Bromelien in Costa Rica

Sie haben eine namenlose Bromelie? Vielleicht können wir Ihnen hier helfen. Anfragen am besten mit Bildern posten.
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JoachimInB
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Bromelien in Costa Rica

Beitrag von JoachimInB »

Hallo Leute, nachdem ich die letzten Stunden mit dem Einscannen meiner teilweise schon verschollengeglaubten Costa Rica-Dias verbracht habe, will ich denn hier auch gleich einige davon zur Diskussion stellen. Ich bin mir sicher, dass einige davon echte Schmankerl sind, die kaum jemand in Europa je zu Gesicht bekommen haben dürfte. Bei drei Arten weiß ich, was es ist, aber ich will euch den Spaß ja nicht verderben. ;-) Dies sind übrigens ausschließlich Standortaufnahmen.

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Ich hatte immer gedacht, es sei "Tillandsia" chontalensis. Ist sie aber nicht, da sich die Arten nur vegetativ ähneln. Was haltet ihr stattdessen von Racinaea tetrantha? Man beachte diese mördermäßigen Infloreszenzen! :D :D Standort Nebelwald, ca. 2000m
Nachtrag: Es dürfte sich hier wohl eher um Racinaea adpressa (var tonduziana?) handeln.

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Hier habe ich keinen Schimmer. Ca. 1500m, Übergang zu Nebelwald.

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Regenwald, ca. 500 m. (ich weiß die Lösung ;-) )

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Und das? Ich sage, das ist 0-8-15-Costa Rica-Catopsis. Einwände? Welche Art? Höhe 1400m

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Gleicher Standort vie vorige, ich weiß nicht, was das für "Röhren" sind. Womöglich auch Catopsis?
Nachtrag: Nach flüchtiger Durchsicht der costaricanischen Catopsen habe ich jetzt den Verdacht, dass es sich um Catopsis nitida handeln könnte. Dafür spricht auch die relativ kurze Infloreszenz. Meinungen? Siehe auch http://home.arcor.de/jsaul/tmp/cnitida.jpg

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Hmmmmm, ist die nicht hübsch? Regenwald, 1400m (ich weiß was es ist, weiß es sonst noch jemand?)

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Regenwald, 1700m. Auch diese Art ist bereits identifiziert, und "eher selten" in Kultur. Kennt sie jemand?

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Pitcairnia, 1400 m. Kennt jemand die Art?

Viel Spaß beim Raten. Bin mal gespannt, ob das wirklich Catopsen sind... Und wenn nicht, was dann? ;-)

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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Versuch

Beitrag von Timm Stolten »

Meine Herren, der Kerl macht mich noch schwach mit seinen Bildern.
Wart's nur ab bis ich aus Venezuela zurückkomme, dann gibts ne Retourkutsche ;-)

Erste Namensversuch:
Bild 1: Racinaea tetrantha finde ich gut, welche Varietät ist schwer zu sagen, ich kenne eh nur eine.
Bild 2: Über Racinaea gehe ich da nicht raus.
Bild 3: Guzmanis dingsbumsiana oder G. keineahnungii
Bild 4+5: Catopsis morreniana ???????????
Bild 6: die einzige röhrige Cat., die ich kenne, ist nitida. Könnte hinkommen.
Da meine nie blüht, kann ich da mal wieder nicht weiterhelfen.
Bild 7+8: Ist bestimt keine Bromie.
Bild 9: Guzmania angustifolia ??
Bild 10: mussichnochamolgugge.

Warum hängen da im Urwald eigentlich keine anständigen Etiketten dran ????

Gruss Timm
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JoachimInB
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Re: Versuch

Beitrag von JoachimInB »

Timm Stolten hat geschrieben:Meine Herren, der Kerl macht mich noch schwach mit seinen Bildern.
Wart's nur ab bis ich aus Venezuela zurückkomme, dann gibts ne Retourkutsche ;-)
Na das ist doch der Sinn und Zweck des Ganzen ;-) Hey, wenn ich mal so im Internet schaue und sehe (bzw, nichts sehe),für wie wenige Bromelien überhaupt qualitativ hochwertige Fotos verfügbar sind, dann ist das allein schon Ansporn genug, mir die Zeit zu nehmen und meine Dia-Sammlung einzuscannen. Denn da herrscht echt akuter Mangel. Ich erinnere nur neulich, als es um Vriesea cereicola ging, wie schwierig es war, mehr als 1-2 Fotos davon im Netz zu finden. Und das ist ja nun beileibe keine extreme Rarität.

Nimm bloß einen GPS-Empfänger mit! Wenn's nach mir ginge, dann müsste es Digitalkameras mit eingebautem GPS-Empfänger geben, so dass bei jeder Aufnahme die Position mit abgespeichert wird.
Erste Namensversuch:
Bild 1: Racinaea tetrantha finde ich gut, welche Varietät ist schwer zu sagen, ich kenne eh nur eine.
Dabei gibt es mindestens ein Problem: Diese Art ist nicht aus C.R. bekannt. Und da es sie dort wie Sand am Meer gibt (ähnlich wie Catopsen), können sie nicht Generationen von Botanikern übersehen haben. Racinaea adpressa, die ist es wohl, aber nach wie vor mit Fragezeichen.
Bild 2: Über Racinaea gehe ich da nicht raus.
Ich neige inzwischen zu Racinaea spiculosa, aber das ist eine von jenen Arten, bei denen ich überhaupt nicht durchblicke. Die Aufnahmen, die es davon im Netz gibt, sind allesamt von kultivierten Pflanzen, die mit "meiner" so rein gar nichts gemeinsam haben. Außer, dass sie auch Trickter haben. :?
Bild 3: Guzmanis dingsbumsiana oder G. keineahnungii
Guzmania schon mal nicht schlecht. ;-) In HH gibt es so eine.
Bild 4+5: Catopsis morreniana ???????????
Weiter als Catopsis gehe ich hier mit meiner Mutmaßung lieber nicht. Zumindest nicht, bis die Überarbeitung der Gattung fertig ist. ;-) Sie ist wie gesagt in C.R. sehr häufig, aber so ein Baum ist natürlich eine besondere Show, auch für Nicht-Catopsis-Fans.
Bild 6: die einzige röhrige Cat., die ich kenne, ist nitida. Könnte hinkommen.
Na da bin ich ja froh. Joachim in P: wink!
Bild 7+8: Ist bestimt keine Bromie.
Wetten?
Bild 9: Guzmania angustifolia ??
Tillandsia! Wetten?
Warum hängen da im Urwald eigentlich keine anständigen Etiketten dran ????
Wem sagst du das. Manchmal wäre auch ein Peilsender nicht schlecht. ;-)

Grüße,
Joachim
Joachim

Beitrag von Joachim »

also

@Timm,ich würde mal sagen wir wandern aus hier ist mir das eh zu kalt.

@Joachim,du machst einen ferig im wahrsten Sinne des Wortes ich mach dich gerne mit Frau Ehlers bekannt.

Ja C.nitida kommt ziemlich genau hin seh ich genauso wie Timm.

der Rest noch nie gehen bis auf die Tilli auf dem unteren Bild.

ich wage mich mal vor und sage es ist

T.insignis du hast nicht zu fällig irgend wo eine?

siehe Beansch Seite 213
hab ich recht?

mit der C. morreana die ist ja voller Samen is ja die Hölle!!!!!


da fehlen einem echt die Worte
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Joachim hat geschrieben:Ja C.nitida kommt ziemlich genau hin seh ich genauso wie Timm.
Na das ist doch mal 'ne klare Aussage. :-)
Joachim hat geschrieben:T.insignis du hast nicht zu fällig irgend wo eine?
Ja und nein. Ja, sie ist es und nein, ich habe davon auch nie eine besessen. Das sind glaube ich jene Pflanzen, die man hier praktisch nicht kultivieren kann, obwohl die T. insignis keine ausgesprochene Hochland-Pflanze ist, sie kommt relativ häufig in Regenwäldern um 1500m vor.
Joachim hat geschrieben:mit der C. morreana die ist ja voller Samen is ja die Hölle!!!!!
Du kennst Werauhia gladioliflora noch nicht. Die produziert erst Unmengen von Saat! Am Rio Sarapiqui sah es zeitweise so aus, als würde es schneien! Regelrechtes "Schneetreiben"! Alle Pflanzen schienen sich abgesprochen zu haben und die Saat wurde in Unmengen freigesetzt. Diese Art ist aber recht groß und im nördlichen Tiefland wirklich überall in großer Zahl anzutreffen, dabei leider nicht besonders attraktiv, deswegen kennt sie kaum jemand.

Der Vorteil von Costa Rica ist übrigens, dass man innerhalb von 30 Minuten von San Jose aus die verschiedensten Bromelienstandorte erreicht. Ich bin mir ziemlich sicher, das dieses wohl das Land mit der größten Anzahl von Bromelienarten pro Flächeneinheit überhaupt ist. Kann ich jedem nur empfehlen.

Grüße,
Joachim
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hier habe ich noch so eine misteriöse Pflanze:
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Hat jemand eine Idee, was diese merkwürdig geformten Bromelien sind? Schon W.W. aus HH konnte sich daraus damals jedenfalls keinen Reim machen. Da jedoch viele Pflanzen diese "komische" Form aufweisen, ist es sicher kein Krüppelwuchs. Blühende Pflanzen konnte ich damals keine entdecken, es ist also vielleicht nur eine Jugendform?

Ist dies Vriesea chontalensis?
Bild

Und hier für Joachim aus P noch ein Stimmungsbild aus Catopsislandia:
Bild

Grüße,
Joachim
Ingrid

Beitrag von Ingrid »

..... :shock: wow.....wahnsinns Bilder. So was habe ich noch nie gesehen....echt klasse.

Gruß
Ingrid
Timm Stolten
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Tillandsia insignis

Beitrag von Timm Stolten »

Joachim hat geschrieben:also.......ich wage mich mal vor und sage es ist

T.insignis du hast nicht zu fällig irgend wo eine?

siehe Beansch Seite 213
hab ich recht?
An beide Jo's: Ihr macht mir Angst !!!!!
Von der Art habe ich noch nie gehört !!!!!!!!! :shock:
Aber was ist die kleine gelbe für eine ?????????

Gruss Timm
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JoachimInB
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Re: Tillandsia insignis

Beitrag von JoachimInB »

Timm Stolten hat geschrieben:An beide Jo's: Ihr macht mir Angst !!!!!
Von der Art habe ich noch nie gehört !!!!!!!!! :shock:
Aber was ist die kleine gelbe für eine ?????????
Hallo Timm,

Schon mal von Guzmania obtusiloba gehört? :roll:

Hier hab ich noch ein zum Raten (müsste einfacher sein):
Bild

Die mit der roten Infloreszenz, die auf den ersten Blick ein wenig wie Guzmania nicaraguensis aussieht, ist übrigens Guzmania desautelsii. Ich habe am Standort nur ein einziges Mal eine Pflanze davon in Blüte gesehen (eben die auf dem Foto), als ich auf der (leider erfolglosen) Suche nach Ronnbergia hathewayi war. Später habe ich sie in der Hamburger Sammlung nochmal blühen sehen. Siehe http://www.charlies-web.com/other_pics/txx59.html.

Grüße,
Joachim
Joachim

Beitrag von Joachim »

Hallo Joachim,


hmmmmmm mal überlegeen irgendwo hab ich die doch schon mal gesehen????

Guzmannia scherzeriana

lieg ich da richtig????
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Joachim hat geschrieben:Guzmannia scherzeriana

lieg ich da richtig????
Noch nicht ganz, aber fast. :wink:

Die, die du meinst, ist diese hier
Bild
Viel größer und unhandlicher. :wink:

Grüße,
Joachim
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JoachimInB
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T. guatemalensis oder leiboldiana?

Beitrag von JoachimInB »

Hallo nochmal,

ich stelle nochmal dieses Foto hier rein, in hoher Auflösung, ich hoffe, dass das niemandem Probleme bereitet:
Bild
Ist das nun T. guatemalensis oder leiboldiana? Die leiboldiana unterscheidet sich ja meines Wissens durch die die einzelnen "Äste" der Infloreszenz überragenden Hochblätter. Dieser Fall ist jedoch "hart an der Grenze" würde ich sagen. Ich habe ähnliche (aber vor allem vegetativ noch schönere) Pflanzen am Cerro Verde in El Salvador gesehen, wo sich von den Experten von Brom-L auch niemand so recht festlegen wollte. Es gibt aber eindeutig leiboldianas mit viel längeren Hochblättern als auch guatemalensis mit viel kürzeren.

Mich würden mal eure Meinungen interessieren, da ja beides Arten sind, die +/- verbreitet in der Kultur sind (ich meine jetzt aber keine leiboldiana-Hochzuchten).

Grüße,
Joachim
Joachim

Beitrag von Joachim »

Hallo Joachim,
also meine meinung ist diese:

wäre ich vor Ort würde ich sie mitnehmen bzw ein Kindel.
Ich tendiere doch schon zu T.leiboltiana,aus den folgenden Gründen:
1. wenige Blätter sehr Breit und eine offene Rosette.
2.überhängender BlütenStand.
3.sehr große Tragblätter welche bei T.guatemalensis bei weitem nicht so groß sind.
4.sehr flache Ähren bei T.guatemalensis sind sie doch eher runder jedenfalls bei meiner.
5.bei T,guatemalensis ist das Blatt an sich viel härter als bei T.leiboldiana.
auf dem Photo kommt sie doch meiner T.leiboldiana sehr nahe
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Hallo, jetzt fängt Joachim auch noch an mit diesen Sehnsuchtsbildern aus dem sonnigen Süden und das bei den trüben Novembertagen. :cry: Da habe ich auch gleich mal meine Bilder rausgekramt und da fiel mir die Aechmea mariae-reginae auf. Ist doch wirklich ein schönes Exemplar. Sie hatte leider nicht in meinen Rucksack gepasst. :wink:
hast luego Matthias

Bild
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Aber Hand auf's Herz: Dort, wo du sie fotografiert hast, hättest du sie auch so ohne weiteres nicht ausbuddeln wollen, oder? ;-)

Die Art wächst ja normalerweise epiphytisch; terrestrisch kann man sie aber neben diversen Vorgärten z.B. im Lankester Garden wachsen sehen (und fotografieren). ;-)

Entlang der Straße nach Limon, besonders zwischen Guapiles und Siquirres, kann man die Pflanze regelmäßig hoch oben in Baumkronen ausmachen, wenn sie blüht.

Grüße,
Joachim
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