Kokohum?

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
Antworten
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Kokohum?

Beitrag von JoachimInB »

Hallo allerseits,

wer hat denn schon mal Erfahrungen mit Kokohum bei Bromelien gesammelt und könnte darüber berichten? Die Meinungen scheinen darüber ja weit auseinander zu gehen, aber grundsätzlich ist es sicher wünschenswert, sich nach Ersatz für Torf umzuschauen, bevor die Vorräte hieran erschöpft sind. Es gibt Kakteenhalter, die auf Kokohum als Zusatz schwören; bei mir waren erste Experimente damit (vor Jahren) bei Kakteen nicht so ermutigend, es zeigte sich z.B. Schimmel an den Rübenwurzeln der von mir überwiegend gepflegten Pterocacteen. In eher feuchter Umgebung habe ich Kokohum noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen, dass es wegen seiner lockeren Struktur bestend geeignet sein könnte. Sorgen macht mir lediglich der angeblich teilweise hohe Salzgehalt des Substrates, den ich aber noch nicht selbst gemessen habe. Konkret könnte ich mir vorstellen, dass Kokohum sich z.B. auch zur Aussaat grüner Tillandsien und natürlich zu deren Haltung eignen könnte (sowie Guzmania, Vriesea etcpp.).

Irgendwelche Erfahrungen?

Grüße,
Joachim
Benutzeravatar
Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
Wohnort: Magdeburg

Substrate

Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo Joachim,

das Substrat setze ich als Torfersatz zum Mischen von Orchideenerde ein. Bisher haben es alle gut vertragen. Das Aufweichen erfolgt mit kochendem Wasser, dann gehts schneller und es wird es bisschen ausgewaschen. Keine Pilze oder dergl.! Es reagiert nicht sauer.

Bei OBI gibts gerade einen Rindenhumus. Was das ist, weiß ich nicht. Sieht auch gut aus. Vermutlich ist es länger kompostierter Rindenmulch - dann wären Pilze zu erwarten. Vielleicht weiß jemand, ob man das auch verwenden kann.

PS: Ich hoffe, dass es Dir und Deiner Familie in Halle gefallen hat.

Grüsse, schöne Weihnachten!

Denis
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Re: Substrate

Beitrag von JoachimInB »

Denis Gödecke hat geschrieben:das Substrat setze ich als Torfersatz zum Mischen von Orchideenerde ein. Bisher haben es alle gut vertragen. Das Aufweichen erfolgt mit kochendem Wasser, dann gehts schneller und es wird es bisschen ausgewaschen. Keine Pilze oder dergl.! Es reagiert nicht sauer.
Hallo Dennis,

das verblüfft mich jetzt doch etwas. Die Verwendbarkeit für Orchideen hätte ich schon wegen der feinen Struktur nicht unbedingt erwartet, außer für z.B. Masdevallien, die ja feinere Wurzeln besitzen. Für welche Orchideen verwendest du denn Kokohum? Die Verwendbarkeit für Orchideen werte ich jedenfall bis auf weiteres als Indiz dafür, dass man es auch für Bromelien einschl. diverser Tillandsien verwenden können müsste, zumindest dürften Salze wohl kein Thema sein. Vielleicht ja sogar zu Aussaat. :) Werde mich also vor Weihnachten noch mal nach geeigneten, mikrowellenfesten Aussaatgefäßen umschauen. ;-)

Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden: Du verwendest doch auch Neudorff Kokohum Briketts, oder?

Gibt es eigentlich irgendwo diesen faserigen Anteil in möglichst reiner Form zu kaufen? Das müsste doch auch ein optimales Substrat für alle möglichen Epiphyten sein. Ich meine nicht diese in diversen Orchideenerden enthaltenen, ca. 1-2 cm großen Kokos-"Brocken", sondern die langen Fasern. Diese finden ja auch immer mehr Verwendung in der Industrie (z.B. Autositze).
Denis Gödecke hat geschrieben:PS: Ich hoffe, dass es Dir und Deiner Familie in Halle gefallen hat.
Auf jeden Fall! Und wir werden sicher mal wieder dabei sein!

Grüße,
Joachim
Benutzeravatar
Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
Wohnort: Magdeburg

? + ? = ?

Beitrag von Denis Gödecke »

Hallo Joachim,

ob die Briketts damals von Neudorff waren, weiß ich nicht mehr. Da ich nicht alles mit einem mal verbraucht hatte, habe ich den Rest getrocknet und in einen Beutel gesteckt, aus welchen ich mich dann bediene. Das selbst gemischte Orchideensubstrat hat einen hohen Anteil grober Rinde. Der Anteil von Kokohum liegt unter 20%. Ich setze allerdings nicht auf schnelles Wachstum. Bei der Zimmerhaltung trocknet das Substrat nicht gleich völlig durch - es staut sich aber auch nichts. Im Gewächshaus könnte es zu nass sein - das stimmt. Es auch nicht so viele Orchideen. Vertragen haben es Cattleya skinneri, Epidendrum ciliare, Encyclia cochleata, Epidendrum radicans. Also gängige robuste Arten.

Es ist sicher besser nach dem Aufgießen zunächst mal die Leitfähigkeit in der Suspension zu messen. Vieleicht habe ich zufällig ein paar "gute" Stücke erwischt. Das Zeug liegt schon 5 Jahre.

Um noch mal auf die Einweckglasmethode (außerhalb des Forums besprochen) zurück zu kommen. Ob das bei Dyckia klappen könnte. Habe gerade Samen besorgt und brenne darauf im nächsten Monat zu säen.

Grüsse
Denis
Benutzeravatar
Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
Wohnort: Magdeburg

Lange Fasern

Beitrag von Denis Gödecke »

... da fällt mir noch ein,

dass ich die langen Fasern zum Auskleiden von Orchideenkörbchen haben wollte. Ein paar Faserstücken habe ich im Bastelladen gekauft. Das war auch der Grund, warum es sich nicht durchsetzte. Im Bastelladen ist das Zeug schweineteuer.

Ich habe zwar nichts in Floristik-Großmärkten zu suchen - weil die keine "Nichtfloristen" reinlassen - aber als ich dennoch mal drin war, habe ich größere Mengen als Deko gesehen!

Vorsicht, manchmal sind die Fasern behandelt, aber dann reicht man das schon - stinkt ordentlich.

Im Landschaftsbau werden Kokosfasermatten zur flächigen Sicherung von Böschungen eingesetzt. Also es muss preiswert zu organisieren sein.

Nun ist aber Schluss!
Grüsse
Denis
Benutzeravatar
Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
Wohnort: Magdeburg

Kokosfaser

Beitrag von Denis Gödecke »

Rainer K
Beiträge: 45
Registriert: Dienstag, 8 Juni 2004, 17:47
Wohnort: Hannover-Linden

Beitrag von Rainer K »

hallo Denis,
wenn Du lange Kokosfasern suchst, warum nimmst Du dann nicht einfach Kokosstrick und pulst und schneidest ihn auseinander? Ob dieser Strick irgendwie behandelt ist, weiß ich allerdings nicht. Man bekommt ihn zum Anbinden von Bäumen in jeden Gartenfachgeschäft und Baumarkt.
Gruß
Rainer
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Beitrag von JoachimInB »

Hallo Leute,

zum Thema Kokosfasern: Es gibt seit kurzem (?) so Kokos-Matten u.a. in Baumärkten, die als Winterschutz empfohlen werden. Man umwickelt damit wohl Stämme empfindlicher Bäume o.ä. Es handelt sich um Matten, die aus recht groben Fasern bestehen, allerdings auf einer Seite gummiert, um dem ganzen einen gewissen Zusammenhalt zu geben.

Ob diese Gummierung für Pflanzen schädlich ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber das Material gibt es in handlichen Rollen, wobei so eine Matte z.B. 150 x 50 cm misst und sich leicht zuschneiden lässt. Damit könnte Denis z.B. die Orchideenkörbchen gut auskleiden. Man könnte auch Äste damit umwickeln oder Tillandsien evtl. sogar direkt darauf pflanzen. Wenn sich die besagte Gummierung als bromelienverträglich herausstellt, dann sehe ich den Einsatzmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.

Grüße,
Joachim
andreas
Beiträge: 31
Registriert: Samstag, 3 April 2004, 16:18

Beitrag von andreas »

Hallo,
fragt doch mal in Bau - oder Gartenmärkten nach Einlagen für "Hanging Baskets", bei diesem System werden Kokosmatten in Drahtkörbe gelegt (sieht besser aus als Plastik und super Luftführung). Ich weiß im Moment leider keine Preise.
Einen schönen Abend wünscht,
Andreas
www.phalaenopsis-orchideen.de.vu
www.vivaristikforum.de.vu
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Beitrag von JoachimInB »

Hallo Andreas,

ja das stimmt, jetzt wo du es sagst... Ich habe selbst allerdings noch nie Bedarf für diese doch recht großen (an die 30 cm Durchmesser) Hängekörbe gehabt. Dürften aber ideal sein für diejenigen, die z.B. große Cattleyen in Gewächshäusern halten.

Wenn ich mich nicht irre sind die Kokosfasern bei diesen Hängekörben auch gummiert, oder? Wenn ja, dann dürfte diese Gummierung wohl (generell?) Pflanzenverträglich sein. Das müsste dann eigentlich ein hervorragendes Substrat für die Aussaat abgeben. :)

Die von mir erwähnten Matten haben den Vorteil, dass sie relativ preisgünstig sind. 50x150 cm kosten im Baumarkt ca. 8 Euro, sollten aber auch günstiger zu bekommen sein.

Grüße,
Joachim
andreas
Beiträge: 31
Registriert: Samstag, 3 April 2004, 16:18

Beitrag von andreas »

Hallo nochmal,
soweit ich weiß sind sie unbehandelt, zumindesrens macht es auf mich den Eindruck, ich dachte auch eher als Unterbrung zum Aufbinden usw.
Die kleinsten Körbe haben leider eine Größe von 25cm, da würden meine Orchideen drin versumpfen, wie gesagt leider..
Das Zeug nimmt aber kaum Wasser auf, und trocknet auch schnell ab. Wir haben das in Präsentationsampeln teilweise schon seit 4 Jahren in Verwendung und es verottet fast nicht in der Zeit, .....

A
www.phalaenopsis-orchideen.de.vu
www.vivaristikforum.de.vu
Antworten