Liebe Bromelienfreunde,
Im Dezember 2001 war ich in der nordwestlichsten Provinz Argentiniens unterwegs.
Es war die Zeit in der die Dollarbindung zum Peso aufgelöst wurde und darum die Bevölkerung gereizt und mit vielen Strassensperren reagierte. Mit meinem Reisepartner fuhr ich am Preandinden Gebirge entlang über Libertador Grl. San Martin Richtung Calilegua in das grosse Tal –Valle Grande. Unser Ziel war es nach Santa Ana hochzufahren und einige interessante Kakteenstandorte aufzusuchen. Im Unteren Bereich( ca. 20Km) befindet sich der Parque Nacional Calilegua , ein subtropischer Urwald mit ausgezeichneter Infrastruktur für Besucher ( Bis auf die weggespülte Brücke am Anfang). Etwa nach 30-40 Km Fahrt auf einer schmalen Strasse welche in den Fels gesprengt worden war (links senkrecht nach unten, rechts senkrecht nach oben ) weitete sich da Tal ein wenig und ab und zu konnte man nun auf die riesige bewaldete Fläche am Taleingang und ins Flussbett runterblicken. Wir hofften eigentlich dass wir irgendwann an Höhe gewinnen würden und auf eine Höhenstufe kommen an dem niedrige, lockere Busch/Heidevegetation vorherrschend ist. Weit gefehlt , nach weiteren 40 Km auf immer schlechter werdenden morastig, felsigem Weg mit 20cm tiefen Fahrspuren war uns dann irgendwie immer mulmiger zumute. Zum Glück scheint nicht viel Verkehr auf der Strasse zu sein. Plötzlich wurde die Vegetation dünner und auf den Bäumen und Felswänden konnten wir eine Unmenge an Orchideen, Bromelien und anderen Epiphyten ausmachen.
Anbei die Bilder einer grossen Trichterbromelie welche wir dort gesehen haben.
Nach 100Km seit einfahrt ins Tal war Endstation ! Auf Anfrage erklärte uns ein Anwohner , das bis St.Ana noch gut 40 Km Fussmarsch anstünden. Wir packten darauf hin unser Zelt aus und machten es uns bei Pureè de Papas und einem gutem Glas Wein gemütlich . Nächsten Morgen fuhren wir wieder talwärts , ohne den kleinen Fussmarsch getätigt zu haben. An den Felswänden haben wir die kleinbleibende Rebutia fabrisii und einige andere Kakteenarten gefunden, auch eine lithophytisch wachsende Pfeiffera ianthotele.
Für Leute mit einem soliden Geländewagen und ohne Höhenangst sicherlich eine wundervolle, verwinkelte Gegend in der man ohne Umschweife eine ganze Woche umherwandern könnte. Leider hab ich zu der Zeit die Tillandsien dort nicht näher angeschaut. Ich glaube aber, dass sich dort nur selten ein Pflanzenfreund verirrt. Falls es regnet ist die Strasse schlicht unpassierbar. Der absolute Höhepunkt war aber kulinarischer Natur, wir habe in Argentinien selten so gutes Brot gegessen wie dort im Dorf San Francisco in, dessen Panaderia Ihr Handwerk versteht .
Mahlzeit
Cyrill
Valle Grande, Jujuy, Argentinien 1600m
so schade! puya australis stimmt haargenau, die haben wir auch gesehen. -immerhin eine olle fosterella penduliflora konnte ich sammeln.