Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht vielmehr um die Frage, ob man seine Sammlung mit Pflanzen bereichern will, von denen man weiß, in welchem "Stil" sie den Wildstandorten "entnommen" wurden. Pflanzen, die importiert wurden, gerade weil damit eine offenbar große Nachfrage an Wildpfanzen bedient werden soll. Anders lässt es sich kaum erklären, dass sich die Leute auf frisch importierte T. hildae geradezu stürzen (mich eingeschlossen!), während nebenan die gleiche Art liebevoll aus Samen gezogen, mit genauen Herkunftsangaben und zum gleichen Preis kaum Beachtung findet.Matthias Lieber hat geschrieben:Wer von euch weiß denn über die Herkunft seiner Pflanzen genau Bescheid?
Ich sage ja nicht, dass ich nicht auch "zugegriffen" hätte. Aber Wildpflanzen für Einsteiger? Ist das Tillandsienangebot hierzulande wirklich so mager, dass man eine ordentliche Sammlung nicht auch ohne Wildpflanzen zusammen bekäme?Matthias Lieber hat geschrieben:Wer von den jüngeren und neuen Liebhabern würde denn nicht zugreifen oder wüßte wo er diese Pflanzen sonst beziehen kann?
Hat das jemand behauptet? Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, dann auch mit einem gewissen Risiko, nicht lebend zurück zu kommen. Vielleicht wegen einem Verkehrsunfall, Herzinfarkt oder weil mich jemand mit einem Blumentopf erschlägt. Insgesamt gesehen ist das Risiko jedoch vertretbar.Matthias Lieber hat geschrieben:Wer sagt denn, dass nicht der Erhalt jeder Pflanze mit einem Risiko behaftet ist?
Ach so. Da werden also Standorte leer geräubert und dann heißt es "So liebe Freunde, nun erbarmt euch doch unserer Pflanzen und rettet (sprich: kauft) sie?" Das kann doch nicht dein Ernst sein! Und wie viele "Leute, die sich damit auskennen" haben die Racinaea seemannii gekauft und damit gerettet? Es würde mich wirklich mal interessieren, wie hoch du da die Überlebensrate einschätzt. Und wenn du gerade dabei bist, kannst du ja auch mal eine entsprechende Schätzung für Vriesea incurva wagen.Matthias Lieber hat geschrieben:Wenn von uns keiner die Pflanzen nimmt - Leute, die sich damit auskennen - dann sind es bald 100% Verlust. [...] Ja, ich werde mir den Hintern aufreißen um jede Einzelne durchzubringen...
Ich habe trotz wirklich nicht weniger Reisen nach Lateinamerika erst ein einziges Mal einen Verkaufsstand mit Tillandsien gesehen (ca. fünf blühende T. lucida in Nicaragua). Orchideen dagegen schon öfters. Ich glaube nicht, dass diese für den (de facto nicht existierenden) heimischen Markt am Straßenrand angebotenen Tillandsien einen nennenswerten Prozentsatz ausmachen im Vergleich zu den Pflanzen, die für den Export bestimmt sind.Matthias Lieber hat geschrieben:Es wird immer diese armen Kerle geben die am Strassenrand oder auf dem Markt stehen und auf Rodolfo oder einen anderen Pflanzenfreund warten - weil sie genau wissen: Es wird sich immer lohnen die Pflanzen von Bäumen und Felsen zu reißen, da es immer Menschen wie mich und euch geben wird.
Grüße,
Joachim