Artenschutz

Alles was woanders nicht reinpasst. ;-)
Die Plauderecke - AUCH für NICHT Bromelien Themen.
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Beitrag von JoachimInB »

Matthias Lieber hat geschrieben:Wer von euch weiß denn über die Herkunft seiner Pflanzen genau Bescheid?
Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht vielmehr um die Frage, ob man seine Sammlung mit Pflanzen bereichern will, von denen man weiß, in welchem "Stil" sie den Wildstandorten "entnommen" wurden. Pflanzen, die importiert wurden, gerade weil damit eine offenbar große Nachfrage an Wildpfanzen bedient werden soll. Anders lässt es sich kaum erklären, dass sich die Leute auf frisch importierte T. hildae geradezu stürzen (mich eingeschlossen!), während nebenan die gleiche Art liebevoll aus Samen gezogen, mit genauen Herkunftsangaben und zum gleichen Preis kaum Beachtung findet.
Matthias Lieber hat geschrieben:Wer von den jüngeren und neuen Liebhabern würde denn nicht zugreifen oder wüßte wo er diese Pflanzen sonst beziehen kann?
Ich sage ja nicht, dass ich nicht auch "zugegriffen" hätte. Aber Wildpflanzen für Einsteiger? Ist das Tillandsienangebot hierzulande wirklich so mager, dass man eine ordentliche Sammlung nicht auch ohne Wildpflanzen zusammen bekäme?
Matthias Lieber hat geschrieben:Wer sagt denn, dass nicht der Erhalt jeder Pflanze mit einem Risiko behaftet ist?
Hat das jemand behauptet? Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, dann auch mit einem gewissen Risiko, nicht lebend zurück zu kommen. Vielleicht wegen einem Verkehrsunfall, Herzinfarkt oder weil mich jemand mit einem Blumentopf erschlägt. Insgesamt gesehen ist das Risiko jedoch vertretbar.
Matthias Lieber hat geschrieben:Wenn von uns keiner die Pflanzen nimmt - Leute, die sich damit auskennen - dann sind es bald 100% Verlust. [...] Ja, ich werde mir den Hintern aufreißen um jede Einzelne durchzubringen...
Ach so. Da werden also Standorte leer geräubert und dann heißt es "So liebe Freunde, nun erbarmt euch doch unserer Pflanzen und rettet (sprich: kauft) sie?" Das kann doch nicht dein Ernst sein! Und wie viele "Leute, die sich damit auskennen" haben die Racinaea seemannii gekauft und damit gerettet? Es würde mich wirklich mal interessieren, wie hoch du da die Überlebensrate einschätzt. Und wenn du gerade dabei bist, kannst du ja auch mal eine entsprechende Schätzung für Vriesea incurva wagen.
Matthias Lieber hat geschrieben:Es wird immer diese armen Kerle geben die am Strassenrand oder auf dem Markt stehen und auf Rodolfo oder einen anderen Pflanzenfreund warten - weil sie genau wissen: Es wird sich immer lohnen die Pflanzen von Bäumen und Felsen zu reißen, da es immer Menschen wie mich und euch geben wird.
Ich habe trotz wirklich nicht weniger Reisen nach Lateinamerika erst ein einziges Mal einen Verkaufsstand mit Tillandsien gesehen (ca. fünf blühende T. lucida in Nicaragua). Orchideen dagegen schon öfters. Ich glaube nicht, dass diese für den (de facto nicht existierenden) heimischen Markt am Straßenrand angebotenen Tillandsien einen nennenswerten Prozentsatz ausmachen im Vergleich zu den Pflanzen, die für den Export bestimmt sind.

Grüße,
Joachim
Benutzeravatar
Matthias
Beiträge: 129
Registriert: Freitag, 12 November 2004, 10:32
Wohnort: Chemnitz

Beitrag von Matthias »

Hallo zusammen, ich bin zwar kein Profi was das Thema anbelangt, aber ich versuch es dennoch mit einem Beitrag.
Und da, so denke ich, jede Seite ein wenig Recht hat, fällt es auch recht schwer eine passable Antwort zu geben. Fakt ist doch, uns Menschen ist eine gewisse Sammelleidenschaft inne und es wird auf dieser Welt immer genug Leute geben, die das nötige Geld haben und halt immer noch diese Tillansie, Orchidee, Kaktus oder was auch immer haben wollen, und auf der anderen Seite Leute die entweder nur Ihre Familie ernähren wollen oder auch am Profit interessiert sind. Die Frage steht eher wie bekomme ich das unter einen Hut. Denn wenn ihr die Pflanzen nicht beim Knize kauft dann eben bei BRT oder Tropiflora oder, oder. Ob die dann beim Knize einkaufen wer weiß? Das größte Problem liegt doch oft daran, dass zu viele von den eher seltenen Arten in vielen kleinen Sammlungen mal hier mal dort wieder eingehen und erneut Nachschub bedürfen. Wäre es nicht sinnvoller wenn das alles etwas organisiert betrieben würde, so dass z.B. die DBG eine solche Lieferung eben von Knize bestellt und dann in Verbindung mit einem der großen Gärtnereien in Deutschland (z.B. der Dötterer)oder Holland die mit dem Import, der Klimatisierung und eventuell der industriellen Vermehrung gute Erfahrungen haben, eine gezielte Vermehrung und erst dann einen Vertrieb organisiert? Nicht dass ich euch die Erfahrung und die Fähigkeit absprechen möchte eure Importpflanzen richtig zu kultivieren und zu pflegen, doch selbst wenn ihr eure zu 100% durchbringt, so fehlt es doch trotzdem noch an Pflanzen für viele andere Tillandsienfreunde die diese dann auch haben möchten und die vielleicht nicht so viel Erfahrung haben und ihre Pflanzen dann zu Tode pflegen. Ich möchte mich damit nicht ganz ausschließen. Natürlich würde es dann etwas länger dauern, bis man die Pflanze in seiner eigenen Sammlung hat und es wäre sicher auch etwas teurer für jeden einzelnen nur seit doch mal ehrlich ist das ein Überleben jeder einzelnen Art es euch nicht wert?
Ich weiß nicht ob meine Idee funktioniert, aber ein guter Beitrag zum Artenschutz wäre es vielleicht. Denn wie viele natürliche Bestände sind z.B. durch die industrielle Anzucht von Dyeriana oder Cyanea gerettet worden?
Verbessert mich bitte wenn ich unpraktikablen Unfug geschrieben habe, aber ich fand es sei ein interessanter Weg wenn auch nicht ganz uneigennützig.
Hasta luego Matthias Böhme
Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
Wohnort: 32049 Herford

Ein Traum...

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Mathias,

was du da beschreibst, wäre eine traunhafte, fast paradiesische Situation. Noch an Samstag beim Treffen in Berlin haben wir von einer solchen Lösung fantasiert: Die eigene Lebend-Bromeliensammlung der DBG. Ohne eine Verbindung zu offiziellen Instituionen (und damit zum Staat) und auch zu irgendwelchen kommerziellen Interessen sprich Händlern.

Eine Reihe Gewächshäuser, einen guten fest angestellten Bromeliengärtner und los gehts.

Zielsetzung: Dokumentation und Erhalt der Bromelien, Aufnahme von Sammlungen bei Auflösung, Anzucht und Vertrieb von Bromelien, Pflanzentausch, Pflanzenidentifikation, Bromelienforschung ..... Im Prinzip all das, was ein Botanischer Garten auch leisten sollte. Nur eben in privaten Händen und nur auf Bromelien spezialisiert.

Schön wär's, aber wer will so etwas finanzieren. Mit 5 Millionen wäre vielleicht was zu machen. Nur selbst tragen würde sich eine solche Geschichte wohl nie. Denn der Markt für solchermaßen gehandelte Pflanzen ist einfach zu klein, wenn man bedenkt, dass selbst gut geführte und gut sortierte Unternehmen wie BirdRockTropicals - die zudehm aufgrund der klimatischen Bedingungen sicher preiswerter kultivieren können - nicht überleben.

Sich in die Abhängigkeit zu einem Händler zu begeben, ist auch keine Lösung, denn was passiert, wenn dieser Händler Probleme bekommt? Nein, solch eine Geschichte müsste sich selbst tragen. Völlig unabhängig.

Na, was soll's. Es ist und bleibt wohl ein Traum - oder hat jemand die 5 Millionen? Eine Spendenbescheinigung wäre wohl drin.......... :lol:
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Benutzeravatar
Denis Gödecke
Beiträge: 441
Registriert: Montag, 21 Juni 2004, 20:51
Wohnort: Magdeburg

Kurz zum Bedarf

Beitrag von Denis Gödecke »

Liebe Bromelienfreunde,

schön, dass wir uns so intensiv damit auseinandersetzen. Nur ein kurzer Nachtrag:

Während der letzten Jahre konnte ich feststellen, dass jeder so ziemlich jede Pflanze im Tausch oder Handel im Bromelienkreis (bot. Gärten eingeschlossen) bekommen kann - legal. Manchmal dauert es etwas länger bis genug Pflanzenmaterial nachgezogen wurden - aber man bis auf wenige Ausnahmen alles erhalten - was XYZ importieren. Was nicht zu bekommen ist - lässt sich häufig (allgemein) nicht kultivieren. Für diesen ganz speziellen Bedarf braucht man keine komerziellen Importeur.

Viele Grüsse

Denis
Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
Wohnort: 32049 Herford

Verfügbarkeit

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Bromelienfreunde,

es gibt neben dem Aspekt der reinen Verfügbarkeit für Liebhaber ja noch so viele weiter Aspekte, die zu bedenken sind, wenn man sich ernsthaft Gedanken macht um den Artenschutz.

Da ist z.B. immer wieder die Rede Biodiversität, genetischen Ressourcen etc. Darüber ist ja auch in München auf der letzten Jahreshauptversammlung berichtet und anschließend heiß diskutiert worden. Taugt eine Lebendsammlung zur dauerhaften Erhaltung genetischer Ressourcen? Ich meine, bei nicht zu enger Auslegung der Dauer - sehr wohl. Und dies könnte neben der Versorgung der Liebhaber mit Pflanzenmaterial - ein wichtiger Punkt für den Artenschutz sein. Zu den Lebendsammlungen gehört aber eben auch eine dauerhafte und richtige Dokumentation des Pflanzenmaterials und eben bereits bei der Aufsammlung dokumentiertes Pflanzenmaterial. Wie wohl jeder weiß, ist eine Information bei der 3. Weitergabe nur noch halb so viel Wert. Nennt man glaub ich "Stille Post". Lebendsammlung muss nicht zwangsläufig die "Lebend-Bromeliensammlung der DBG" sein, das ist im kleinen auch jeder Sammler.

Und zur Dokumentation individueller Sammlungen wird es demnächst wohl was Neues geben. Wie ja bereits gepostet, lasse ich z.Zt. eine Software entwickeln, die eine Pflanzeninventarisierung über das Internet zulässt. Damit ist im Prinzip jeder in der Lage, seine Pflanzen im Internet (auch anonym) zu verwalten. Zunächst wollte ich das Ganze nur privat nutzen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die DBG dieses als einen Service zur Verfügung stellt.

Ich habe bereits einen ersten Prototypen gesehen und der ist wirklich klasse. Damit ist es möglich, sich im Internet auf der Inventardatenbank einzuloggen und seine Datensätze mit Inventarnummer, Art, Herkunft, Beschreibung, Bildern etc. komplett einzugeben, zu verwalten und downzuloaden etc. Natürlich wäre auch eine öffentliche Recherche auf der Datenbank per Internet möglich (was ich auf meiner Datenbank ermöglichen werde), aber das wird ja nicht jeder wollen. Evtl. muss man hier noch an der Software etwas tun, um Nutzerabhängig eine Recherche zu ermöglichen/zu unterbinden.

Wie gesagt, das ist eine relativ neue Idee von mir, aber ich werde das mal weiter ausarbeiten und dann zu gegebener Zeit präsentieren. Es sind natürlich noch die ganzen Randbedingungen (Webspace, laufende Unterhaltungskosten etc.) zu klären. Aber ich hielte solch einen Inventardatenbankservice der DBG für sinnvoll und sicher auch einen Schritt nach vorne, vielleicht im Moment nur für einen Teil der Mitglieder aber das kommt sicher mit der Zeit. Vielleicht gibt es zur JHV in Linz schon etwas zu sehen und bei einer der nächsten Veranstaltungen einen Workshop dazu.
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Beitrag von JoachimInB »

Matthias hat geschrieben:Hallo zusammen, ich bin zwar kein Profi was das Thema anbelangt, aber ich versuch es dennoch mit einem Beitrag.
Hallo Matthias, nur zu, alle Meinungen sind hier gefragt, denn wenn alle die gleichen Meinungen vertreten würden, dann wäre wäre es ja gar keine Diskussion. ;-)
Matthias hat geschrieben: [...] aber ein guter Beitrag zum Artenschutz wäre es vielleicht. Denn wie viele natürliche Bestände sind z.B. durch die industrielle Anzucht von Dyeriana oder Cyanea gerettet worden?
Andererseits aber auch nicht zerstört. Du kannst heute ganz reinen Gewissens in den Baumarkt gehen und dir ein, zwei Pflanzen oder gleich eine ganze Palette davon zulegen, ohne dass du damit irgendeinen Druck auf die Wildbestände ausübst. Bei den von dir erwähnten Arten ist übrigens das Sammeln beileibe nicht der Hauptgrund für eine Gefährdung der Wildbestände (die bei T. cyanea sowieso nicht akut sein dürfte), sondern die Zerstörung der Standorte zwecks Schaffung neuer Flächen für Ackerbau bzw. Garnelenzucht.

Tillandsia dyeriana ist ein Fall, wo ich richtig Lust hätte, mal eine Palette mit nach Ecuador zu nehmen und damit unter Standortbedingungen Saat zu erzeugen. Diese könnte dann in Zusammenarbeit mit inzwischen angelaufenen Projekten zur Wiederaufforstung der Mangrovenwälder ausgebracht werden. Das wäre ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, der das Image der Bromelienhaltung insgesamt verbessern könnte. Insbesondere dann, wenn europäische Züchtereien sich daran beteiligen würden, die dann ja auch zu Recht damit werben dürften. Die Gefahr, dass am Ende wieder Pflanzen von den neu entstehenden Wildstandorten geplündert werden, erscheint mir aufgrund der weitestgehenden Sättigung des Marktes mit T. dyeriana gering zu sein.

Grüße,
Joachim
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Re: Verfügbarkeit

Beitrag von JoachimInB »

Andreas Böker hat geschrieben:Natürlich wäre auch eine öffentliche Recherche auf der Datenbank per Internet möglich (was ich auf meiner Datenbank ermöglichen werde), aber das wird ja nicht jeder wollen. Evtl. muss man hier noch an der Software etwas tun, um Nutzerabhängig eine Recherche zu ermöglichen/zu unterbinden.
Hallo Andreas, korrigiere mich bitte, falls ich da falsch liegen sollte, aber ich habe den Eindruck, dass das Konzept der Sammelnummern in Bromelienkreisen nicht so weit verbreitet ist wie unter Kakteenfreunden. Sammelnummern sind dabei nicht unbedingt gleichbedeutend mit Feldnummern. Also BOE 05/284a bedeutet nicht, dass jemand mit den Initialen die Pflanze auch selbst gesammelt hat. Häufig sind Klone auch nur unter ihrer Sammelnummer bekannt, denn oftmals ist doch gerade die Artzugehörigkeit gerade bei Kakteen umstritten und z.B. in der Gattung Mediolobivia werden verschiedene "Namensschemata" parallel benutzt. Der Vorteil der Sammelnummer liegt auf der Hand: Eindeutige Benennung auch bei unklarer Artzugehörigkeit, Vermeidung von Namenswirrwarr, passt gut auf ein Etikett etcpp. Wenn man eine Pflanze weitergibt, dann ändert man i.d.R. die Sammelnummer nicht oder passt zumindest gut auf, dasss sich die Änderung später auch leicht nachvollziehen lässt. Wenn du einen Kakteenfreund nach Echinocereus triglochidiatus SB 300 fragst, ist auch ohne den Artnamen triglochidiatus der Fall klar. Bei Echinocereus L 088 gibt es sogar unterschiedliche Auffassungen zur Artzugehörigkeit (Echinocereus pectinatus var. rubrispinus oder Echinocereus rigidissimus var. rubrispinus), aber bei L 088 sind sich alle einig.

Grüße,
Joachim
Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
Wohnort: 32049 Herford

Inventar

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Joachim,

du hast völlig recht. Genaugenommen spreche ich von einer Inventarnummer. Z.B. BOE0001 ist eine Pflanze in meiner Sammlung. Vor Jahren war das eine Tillandsia argentea und stand so auch in meinen diversen Listen. Heute ist die gleiche Pflanze Tillandsia fuchsii var. fuchsii f. gracilis. Die Nummer BOE0001 bleibt, nur der Arteintrag der Pflanzen muss geändert werden. In der Datenbank brauch ich also nicht einen Datensatz zu löschen und einen Neuen anzulegen, sondern nur die Daten von BOE0001 ändern. An der Pflanze müsste zukünftig nur noch ein Alu-Etikett mit BOE0001 hängen und die Pflanze wäre immer eindeutig identifiziert, unabhängig davon, was die Wissenschaft nomenklatorisch grade dazu festgelegt hat.

Um jetzt keine Verwirrung zu stiften: Wenn z.B. Frau Hromadnik diese Pflanze ursprünglich gesammelt hätte, hätte diese Pflanze auch eine Sammelnummer, nämlich eine Sammelnummer von Frau Hromadnik HROxxxxxxxx. Diese Information würde ich natürlich gerne festhalten und würde daher in den Daten zu meinem Inventar BOE0001 diese Sammelnummer speichern (dafür gibt es extra Felder....).

Solange meine Pflanze BOE0001 jetzt lebt, behält sie ihren Datensatz (und hoffentlich auch ihr Etikett).

Problematisch wird es erst, wenn ich diese Pflanze teile, denn dann bräuchte ich eigentlich keinen neuen Datensatz, da die Daten von BOE0001 ja gleich bleiben. Nur ein neues Etikett BOE0001 müsste man an die neue Pflanze hängen. Und wer dann irgendwann mal Pflanzen von mir bekommt, wird die Pflanzen dann incl. meiner Inventarnummer bekommen und kann im Internet alles mir bekannte zu dieser Pflanze recherchieren.

Schade, das es bis dahin noch ein so weiter Weg ist. Ich muss erst noch geschätzte 3-4000 Inventare erfassen..... Aber ich hab ja noch Zeit.
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Re: Inventar

Beitrag von JoachimInB »

Andreas Böker hat geschrieben:Um jetzt keine Verwirrung zu stiften: Wenn z.B. Frau Hromadnik diese Pflanze ursprünglich gesammelt hätte, hätte diese Pflanze auch eine Sammelnummer, nämlich eine Sammelnummer von Frau Hromadnik HROxxxxxxxx. Diese Information würde ich natürlich gerne festhalten und würde daher in den Daten zu meinem Inventar BOE0001 diese Sammelnummer speichern (dafür gibt es extra Felder....).

Solange meine Pflanze BOE0001 jetzt lebt, behält sie ihren Datensatz (und hoffentlich auch ihr Etikett).

Problematisch wird es erst, wenn ich diese Pflanze teile, denn dann bräuchte ich eigentlich keinen neuen Datensatz, da die Daten von BOE0001 ja gleich bleiben. Nur ein neues Etikett BOE0001 müsste man an die neue Pflanze hängen. Und wer dann irgendwann mal Pflanzen von mir bekommt, wird die Pflanzen dann incl. meiner Inventarnummer bekommen und kann im Internet alles mir bekannte zu dieser Pflanze recherchieren.
Ja, so ähnlich meine ich das auch. Ich würde allerdings für eine Pflanze mit bereits existierender Inventar-/Sammel-/Feldnummer keine neue (eigene) Inventarnummer anlegen wollen, weil das nur unnötige Verwirrung stiftet. Ich würde statt dessen konsequent die HROxxxx-Nummer beibehalten. Wie gesagt, das ist die bei den Kakteenfreunden am weitesten verbreitete Methode, d.h. immer die "ursprünglichste" Nummer verwenden. Aber es gibt auch Leute, die grundsätzlich erstmal alles mit ihren eigenen Initialen versehen und die Metadaten dann in Büchern, Datenbanken o.ä. ablegen. Der Nachteil daran ist, dass gleiche Herkunft von Pflanzen in verschiedenen Sammlungen nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Na ja, vielleicht ist das manchmal auch ein Vorteil. ;-)

Kennst du eigentlich http://ralph.cs.cf.ac.uk/Cacti/fieldno.html?

Grüße,
Joachim
Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
Wohnort: 32049 Herford

Feldnummern

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Joachim,
Davon hatte ich schon mal gehört. Ich halte das auch für echt lobenswert. Aber das kann auch nur so gut sein, wie die Mitarbeit der Sammler.

Und die Aufschreibungen unserer Kapazitäten kenne ich größtenteils (das maße ich mir jetzt mal an). Das sind überwiegend Tagebücher oder handschriftliche Kladden, darin ist alles zumeist penibel Reise für Reise festgehalten. Insgesamt reicht das Spektrum von der "Schilderdokumentation" auf den Etiketten bis hin zur PC-Bildverwaltung, aber keine vollständige, DV-gestützte Sammlungsverwaltung. Und eine zentrale Sammelnummerndokumentation gibt es auch nicht.

Daher ist die Sammelnummer als Primärschlüssel denkbar ungeeignet, weil gleiche Aufsammlungen immer auch mehrere Sammelnummern haben können. Da sehe ich die Geschichte aus meinem Blickwinkel und möchte meine Pflanzen systematisch erfassen, wobei natürlich auch eine Suche nach Sammelnummern möglich ist. Aber wenn ich es recht einschätze, haben ja keine 3% meiner Pflanzen eine dokumentierte Sammelnummer.
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Benutzeravatar
Uwe Tholen
Beiträge: 188
Registriert: Donnerstag, 22 April 2004, 15:17
Wohnort: Deizisau

Beitrag von Uwe Tholen »

Also Leute,

manchmal hab' ich das Gefühl, ich bin hier im Forum doch auf der falschen Veranstaltung! Wovon wird hier eigentlich geredet?

Bitte nichts für ungut - aber ich möcht's nur verstehen!
:oops: :cry: :oops: :cry: :oops: :cry:
Gruß Uwe Tholen
www.uwetholen.de
Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
Wohnort: 32049 Herford

?

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Uwe,

kannst du das bitte mal präzisieren? Wo hakt es denn, was ist unverständlich?
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Benutzeravatar
Matthias Lieber
Beiträge: 226
Registriert: Freitag, 15 Oktober 2004, 22:50
Wohnort: Ulm-Wiblingen

Beitrag von Matthias Lieber »

Hallo Bromelienfreunde,

@Uwe: Das wird etwas was sooo nicht zu lösen ist !

@Dennis: Du hast recht, es sind zwei verschiedene Dinge von denen ich sprach...
Aber ich bin tatsächlich der Meinung, dass wenn man den Menschen in den betroffenen Ländern hilft und ihnen versucht klarzumachen ihren eigenen Lebensraum zu schützen, man doch etwas erreichen kann.
Ich denke, dass der Grundstein in der Menschenhilfe liegt.

@JoachiminB: Du solltest nicht wirklich glauben, dass mir diese Plünderungen egal wären !!!
Nur am Anfang dieser Diskussion wurde es so dargestellt, als wäre jeder der Knize-Pflanzen gekauft hat automatisch mitschuldig.
Für mich ist es auch einfach ein Unterschied ob dort unten ein Vater sein Kind nicht mehr ernähren kann und ob selbiger für den Knize Pflanzen sammelt !
Sorry - ich bin Familienvater...
Weiterhin kann ich nicht verstehen, was du für Probleme mit der incurva hast...???
Auch die hildae wächst gut...

@Andreas: Soweit ich mich erinnern kann, wurden wir ja in München mit unseren edlen Zielen ziemlich verhöhnt - oder?
Aber ich finde es ganz großartig, dass du mich der Inventarisierungsgeschichte nicht aufgibst !!!

PS: Ich werde mich zu dieser Diskussion nicht mehr äußern, da ich irgendwie das Gefühl habe, dass wir uns dadurch mehr voneinander entfernen als weiter zusammen zu kommen !

Adios Matthias
Benutzeravatar
JoachimInB
Beiträge: 843
Registriert: Dienstag, 7 September 2004, 19:58
Wohnort: Berlin

Beitrag von JoachimInB »

Matthias Lieber hat geschrieben:Nur am Anfang dieser Diskussion wurde es so dargestellt, als wäre jeder der Knize-Pflanzen gekauft hat automatisch mitschuldig.
Na ja, man kann jetzt sicher endlose, mehr philosophische Diskussionen anstellen über die Bedeutung von "schuldig". Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass der Kauf dieser Pflanzen solche Plünderungen begünstigt und die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Plünderungen erhöht. Wenn es keine Nachfrage nach solchen Pflanzen gäbe, dann würden diese auch nicht von ihren Naturstandorten entnommen werden. Denn das geschieht ja nicht aus Spaß.
Matthias Lieber hat geschrieben:Für mich ist es auch einfach ein Unterschied ob dort unten ein Vater sein Kind nicht mehr ernähren kann und ob selbiger für den Knize Pflanzen sammelt !
Diese Argumentation ist ein alter Hut und wurde trotzdem jüngst in GÖ von einem bekannten deutschen Tillandsienimporteur wieder vorgebracht. Man müsse doch bitte bedenken, dass in seinem Partnerbetrieb 20 Familien von den Tillandsien leben uswusf. Nach dem Motto "Kauft meine Tillandsien und ihr tut den Leuten da unten was Gutes." Reine Augenwischerei! Als ob die Tillandsiensammler davon besser leben würden als ein Arbeiter auf einer Bananenplantage! Ich bin mit der Arbeitsmarkt-Situation in Lateinamerika durchaus vertraut und es würde mich wundern, wenn ausgerechnet die Mitarbeiter von Tillandsienbetrieben überdurchschnittliche Löhne bekommen würden.

Grüße,
Joachim
Andreas Böker
Beiträge: 672
Registriert: Sonntag, 11 April 2004, 11:37
Wohnort: 32049 Herford

Bloß nicht...

Beitrag von Andreas Böker »

Hallo Mathias,
PS: Ich werde mich zu dieser Diskussion nicht mehr äußern, da ich irgendwie das Gefühl habe, dass wir uns dadurch mehr voneinander entfernen als weiter zusammen zu kommen !
ich glaube, das ist die falscheste Reaktion. Jede auch noch so extreme Meinung gehört hier her. Ansonsten entwickelt sich doch keine Diskussion. Dass wir nicht auf Anhieb die Lösung finden (wenn überhaupt), das ist doch abzusehen. Ausserdem sehe ich keine Entfernung. Immer raus mit der Meinung, es gibt nichts Schlimmeres, als eine nicht geäußerte Meinung.
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
Antworten