einige Bromelien auf die Terasse damit ich sie besser sehen konnte denn 5 Blütentriebe wollte ich mal näher beobachten.
Nach einer Windboe waren es nur noch 3.

Werde am Samstag ein Bild machen, denn ich kenne den Namen noch nicht !!

Mein Mitgefühl an alle geschädigten, kann euch gut verstehen !

Gruß Rodolfo
Andreas Böker
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Es geht aufwärts.....

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Bromelienfreunde,

danke zunächst für die Aufmunterung. Heute hab ich mit den Aufräumarbeiten begonnen.

Für die kleinen Diaphoranthema habe ich eine neues Gestell im Gewächshaus gebaut. Dieses liegt im absonnigen Teil des Gewächshauses, im Bereich einer Tür (wird zum Lüften genutzt) und im Luftstrom eines Ventilators, der ganzjährig läuft. Damit dürfte immer für ausreichend Luftbewegung gesorgt sein.

Das Gestellt besteht aus Stahlseilen, die zwischen zwei Alu-Pfosten gespannt sind. Der Abstand zur dahinter liegenden Scheibe des Gewächshauses beträgt ca. 20cm. Damit sollte eine vollständige Luftzirkulation möglich sein, die für diese Kleintillandsien sehr wichtig ist.

Wichtig bei dem Gestell war mir, daß sich die Pflanzen frei zu allen Seiten entwickeln können, um die in der Natur üblichen, kugeligen Polster zu bekommen. Daher habe ich mich auch für eine Seilkonstruktion und nicht für Gitter entschieden.

Und so sieht das Ganze jetzt aus:



Bild


Jetzt hab ich noch einen Haufen kleiner, abgebrochener Sprosse und zerzauster Gruppen neu aufzubinden, dann bin ich wieder auf dem Laufenden.

Im Nachhinein betrachtet, hab ich so wenigstens mal wieder einen Überblick über meine Diaphoranthemen bekommen, darunter sogar die bisher verschollene weißblühende Form der Till. recurvata.

So, jetzt noch einen schönen Rest-Samstag. Ich geh wieder aufbinden.
Andreas Böker

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Rodolfo
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Beitrag von Rodolfo »

Hallo Andreas , habe soeben deine Sammlung bestaunt. Auch ich habe,
ohne deine Methode zu kennen, meine kleinen Tills auf Aestchen und diese wiederum hängen wie bei dir an einem Draht damit ich sie ab und zu abnehmen kann. Allerdings habe ich meine an einer Mauer hängen.
Was mir bei deiner Sammlung auffällt ist, daß da wenig Etiketten zu sehen
sind. Kennst du alle auswendig, oder hast du andere Gründe ?

LG aus El Salvador !!

Rodolfo
Andreas Böker
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Etiketten

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Rodolfo,

all meine Diaphoranthema sind eigentlich namenlos, weil ich mich da so wenig auskenne. Ich hab mir jetzt aber vorgenommen, dies abzustellen. Wenn jetzt etwas blüht, werde ich der Sache mal nachgehen. Zu diesem Zweck hab ich mir auch mal einige sicher bestimmte Pdflanzen von unserer Diaphoranthema-Spezialistin - Frau Hromadnik aus Österreich - kommen lassen, um Vergleiche anstellen zu können. Sehr vieles bei meinen Diaphoranthema sind allerdings Formen von cappillaris. Ich will mal sehen, wie weit ich komme.

Auf dem Bild sieht man auch nur einen Teil der Diaphoranthema, die ganz großen Stücke sind noch draußen und einige weitere Arten an einem Rundgestell ebenfalls.
Andreas Böker

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Andreas Böker
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Nachtrag

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Rudolfo,

noch eine Nachfrage: Was für Kleintillandsien (Diaphoranthema) gibts eigentlich bei euch? Hast du Fotos davon?
Andreas Böker

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Rodolfo
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Beitrag von Rodolfo »

Andreas ich weiß daß es für manche von euch unglaubwürdig klingt aber
ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung welche Bromelien es hier gibt,
ich hatte nur Augen für Orchideen. Meine Frau hat dann angefangen, ab
und zu mal eine oder andere Bromelie zu kaufen. Das ging alles mehr nebenher und nun versuche ich die Namen zu finden.

Alles was zu den Tillandsiodeaes ( ich meine die kleinen ) wird hier bei
uns nicht sehr ernst genommen. Daher werden sie fast niergends angeboten ist oft mal leichter sie geschenkt zu bekommen als sie zu kaufen.

An meiner Mauer habe ich nun eine Ecke für Till- und Pitcas eingerichtet,
leider sind es momentan nur wenige Pflanzen und einige habe ich doppelt
und dreifach, aber ich nehme an, das sich das schnell ändern kann wenn
man sich dafür interssiert.

Von allen Pflanzen meiner Till- und Pitcaecke habe ich Fotos gemacht, aber
leider fast immer ohne Blüten da muß ich leider noch abwarten.

Joachim hat mir geholfen, eine Liste anzulegen, alle 3 Untergruppen schoen getrennt ( ich nehme an, daß es dazu noch Streitigkeiten gibt )
aber dessen ungeachtet werde ich mal versuchen herauszufinden was es davon hier im Land gibt.

Uff, wurde alles etwas länger als geplant.

Gruß aus den Tropen !!

Rodolfo
Birgit Rhode
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Sturmschadensbericht

Beitrag von Birgit Rhode »

Hallo Bromelienfreunde,

ich leide mit euch mit dort im fernen Deutschland und kann jetzt auch (leider) meinen eigenen Bericht hier einfügen.
Wir hier 'down under' erleiden saisonbedingt auch gerade jede Menge Stürme mit Hagelschauern, teilweise bis zu Orkanstärke. Ich habe alle Brommies in schweren Tontöpfen gesichert und gedacht, ich kann die Nacht somit durchschlafen. (Habe ich dann auch mehr oder weniger.)

Die Inspektion am folgenden Morgen zeigte auf den ersten Blick auch nichts Besorgniserregende. Erst einen ganzen Tag später (einem Samstag, daher arbeitsfrei und somit bei besseren Lichtbedingungen) bemerkte ich, dass zwei Blätter einer Vriesea fosteriana Red Chestnut der Länge nach gespalten waren. Die darauf erfolgende nähere Untersuchung aller übrigen Pflanzen ergab ein schockierendes Ergebnis: alle Pflanzen mit etwas steiferen Blättern, somit fast alle Vriesien hatten ähnliche Schäden erlitten. Die Blätter können sich anscheinend weniger mit den starken Böen mitbiegen als z.B. Neoregelia oder Nidularium Arten, die schadensfrei blieben. Tillandsien habe ich nur relativ wenige und die scheinen es alle überstanden zu haben.

Der heftige Hagel war ziemlich ungewöhnlich für unsere Ecke und der dadurch bedingte Schaden überraschenderweise eher geringfügig: ein Aechmea-Kindel sieht jetzt aus als ob es die (weisse) Masern hätte.

War ein ziemlicher Schock für mich, und jetzt sinne ich darüber nach, wie ich am kostensparendsten einen Windschutz bauen kann, ehe das nächste Sturmtief über uns hereinbricht.

Gruss ins ferne Deutschland,
Birgit
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