Impressionen unserer Kolumbien-Reise
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Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Im November/Dezember 2023 haben wir an einer fremdorganisierten Gruppen-Rundreise durch Kolumbien teilgenommen.
Kolumbien ist ja ein absoluter Hotspot der Biodiversität und insbesondere ein Paradies für Bromelien und Orchideen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider ist man bei einer solchen Gruppenreise in der individuellen Bewegungsfreiheit doch ziemlich eingeschränkt, vor allem was die Möglichkeiten angeht, einfach mal ein Stück durch unberührte Natur zu wandern. Wenn man "Freizeit" vom Reiseprogramm hat, ist das normalerweise in einer Stadt, also nicht dort, wo interessante Pflanzen wachsen. Im Reiseprogramm enthaltene Wanderungen waren meist sehr kurz und auch nicht unbedingt in den für mich besonders interessanten Bergregenwäldern.
Eine individuelle Reise mit Mietwagen haben wir uns in Kolumbien nicht zugetraut und würden es vermutlich auch im Nachhinein nicht tun wollen. Sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen wäre auch nicht sinnvoll, denn die fahren nun mal von Stadt zu Stadt. Blieben als Alternative also nur noch spezielle Reisen für Naturliebhaber, die aber sicher viel teurer sind und man wäre auf ganz wenige Termine beschränkt.
Nunja, ich habe versucht, das beste rauszuholen und wo immer möglich, auch einige Bromelien fotografisch einzufangen.
Starten wir auf dem Hausberg der Hauptstadt Bogota, dem Monserrate. Mit einer Standseilbahn fährt man bis auf über 3000 m Höhe und hat von dort einen guten Ausblick über die Mega-City. Diesen Ausblick können auch diese Tillandsia complanata von ihrem luftigen Standort am Abhang geniessen:
Diese bei sonnigem Standort knallig weinrote Tillandsia kenne ich schon aus ähnlicher Höhenlage in Ecuador. Das besondere an ihr ist, dass sie viele Blütentriebe aus den Blattachseln produziert und weiterwächst, also nicht wie bei Bromelien sonst üblich nach einem terminalen Blütenstand abstirbt.
Kolumbien ist ja ein absoluter Hotspot der Biodiversität und insbesondere ein Paradies für Bromelien und Orchideen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider ist man bei einer solchen Gruppenreise in der individuellen Bewegungsfreiheit doch ziemlich eingeschränkt, vor allem was die Möglichkeiten angeht, einfach mal ein Stück durch unberührte Natur zu wandern. Wenn man "Freizeit" vom Reiseprogramm hat, ist das normalerweise in einer Stadt, also nicht dort, wo interessante Pflanzen wachsen. Im Reiseprogramm enthaltene Wanderungen waren meist sehr kurz und auch nicht unbedingt in den für mich besonders interessanten Bergregenwäldern.
Eine individuelle Reise mit Mietwagen haben wir uns in Kolumbien nicht zugetraut und würden es vermutlich auch im Nachhinein nicht tun wollen. Sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen wäre auch nicht sinnvoll, denn die fahren nun mal von Stadt zu Stadt. Blieben als Alternative also nur noch spezielle Reisen für Naturliebhaber, die aber sicher viel teurer sind und man wäre auf ganz wenige Termine beschränkt.
Nunja, ich habe versucht, das beste rauszuholen und wo immer möglich, auch einige Bromelien fotografisch einzufangen.
Starten wir auf dem Hausberg der Hauptstadt Bogota, dem Monserrate. Mit einer Standseilbahn fährt man bis auf über 3000 m Höhe und hat von dort einen guten Ausblick über die Mega-City. Diesen Ausblick können auch diese Tillandsia complanata von ihrem luftigen Standort am Abhang geniessen:
Diese bei sonnigem Standort knallig weinrote Tillandsia kenne ich schon aus ähnlicher Höhenlage in Ecuador. Das besondere an ihr ist, dass sie viele Blütentriebe aus den Blattachseln produziert und weiterwächst, also nicht wie bei Bromelien sonst üblich nach einem terminalen Blütenstand abstirbt.
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Wie in allen wärmeren Teilen des amerikanischen Doppel-Kontinentes findet man auch in Koulmbien häufig die langen Bärte von Tillandsia usneoides von den Bäumen hängend, so auch am Ufer eines Flusses in der kleine Touristen-Stadt Raquira:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Nordöstlich von Bogota bei Boyaca auf ca. 2700 m Höhe steht eines der bedeutendsten Denkmale für den Nationalhelden Simon Bolivar. Um das Monument herum verstreut gibt es einzelne Bäume im Grasland, die dicht mit Bromelien bewachsen sind:
Zumindest eine davon konnte ich wieder anhand der vielen Blütenstiele als Tillandsia complanata identifizieren:
Zumindest eine davon konnte ich wieder anhand der vielen Blütenstiele als Tillandsia complanata identifizieren:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Diese gehören definitiv zu einer anderen Art, denn es wächst ein zentraler Blütenstand:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Und hier haben wir noch eine dritte Art mit sehr langer dünner Blütenrispe, leider nur als Silhouette im Gegenlicht:
Es könnte aber die gleiche Art wie diese sein, die freundlicherweise in angenehmerer Höhe für den Fotografen bodennah wächst:
Es könnte aber die gleiche Art wie diese sein, die freundlicherweise in angenehmerer Höhe für den Fotografen bodennah wächst:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Immer noch in unmittelbarer Umgebung des Monuments wächst diese schöne Tillandsia:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Inwieweit die folgenden Bilder noch weitere Arten oder nur bestimmte Altersformen der vorher gezeigten darstellen, kann ich nicht sagen:
Wie üblich hatten wir nur wenige Minuten "Freilauf", ich habe alles an Pflanzen fotografiert, was mir vor die Linse kam, Zeit zum genauen Betrachten vor Ort gab es keine.
Welche Ausbeute an Epiphyten würde wohl ein Ausflug in ein Stück unberührten Wald in dieser Gegend bringen, wenn schon wenige Bäume im Kulturland so viel zu bieten haben!
Wie üblich hatten wir nur wenige Minuten "Freilauf", ich habe alles an Pflanzen fotografiert, was mir vor die Linse kam, Zeit zum genauen Betrachten vor Ort gab es keine.
Welche Ausbeute an Epiphyten würde wohl ein Ausflug in ein Stück unberührten Wald in dieser Gegend bringen, wenn schon wenige Bäume im Kulturland so viel zu bieten haben!
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
In einem Hotel-Garten in Chinauta südwestlich von Bogota auf ca. 1300 m Höhe wachsen diese Neoregelias (nicht einheimisch in Kolumbien):
Eine einheimische Bromelie ist dagegen diese Tillandsie, deren Namen ich nicht kenne, sie wächst auf Bäumen des selben Hotel-Gartens:
Eine einheimische Bromelie ist dagegen diese Tillandsie, deren Namen ich nicht kenne, sie wächst auf Bäumen des selben Hotel-Gartens:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Weiter geht es nach Südwesten.
Kurz vor Timana gibt es eine Pause an einer Raststätte. Wir befinden uns hier in einer Region, wo sich die Kordilleren-Ketten vereinigen auf ca. 1000 m Höhe. Bei jedem Stopp werden die umliegenden Bäume auf eventuelle epiphytische Bewohner abgesucht. Das positive an Bromelien ist, dass man sie auch noch in komplett durch Menschen umgestalteten Landschaften finden kann, wenn es nur geeignete Bäume gibt. Und hier gibt es einen(!) Baum an der Fernverkehrsstraße, der eine Heimat für ein ganzes Sortiment von Bromelien bietet:
Eine mir unbekannte Bromelie mit langem Blütenstand:
Hier etwas näher:
Das dürfte eine Tillandsia juncea sein:
Könnte das vielleicht eine Tillandsia flexuosa sein?
Kurz vor Timana gibt es eine Pause an einer Raststätte. Wir befinden uns hier in einer Region, wo sich die Kordilleren-Ketten vereinigen auf ca. 1000 m Höhe. Bei jedem Stopp werden die umliegenden Bäume auf eventuelle epiphytische Bewohner abgesucht. Das positive an Bromelien ist, dass man sie auch noch in komplett durch Menschen umgestalteten Landschaften finden kann, wenn es nur geeignete Bäume gibt. Und hier gibt es einen(!) Baum an der Fernverkehrsstraße, der eine Heimat für ein ganzes Sortiment von Bromelien bietet:
Eine mir unbekannte Bromelie mit langem Blütenstand:
Hier etwas näher:
Das dürfte eine Tillandsia juncea sein:
Könnte das vielleicht eine Tillandsia flexuosa sein?
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Diese Tillandsie hat kurze hängende Blütenstände, leider schon lange verblüht:
Auf dünnen Zweigen wächst die nächste Generation Bromelien heran. Hoffentlich wächst der Zweig schnell genug, um die Last der Bromelien auch in Zukunft tragen zu können:
Auch an diesem senkrechten Zweig wachsen Babies von verschiedenen Tillandsien:
Neben Bromelien beherbergt dieser Baum auch andere Epiphyten, z.B. Rhipsalis-Kateen
und unbekannte Orchideen (vermutlich aus der Oncidium-Verwandschaft):
Auf dem zentralen Platz des Ortes Timana findet sich diese Anpflanzung von mächtigen Bromelien, ich würde auf Riesen-Guzmania tippen:
Auf dünnen Zweigen wächst die nächste Generation Bromelien heran. Hoffentlich wächst der Zweig schnell genug, um die Last der Bromelien auch in Zukunft tragen zu können:
Auch an diesem senkrechten Zweig wachsen Babies von verschiedenen Tillandsien:
Neben Bromelien beherbergt dieser Baum auch andere Epiphyten, z.B. Rhipsalis-Kateen
und unbekannte Orchideen (vermutlich aus der Oncidium-Verwandschaft):
Auf dem zentralen Platz des Ortes Timana findet sich diese Anpflanzung von mächtigen Bromelien, ich würde auf Riesen-Guzmania tippen:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Die Tatacoa-Wüste liegt in einem Trockental zwischen den Kordilleren-Ketten.
Auf nur 400 m Meereshöhe ist es dort sowohl tagsüber als auch nachts ziemlich heiß. Es ist keine Wüste im eigentlichen Sinne, die Niederschlagsmengen sind viel zu hoch. Teile der "Wüste" sind extremer Erosion ausgesetzt, so dass sie nur sehr spärlich mit Vegetation bedeckt ist. Da auch noch einige Kakteen-Arten hier zuhause sind, ist es aus Sicht der Kolumbianer, deren Land sonst größtenteils mit reicher Vegetation beglückt ist (oder zumindest früher einmal war), eben eine Wüste.
Die pflanzlichen Attraktionen der Tatacoa sind Melocactus curvispinus und große Kandelaber-Kakteen:
Auf nur 400 m Meereshöhe ist es dort sowohl tagsüber als auch nachts ziemlich heiß. Es ist keine Wüste im eigentlichen Sinne, die Niederschlagsmengen sind viel zu hoch. Teile der "Wüste" sind extremer Erosion ausgesetzt, so dass sie nur sehr spärlich mit Vegetation bedeckt ist. Da auch noch einige Kakteen-Arten hier zuhause sind, ist es aus Sicht der Kolumbianer, deren Land sonst größtenteils mit reicher Vegetation beglückt ist (oder zumindest früher einmal war), eben eine Wüste.
Die pflanzlichen Attraktionen der Tatacoa sind Melocactus curvispinus und große Kandelaber-Kakteen:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Aber auch einige Bromelien finden auf den wenigen kleinen Bäumen und Büschen in der Tatacoa-Wüste noch ausreichende Bedingungen zum leben. Ich denke, es handelt sich um Tillandsia flexuosa:
Hier kann man einen Blütenstand erkennen:
Das könnten Jungpflanzen der selben Art sein oder aber etwas ganz anderes:
Hier kann man einen Blütenstand erkennen:
Das könnten Jungpflanzen der selben Art sein oder aber etwas ganz anderes:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Am südlichsten Punkt unserer Reise bei San Agustin fahren wir mit einem Chiva,
einem typisch kolumbianischen Verkehrsmittel, zum Rio Magdalena, der hier am Oberlauf auf 1500 m Höhe noch ein gemütlicher Bergbach ist:
Niedrige Bäume am Wegesrand sind dicht mit mehreren Arten von Bromelien bewachsen, die ohne Schattierung der direkten Sonne ausgesetzt sind:
einem typisch kolumbianischen Verkehrsmittel, zum Rio Magdalena, der hier am Oberlauf auf 1500 m Höhe noch ein gemütlicher Bergbach ist:
Niedrige Bäume am Wegesrand sind dicht mit mehreren Arten von Bromelien bewachsen, die ohne Schattierung der direkten Sonne ausgesetzt sind:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Neben Bromelien wachsen auf den Ästen auch andere Epiphyten, z.B. Orchideen.
In dieser Region ist der Himmel wohl ständig zumindest teilweise mit Wolken bedeckt, so dass die Epiphyten keine langandauernde Sonneneinstrahlung ertragen müssen.
Wir haben eine Stunde Zeit, um zum Fluß hinabzusteigen. Am Wegesrand sitzt diese Aechmea, möglicherweise aber von Menschen dort angesiedelt:
Der Rio Magdalena sprudelt hier noch als klarer Fluss über Felsen, wir haben ihn später noch als mächtigen, trägen, trüben Strom erlebt. Bunte Schmetterlinge tummeln sich an feuchten Stellen des Ufers. Ein idyllisches Plätzchen.
Diese große Trichter-Bromelie hat ein schattiges Plätzchen gefunden:
In dieser Region ist der Himmel wohl ständig zumindest teilweise mit Wolken bedeckt, so dass die Epiphyten keine langandauernde Sonneneinstrahlung ertragen müssen.
Wir haben eine Stunde Zeit, um zum Fluß hinabzusteigen. Am Wegesrand sitzt diese Aechmea, möglicherweise aber von Menschen dort angesiedelt:
Der Rio Magdalena sprudelt hier noch als klarer Fluss über Felsen, wir haben ihn später noch als mächtigen, trägen, trüben Strom erlebt. Bunte Schmetterlinge tummeln sich an feuchten Stellen des Ufers. Ein idyllisches Plätzchen.
Diese große Trichter-Bromelie hat ein schattiges Plätzchen gefunden:
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Re: Impressionen unserer Kolumbien-Reise
Archäologische Ausgrabungs-Stätten sind in Lateinamerika immer gute Kandidaten für eine interessante Flora. In der Nähe von San Agustin gibt es mehrere solche Gebiete mit spektakulären Steinskulpturen einer sehr alten Kultur, über die nur wenig bekannt ist:
Und tatsächlich waren die Bäume im und um das Ausgrabungsgelände mit reichlich Epiphyten besiedelt. Hier einige Impressionen:
Baumfarne zählen zu meinen absoluten Lieblingspflanzen:
Und tatsächlich waren die Bäume im und um das Ausgrabungsgelände mit reichlich Epiphyten besiedelt. Hier einige Impressionen:
Baumfarne zählen zu meinen absoluten Lieblingspflanzen: