eigentlich wollte ich Euch schon ganz lange mal ein paar Bromelien-Bilder von unserer letzten Argentinien-Reise zeigen, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen. Auch jetzt ist absehbar, dass ich nur selten dazu kommen werde, einen neuen Beitrag zu schreiben - aber ich werde es zumindest mal versuchen, hier wenigstens halbwegs regelmäßig weiter zu schreiben.
Der Schwerpunkt unserer 4-wöchigen Reise im Oktober und November 2016 waren allerdings Kakteen (genauer: die Gymnocalycien der Sierras de Cordoba und die Kakteen des nordwestlichen Hochlands). Allerdings hatte ich mir nach unserer ersten Reise (in 2012) vorgenommen, das nächste Mal ein wenig mehr auf Bromelien zu achten, und so sind dann doch ein paar ganz brauchbare Fotos entstanden.
Ausgangspunkt unserer Reise war Buenos Aires. Eigentlich hatten wir einen Nachtflug (via Madrid) und sollten morgens ankommen, was allerdings nur bedingt geklappt hat, denn in Madrid flogen wir bereits 30min später ab. Beim Anflug auf Buenos Aires hieß es dann, der Flughafen sei wegen schlechten Wetters gesperrt und wir müssten noch ein paar Ehrenrunden drehen. Mit weiteren 30 Minuten Verspätung setzten wir dann auf der Landebahn auf, rollten von der Bahn auf den nächsten Taxiway und blieben dort stehen ... und stehen ... und stehen ... Irgendwann kam dann die Durchsage des Piloten, dass wegen der vorherigen Sperrung des Flughafens alle Parkpositionen belegt seien und wir warten müssen bis eine frei wird. Da war uns dann schon klar, dass das ein wenig länger dauern könnte ... tatsächlich waren es weitere 2,5 Stunden, die wir blöd im Flugzeug rumsaßen, ehe sie endlich eine Parkposition für uns hatten.
So hatten wir bereits einen halben Tag verloren, als wir endlich unseren Mietwagen in Empfang nahmen. Dabei hatten wir eigentlich gehofft, am ersten Tag ca. die halbe Strecke bis Alta Gracia (Cordoba) fahren zu können, wo unsere Reise dann so richtig losgehen sollte, doch dafür war es jetzt zu spät, schließlich mussten wir auch noch ein paar Sachen einkaufen. Wir fuhren hernach noch so weit wie es ging, schafften es aber nur noch bis San Nicolas, wo wir uns (todmüde, wie wir waren) das erstbeste Hotel nahmen - ein schon etwas in die Jahre gekommenes, aber trotzdem (für argentinische Verhältnisse) noch ziemlich nobles 5-Sterne-Hotel (die Nacht hat ca. 100 EUR gekostet, aber das war uns in diesem Moment egal).
Nach einem tollen Frühstück am nächsten Morgen beschlossen wir, vor unserer Weiterfahrt noch ein bissl durch den wirklich großen, locker mit Bäumen bestandenen Garten zu laufen. Kaum waren wir zur Tür hinaus, fiel uns auch schon ein auf dem Boden liegender Büschel Tillandsia aeranthos auf.
Ein Blick in die Bäume und wir sahen, dass hier immer wieder - nie besonders dicht, aber doch recht regelmäßig - Tillandsia aeranthos wuchsen, und dass viele gerade am Blühen waren:
San Nicolas liegt direkt am Rio Parana, der hier, sich immer wieder verzweigend, ein großes Feuchtgebiet mit Wasser versorgt. Das Klima ist hier feucht-warm. So hatte sich über Nacht Nebel gebildet, der sich am Vormittag zwar bereits gehoben hatte, sich aber nur sehr langsam auflöste. Entsprechend schwierig waren die Lichtverhältnisse - um das mal zu zeigen: Tillandsia aeranthos auf Ceiba spec. (wahrscheinlich Ceiba speciosa):
Übrigens gab es hier noch eine weitere Tillandsien-Art zu bewundern, nämlich die extrem weit verbreitete Tillandsia recurvata. Der nördlichste, von uns besuchte Standort liegt westlich von Houston (Texas) - und dies hier ist der bisher südlichste, von uns besuchte Standort. Dazwischen liegen (Luftlinie) ca. 7500km. Das nenn ich mal ein Verbreitungsgebiet ...

Viele Grüße!
Chris