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Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Sonntag, 15 Februar 2015, 20:55
von Schellaberger
Hallo,

ich hole das Thema mal wieder hoch. In einigen meiner aufgebundenden Tillis sitzt der Holzwurm drin. Da ich kostenlos an Rebholz komme, suche ich eine Möglichkeit, daß Holz im Vorfeld so zu behandeln, daß dieses später kein Wurm mehr befällt.
Es wurde ja u.a. beschrieben, daß Eibe sich gut eignen würde. Soweit ich das sehe hat Eibe den giftigen Inhaltsstoff Taxin B. Dies sitzt in der Rinde, in den Nadeln und im Samen. Wenn man jetzt aus Nadeln einen Sud ansetzen würde und das Rebholz 1 Monat lange im Fass einlagern würde, bis sich das Holz komplett vollgesogen hat, müßte das doch dauerhaft den Wurmbefall verhindern? Nach 1 Monat wird das Holz rausgeholt und trocken gelegt.

Hat das mal jemand versucht?

Gruß
Viktor

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Sonntag, 15 Februar 2015, 22:08
von Arvensis
Hallo Victor,

ich möchte dir davon doch dringend abraten, Taxin ist hochgradig giftig !

Zu empfehlen ist ein Bad in konzentrierten Ammoniak und an schließend ein ausbrennen etwa in der Mikrowelle oder im Ofen. Alle lebenden Organismen zerfallen bei einer Temperatur von 60°C da sich die Eiweiße ab dieser Temperatur zersetzen.

Ich töte Pflanzsubtrate (wg. Nematoden etc.) in der Mikrowelle ab, damit können ohne großen Probleme und höhere Stromkosten sehr schnell hohe Temperaturen erreicht werden.

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Montag, 16 Februar 2015, 9:26
von Woodman
Hallo Alex,
diese Variante der Rebholzbehandlung hatten wir noch garnicht. Durch Hitze die Organismen abtöten, ich glaub, eine gute Idee. Bei dem Dämpfen von Erde macht man es ja ähnlich.

Aber wie bringst Du das schonend Deiner Frau bei, dass Du die Mikrowelle oder Herd so Zweck entfremdest :scratch ? Es bilden sich Gerüche, die mit der normalen Koch- und Backkunst nichts zu tun haben!
Selbst Erde dämpfen ist für mich ein Problem heute. Früher, als Jugendlicher bei Mutter, da war das nichts besonderes. Weil sie sehr viel mit und für die Pflanzen tat. Aber heute?

LG
Klaus

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Montag, 16 Februar 2015, 17:48
von Schellaberger
Hallo,

das Taxin giftig ist, weiß ich. Deine Empfehlung hilft für den Moment, vermutlich jedoch nicht dauerhaft, oder wie sind Deine Erfahrungen?

Gruß
Viktor

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Montag, 16 Februar 2015, 20:24
von Arvensis
Ja, das mit dem Geruch läßt sich nicht verhindern.
Der ist allerdings nicht viel anders als ein scharfes Putzmittel, etwa mildem Chlor.


Hier wurde ja mal erwähnt dass Hitzebehandlung nicht funktioniert hatte - das bezweifle ich doch sehr. Wahrscheinlich ist eher eine Neuentzündung durch anderes infiziertes Holz.

Wichtig ist dass das Holz erst durchfeuchtet wurde und dann erhitzt. Der Tipp stammt von einem Holzunternehmer. Dazu werden sehr große Balken/Planken heiß bedampft, auch bei Wurmbefall für Möbel wird das so gemacht - eingepackt und mit einem speziellem Kompressor mit heißer Luft begast. Ammoniak ist ein natürlicher Stoff der recht rel. leicht zerfällt. keinen üble Chemiekeule. Hintergrund ist der dass die Würmer tierische Stoffe nicht mögen.

Garantieren kann ich natürlich nichts, habe aber bisher noch nie Probleme gehabt etwa mit Pilzbefall und Holzwürmern in Aufbindematerial und Substraten. Früher habe ich x-beliebiges Wald-und Wiesenholz selbst gesammelt für Kultursubstrate. Was man bei Holz im Bau macht - beizen und versiegeln, etwa mit Bienenwachs oder Kunstwachs.

Ob Taxin einen evtl. Neubefall verhindert weiß ich nicht. Eicheln, auch dass Holz der Eiche zieht Holzwürmer magisch an. Man kann also diese in die Nähe anderer Hölzer setzten und so die Mistdinger anlocken oder darauf testen.

Was funktioniert bei einigen Lebewesen: aus jeweils 1 Teil hochreinen Essig, Wermutblättern (alternativ Beifuss) und Salz eine biologische Beize herstellen. ich mische gerne auch Rainfarn bei, der u.a. auch als Wurmfarn bekannt ist. Diese Mischung ohne Salz ist auch gut bei Wurzelschädlingen in der Gemüsekultur.

lg

Alex

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Mittwoch, 18 Februar 2015, 13:41
von Timm Stolten
Hi Viktor,

auch ich habe jahrelang mit Rebholz gearbeitet, weil es das in der Pfalz jeden Herbst tonnenweise kostenlos gibt. Aber ich bin davon ab. Egal was man macht, die Würmer kommen ja später von außen wieder. Ich habe es auch mal mit Dämpfen probiert (im Anhang ein paar Uralt-Fotos). Das mag zwar die vorhandenen Larven abtöten aber spätestens nach 2-3 jahren sind die Hölzer wieder durchgerottet. Bei den Mengen, die ich verarbeitet habe, war das einfach zuviel Arbeit. Ich bin seit 10 jahren am Experimentiren und für mich ist die Wahl des Holzes der Schlüssel. Eibe und Robinie halten ewig und wqenn man nur ein paar Hölzer an der Fensterbank hat, ist das sicher machbar. Einfach mal beim nächsten Friedhofamt anrufen, da fällt immer Eibe ab.

Gruß Timm

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Mittwoch, 18 Februar 2015, 17:52
von Schellaberger
Hallo Timm,

das schöne an Rebholz ist ja die tolle Form. Wie ist das mit Wallnußholz?

Gruß
Viktor

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Mittwoch, 18 Februar 2015, 19:17
von Timm Stolten
Das hab ich noch nicht getestet. Aber mir fällt noch Rhododendron ein (sehr gut und langlebig), Buxbaum oder Maclura (Osagendorn). Auch Hasel hält erstaunlich lange, ist aber meist schnurgerade. Chamaecyparis nootkatensis hält auch mindestens 6 Jahre und Jasmin (Philadelphus) ebenso. Einfach mal ausprobieren.

LG Timm

Re: Behandlungs-Tipps für Rebholz gesucht

Verfasst: Mittwoch, 18 Februar 2015, 20:36
von Schellaberger
Hallo Timm,

ich werde mal schauen. In den nächsten Wochen muß ich eh Bäume schneiden, da wird vielleicht auch der ein oder andere schöne Ast abfallen. Eine Wallnuß muß auch weichen. Die dussligen Eichhörnchen buddeln die Dinger im Herbst immer ein und vergessen die dann. Naja, und irgendwann wächst dann halt mal wieder so ein Ding wild vor sich hin. :lol:

Gruß
Viktor