Zu oft findet man hier in Brasilien, in der Natur, wenig attraktiv aussehende Bromelien. An den Pflanzen hängen meistens viele alte, vertrockene Blätter, überall ist viel Tierfrass durch Insektenbefall zu sehen und der Wind sorgt immer für viel Beschädigung. Ich habe noch nie eine Bromelie von einem Ast oder Baumstamm abgesammelt, aber oft findet man eine heruntergefallene Pflanze oder einen mit Epiphyten bedeckten abgebrochenen Ast. Wenn man so eine Bromelie mit nach Hause bringt und sie dann hoffnungsvoll in einem Gewächshaus, im Wintergarten oder im Garten unterbringt, dann dauert es meistens lange Zeit, oft sogar jahrelang, bis die Pflanze wieder vernünftig aussieht. Der Grund dafür sind die ursprünglichen Anpassungen der Pflanze an die Umweltbedingungen in der Natur. Im Treibhaus und im Garten ist alles neu und besonders die ausgewachsenen Pflanzen haben dann sehr groβe Schwierigkeiten sich morphologisch und physiologisch abzustimmen. Erst wenn die ersten Kindel herauswachsen, dann renkt sich fast alles wieder ein. Doch noch besser geht es wenn man Samen hat, denn dann haben die Jungpflanzen Zeit genug um sich Schritt für Schritt an die von uns ausgewählten Umweltbedingungen anzupassen. Das Ergebnis könnt Ihr auf folgenden Bildern sehen:
http://www.caire.bio.br/acaudata.htm
Diese terrestrische Aechmea caudata-Gruppe steht bei mir im Garten, im Halbschatten, ganz wie in der Natur. Ich habe Samen vor drei Jahren ausgesät und die Jungpflanzen wurden von mir in Beete verpflanzt. Ich habe noch nie in den Küstenwäldern von Santa Catarina so gesunde Pflanzen und so hochgewachsene Blütenstände gesehen, und das ohne Düngung oder Bewässerung. Es ist wirklich erstaunlich wie leicht sich angeblich spezialisierte Arten aus entfernten Biomen an völlig neue Umwelteinflüsse anpassen könne, soweit man sie von klein an bei sich hat.
Aechmea caudata
- Uwe Tholen
- Beiträge: 188
- Registriert: Donnerstag, 22 April 2004, 15:17
- Wohnort: Deizisau
Brasilien ok.
Hallo liebe Naturfreunde,
hier mal ein LINK zu Brasilien:
http://www.dioezese-linz.at/redaktion/i ... le_ID=2592
Herr Backup, können Sie zu diesem Thema etwas bestätigen, oder ist er aus der Luft gegriffen.
Ich denke Naturturschutz und somit Bromelienschutz funktioniert wenn man die Armutbekämpft.
Freundlicher Gruß
Gerhard
hier mal ein LINK zu Brasilien:
http://www.dioezese-linz.at/redaktion/i ... le_ID=2592
Herr Backup, können Sie zu diesem Thema etwas bestätigen, oder ist er aus der Luft gegriffen.
Ich denke Naturturschutz und somit Bromelienschutz funktioniert wenn man die Armutbekämpft.
Freundlicher Gruß
Gerhard
- JoachimInB
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- Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
- Wohnort: Berlin
Re: Brasilien ok.
Das ist zum Teil sicher richtig. Aber eben nur zum Teil. Denn ökonomische Interessen gibt es auch in sog. "reichen" Ländern. Und ökonomische Interessen führen gerade bei vielen Bromelien zu deren Bedrohung führen. Eine teure (weil seltene bzw. begehrte) Bromelie wird überall bedroht sein, unabhängig von der wirtschaftlichen Situation des Landes. Das ist ja auch z.B. bei einheimischen Orchideen nicht anders.GerFi hat geschrieben:Ich denke Naturturschutz und somit Bromelienschutz funktioniert wenn man die Armutbekämpft.
Grüße,
Joachim
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