Pflege

Fragen zur Kultur und Pflege, Vermehrung, Düngung, Technik,
Schädlingen und Pflanzenschutz etc.
Joachim

Beitrag von Joachim »

Hallo mal in die Runde,
tja nun haben wir ja wiedermal alles durch von der Sonne über den Dünger bis hin zur Kultur.
Aber wer von Euch hat den T.roland- gosselinii in Kultur?
Das würde mich interesieren und wie wird sie gepflegt?
Wer kann mir ein Kindel tauschen!!!!!
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Joachim hat geschrieben:Aber wer von Euch hat den T.roland- gosselinii in Kultur?
Iiiicchhh!!! :edance
Joachim hat geschrieben:Das würde mich interesieren und wie wird sie gepflegt?
Wie 'ne Tillandsie. Bis jetzt zickt sie auch überhaupt nicht rum. Sie sitzt zusammen mit T. rothii auf einem Zypressenzweig und bisher vertragen sich die zwei.
Joachim hat geschrieben:Wer kann mir ein Kindel tauschen!!!!!
Ich kann ja schon mal ein Schild dran hängen: "Zweites Kindel geht an meinen Namensvetter". Ich fürchte allerdings, dass wir beide bis dahin "ziemlich" graue Haare haben. :lol: Meine (Jung)Pflanze ist übrigens von BRT, die gab es letzten Herbst im Ausverkauf für 3 US$.

Es gibt aber durchaus noch Pflanzen im Handel und wenn ich mir http://www.tillandsiabiotope.com/ ansehe, dann scheinen die einen ganzen Container von BRT aufgekauft zu haben. Selbstverständlich bieten sie auch T. roland- gosselinii an. Ich frage mich jedoch, wie die in Singapur ausgerechnet T. erubescens halten wollen. :edoh

Nachtrag: Tillandsia-Biotope versendet nicht ins Ausland. Sie verkaufen offenbar überwiegend an mobilen Ständen in Einkaufszentren. Aber ich kann dir sagen, Singapur ist auch 'ne Reise wert!

Gruß,
Joachim
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hallo Bernd,
die Höhe der Sonne spielt für die Intensität der Sonneneinstrahlung auf ein Pflanzenblatt nur eine untergeordnete Rolle. Einen viel größeren Einfluss hat die Transparenz der Atmosphäre bzw. die Länge des Weges, den das Licht durch die Atmosphäre nehmen muss. Diese Länge ist aber bei Sonne im Zenit (90°) oder 60° nicht bedeutend anders, und selbst in den Tropen steht ja die Sonne die meiste Zeit des Tages nicht im Zenit. Natürlich ist auch der Winkel der Sonne relativ zur Blattoberfläche wirchtig, aber "nicht alle" Tillandsienblätter sind horizontal angeordnet... Bei einer Victoria-Seerose träfe dein Argument zu, nicht aber bei "normalen" Pflanzen. Übrigens auch nicht bei menschlichen Gesichtern. Schon mal in Schweden einen Sonnenbrand bekommen? Na also. In den Alpen bekommt man natürlich noch schneller einen Sonnenbrand und im Winter das bekannte "Skifahrer-Gesicht", aber das liegt an der Höhe über dem Meehr bzw. der dadurch bedingten Transparenz der Luft, nicht am Sonnenstand. Letzterer wirkt sich aber natürlich entscheidend auf die Temperatur aus.

Gruß,
Joachim
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Joachim hat geschrieben: Aber wer von Euch hat den T.roland- gosselinii in Kultur?
Das würde mich interesieren und wie wird sie gepflegt?
Hallo Joachim!

Schau auch einmal hier!
viewtopic.php?t=454&highlight=maritima

Zu wenig Sonne ist aber auch nicht gut, habe ich festgestellt.
Mit besten Grüßen!
Wolfgang
BerndBS
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Beitrag von BerndBS »

Hallo Joachim,
mit Dir kann man so schön sachlich streiten, da das aber vielleicht für die anderen langweilig wird - nur noch ein kurze Entgegnung von mir:
- Beim Auftreffen des Sonnenlichtes auf die oberen Luftschichten wird entsprechend dem Auftreffwinkel ein entsprechend hoher Anteil des Lichts reflektiert - sonst würde es gegen Abend ja auch kaum dunkler werden.
- Beim Eindringen in die tieferen Luftschichten wird weiteres Licht reflektiert oder in Wärme umgewandelt, je trüber die Luft und je länger der Weg ist.
- Wenn das Licht am Boden ankommt, ist auch noch der Winkel des Blattes entscheidend.
- Die Theorie hilft uns aber offensichtlich nicht weiter: Wir fahren einfach mal gemeinsam nach Bolivien - und messen 4 Wochen! :-) :lol:

Ich gehöre halt zu der Fraktion - Viel Licht hilft viel! ... solange die Blätter nicht verbrennen. Mein Aquarium steht im Südfenster (!) und ich habe die Algen im Griff. Lt. Literaturmeinung geht das nicht! Selbst "Schwachlichtpflanzen" wie Cryptocorynen wachsen mit dieser Lichtfülle erheblich besser!

Jetzt aber meine Frage, um wieder alle einzubinden:
Die Farbe der Bromelien ist am Naturstandort oft sehr viel kräftiger als in (Freiland-)Kultur.
Was steckt wirklich dahinter?

Viele Grüße
Bernd
StBaldauf
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Beitrag von StBaldauf »

gelöscht
Andreas Böker
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Sammelbestellung

Beitrag von Andreas Böker »

An alle,

im Frühjahr gibt es wieder eine Sammelbestellung in den USA (BirdRockTropicals), dort sind beide Arten im Angebot......

Diese Sammelbestellung ist beschränkt auf DBG-Mitglieder und wird von Denis Gödecke oder mir durchgeführt. Infos gibt es rechtzeitig.
Andreas Böker

...... www.tillandsia-web.de
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

BerndBS hat geschrieben:- Beim Auftreffen des Sonnenlichtes auf die oberen Luftschichten wird entsprechend dem Auftreffwinkel ein entsprechend hoher Anteil des Lichts reflektiert - sonst würde es gegen Abend ja auch kaum dunkler werden.
Gegen Abend steht die Sonne aber hierzulande wie in den Tropen sehr niedrig...
BerndBS hat geschrieben:- Beim Eindringen in die tieferen Luftschichten wird weiteres Licht reflektiert oder in Wärme umgewandelt, je trüber die Luft und je länger der Weg ist.
Korrekt. Die Länge dieses Weges ist in grober Näherung proportional zu 1/cos(w), wobei w der Winkel der Sonne mit dem Zenit ist. Bei einem Sonnenstand von 60° über dem Horizont (typische Höhe bei uns im Sommer) ist w=30°, der Laufweg durch die Atmosphäre also gerade mal 1,15 mal so lang wie bei der Sonne im Zenit. Wenn die Sonne lediglich 30° über dem Horizont (w=60°) steht (bei uns ca. im März/Oktober), dann ist der Laufweg des Lichtes durch die Atmosphäre 2 mal so lang. Das heißt jetzt aber nicht, dass die Lichtintensität nur noch halb so groß ist wie bei einer im Zenit stehenden Sonne. Die Dämpfung zu berechnen ist komplizierter und stark abhängig von der Feuchtigkeit der Atmosphäre, aber auch von der Frequenz des Lichtes. In den Tropen ist die Atmosphäre meist viel feuchter als bei uns.
BerndBS hat geschrieben:- Die Theorie hilft uns aber offensichtlich nicht weiter: Wir fahren einfach mal gemeinsam nach Bolivien - und messen 4 Wochen! :-) :lol:
Dass in großer Höhe die Lichtintensität sehr intensiv sein kann (gerade auch die UV-Strahlung!), dass brauchst du jemandem, der 3 Monate in Tibet in 4500-5300 m Höhe verbracht hat, nicht zu erzählen. ;-) Aber um einen Vergleich Mitteleuropa/Tropen anzustellen, darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, d.h. man muss zunächst einmal vom gleichen Höhenniveau ausgehen. Und T. stricta ist ja eine Pflanze, die überwiegend nicht in großen Höhen vorkommt. Im Osten Boliviens ist die Sonne sicherlich kaum Intensiver als im Sommer in Braunschweig.

Gruß,
Joachim
BerndBS
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Beitrag von BerndBS »

Hallo Joachim .. und die Runde,
ich habe im Internet mal etwas herumgesucht:
In Mitteleuropa schwankt mittags die theoretische Bestrahlungsstärke zwischen ca. 1000 (Juni) und 200 (Dezember) Watt/m2.
In Bolivien schwankt sie zwischen ca. 1400 (Juni) und 1000 (Dezember) Watt/m2.
Die Unterschiede sind also nicht ganz so drastisch - wie ich es mal irgendwo gelesen habe - aber im Schnitt 100%.

Ich habe neulich einen sehr schönen Vortrag erlebt:
Prof. H.-P. Richter: Mexikanische Orchideen
Wer kann mir erlären, warum da z. B. die Catlayen fast alle dunkelrotes Laub hatten, in Deutschland aber auch im Freiland weitgehend grün bleiben?

Viele Grüße
Bernd
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hallo Bernd,
BerndBS hat geschrieben:ich habe im Internet mal etwas herumgesucht:
In Mitteleuropa schwankt mittags die theoretische Bestrahlungsstärke zwischen ca. 1000 (Juni) und 200 (Dezember) Watt/m2.
In Bolivien schwankt sie zwischen ca. 1400 (Juni) und 1000 (Dezember) Watt/m2.
Wobei du wiederum berücksichtigen musst, das dies die Lichtmenge ist, die auf eine waagerechte Fläche einfällt, also z.B. - großlächig betrachtet - die Erdoberfläche. Und das ist dann relevant z.B. für die Temperaturen. Der Unterschied ist aber z.B. für Pflanzen, die an einem unverbauten Südfenster hängen, wesentlich geringer.

Mich würde übrigens mal interessieren, wo diese Werte her stammen. Nicht dass ich sie anzweifeln würde - im Gegenteil. Nur muss man, wenn man "Bolivien" sagt, auch sagen, in welcher Höhe die Messung erfolgt ist, denn diese wirkt sich entscheidend auf die Intensität besonders der UV-Strahlung aus.
BerndBS hat geschrieben:Die Unterschiede sind also nicht ganz so drastisch - wie ich es mal irgendwo gelesen habe - aber im Schnitt 100%.
Damit kommen wir der Sache schon näher, aber ich würde selbst die 100% noch als zu hoch einschätzen. Aber weitaus stärker variiert die Lichtintensität in Abhängigkeit von der Belaubung der Bäume etc.
BerndBS hat geschrieben:Ich habe neulich einen sehr schönen Vortrag erlebt:
Prof. H.-P. Richter: Mexikanische Orchideen
Wer kann mir erlären, warum da z. B. die Catlayen fast alle dunkelrotes Laub hatten, in Deutschland aber auch im Freiland weitgehend grün bleiben?
UV-Strahung. Wobei im Freiland untergebrachte Pflanzen bei uns schon aus Platzgründen meist bei weitem nicht so exponiert stehen wie Felsen-Tillandsien in Ecuador oder Felsen-Laelien in Brasilien. Aber die dunkelrote Färbung dürfte auch bei Cattleyen eher die Ausnahme sein; C. skinneri hat am Heimatstandort jedenfalls grüne Blätter mit einem Touch braun vielleicht, aber mehr nicht. Von welchen Arten war denn die Rede? Davon hängt das sicher auch ab.

Ich habe hier zwei (wahrscheinlich) Vrieseen mit Herkunft Peru. Wildpflanzen. Eine schön rostbraun, die andere eher Richtung "grün-schwarz" gehend. Erstere ist selbst im Neuzuwachs noch fast so schön gefärbt wie die ursprünglichen Blätter. Und das hinter einer Fensterscheibe, die das eh schon geringe UV-Licht vollends rausfiltert. Bei der anderen Pflanze geht die Färbung anscheinend verloren, nicht aber an den "alten" Blättern. Mal sehen. Es hängt jedenfalls auch bei den Tillandsien (im weitere Sinne) stark von der Art ab, ob und wie stark diese auf starke UV-Strahlung anspricht oder auch ohne diese eine rötliche Färbung ausbildet.

Vielleicht kann ja Don Manfredo Z. aus Z. mal seine Beobachtungen zum Thema Blattfärbung einbringen? Das wären dann praktische Infos aus allererster Hand.

Gruß,
Joachim
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donmanfredo
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Beitrag von donmanfredo »

Hola an alle,

weil man mich so schön bittet, werde ich meinen Senf zum Thema (Sonnen)Licht dazu geben.
Seitdem ich Bromelien halte (über 25 Jahre lang) mache ich die Erfahrung, dass zur Kultur von Bromelien - und auch der Trichterbromelien - der entscheidende Faktor nicht die Temperatur, nicht das Wasser, sondern das Licht ist! Steht in Deutschland kein ausreichendes Tageslicht zur Verfügung, also zwischen November und Februar, hilft nur Kunstlicht. Die einzigen Lampen, die auf Dauer bei meinen (Trichter)Bromelien keinen Schaden angerichtet haben, waren D-light HQI-Strahler. Die Erklärung, die ich dafür habe, ist die Lichttemperatur von 5000 Kelvin oder mehr, die dem Sonnenlicht nahe kommt. Auch ist es ein Irrglaube, dass Trichterbromelien Schattenpflanzen sind. Das Licht, das ich hier in Ecuador messe, liegt mittags bei Sonnenschein bei 100000 lux, bei Bewölkung zwischen 10000 - und 30000 lux, je nach Dichte der Wolken. In Deutschland maß ich bis zu 70000 lux in der Sonne im Sommer, im Winter selten über 10000 lux. Die meisten Bromelien hier wachsen halbschattig, werden also vom Laub schattiert. Ich benutze Plastikgase, die genau 50 % Licht durchlassen. Es gibt aber noch einen anderen, wohl nicht so bekannten, Faktor für die schöne Rotfärbung, nämlich die Temperatur. Je kühler, desto roter. Habe ich z.B. eine rote Form der T. complanata aus ca. 2600m, die dort in der Sonne, oder kaum schattiert, wächst, geht die Rotfärbung deutlich zurück. Setze ich die Planze in die Sonne, verbrennt sie mir. Warum verbrennt sie am Naturstandort nicht? Weil es dort viel kälter ist! Bei mir in 960m Höhe ist es immer sommerlich warm. Warum ich diese Höhenplanzen überhaupt durchbringe, liegt daran, dass ich mit Wasser nicht spare.
Ich verbrachte in Deutschland meine Bromies, z.B. Vr. guttata und Ae. orlandiana, auch im Herbst oder Winter!, tagsüber nach draußen, frostfrei versteht sich. Allein wegen des Lichtes. Diese standen sonst auf der Fensterbank. Auf diese Weise schaffte ich es, das die Färbung der Ae. orlandiana weitest gehend blieb. Auch fällt die Umstellung im Frühjahr, wenn die Sonne brennt, nicht so schwer. Hätte ich die Vr. guttata z.B. bis Ende April oder Anfang Mai (kein Nachtfrost mehr) auf der Fensterbank (Südostlage) gelassen und dann in die Sonne in den Garten gestellt, wäre sie mir wohl verbrannt. Sie ist mir aber - und sie hatte immer volle Sonne - nicht verbrannt.
Ich hoffe, ihr habt verstanden, was ich schrieb.

Hasta luego
donmanfredo
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hola Donmanfredo,

herzlichen Dank für diese ausführliche Info. Da ich das "Glück" habe, eine kleine und somit aber auch sehr mobile Sammlung zu haben, habe ich auch vor, zumindest den kälteresistenteren Pflanzen im Winter wann immer möglich ein ausgiebiges Sonnenbad zu gönnen. Frostfrei ist selbstverständlich, den Wetterbericht werde ich also noch genauer verfolgen.

Aber was können Bromelien denn wirklich ab? Intuitiv würde ich z.B. eine T. xerographica bei 5 Grad "eher nicht" nach draußen hängen, im Ggs. z.B. zu einer T. gilliesii. Aber wer weiß, vielleicht wiegt selbst bei wärmeliebenden Arten der Vorteil der direkten Sonneneinstrahlung den Nachteil der kalten Umgebung (die in der Sonne ja meist etwas erwärmt ist) mehr als auf, besonders verglichen mit dem dunkel-trockenen Standort am Fenster. Bei vielen Hochland-Tillandsien habe ich da keine Zweifel, aber bei Vrieseen (du erwähnst ja Vr. guttata) hätte ich da schon einige Skrupel. Was sind denn konkrete Temperaturwerte, bis zu denen Vr. guttata im Winter von den Kurzzeitaufenthalten im Freien profitieren konnte? Alles Hauptsache frostfrei? In den Trichtern darf dann sicher keinerlei Wasser stehen, oder?

Grüße nach Zamora,
Joachim
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donmanfredo
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Beitrag von donmanfredo »

Hola JoachimInB und alle anderen,

Du erwähnst T. xerographica und gilliesii. Das sind zwei Exemplare, die sich über eine Abkühlung freuen würden. Die T. gilliesii wächst bei 2500m, bei der T. xerographica weiß ich es nicht, aber Prof. Rauh schreibt in seinem Buch: sehr hell und sonnig, nur besprühen. Unter "nur besprühen" verstehe ich, dass diese Pflanze im Nebel wächst, also nasskalt! Die "grauen", die hier in Südecuador wachsen, kommen in geballter Form in ähnlicher Höhenlage vor, und wenn ich dort langfahre verfluche ich stets den dichten Nebel...
Regnen tut es dort allerdings kaum. Deshalb hatte ich schon etwas Bedenken, diese Bromies hier in Zamora, wo es deutlich wärmer und viel, viel regnerischer ist, zu halten; aber ich habe keine Probleme mit der feuchten Kultur.
In Deutschland hielt ich neben den schon erwähnten, T. punctulata, araujei, argentea, filifolia, leiboldiana var. guttata, magnusiana, Vr. fenestralis, flammea, fosteriana, gigantea, racinae, Neo. ampullacea, pauciflora und wohl noch einiges mehr, auch bei niedrigen Temperaturen
im Freien. Der November-Dezembernebel und der eklige Sprühregen hatte meinen Pflanzen nicht geschadet. Wasser war also in den Trichtern. Hatte ich die Pflanzen aber auf die Fensterbank verbannt, war ich mit dem Wasser im Trichter sehr vorsichtig und goss es regelmäßig aus, bzw. stellte alle in die Badewanne, duschte sie kräftig, ließ dann aber kein Wasser im Trichter, 2-3 Mal die Woche. Ich hoffe, ich konnte helfen.

Hasta luego
donmanfredo
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Nachtrag zum vorherigen Posting

Beitrag von donmanfredo »

Hier noch zwei Beispiele dafür, was die Sonne so alles anrichten kann:

Foto 1
Bild
Guzmania minor, kurz nach dem Sammeln. Die Planze hatte es ziemlich schattig.
Foto 2
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Die gleiche Guz., fünf Monate später, halbschattig in Kultur. Halbschattig heißt bei mir, 50 % des Lichtes, ohne dass andere Pflanzen oder Äste zusätzlich beschatten.

Foto 3
Bild
T. ionochroma, am Naturstandort, tief im Wald, sehr schattig, terrestrisch.

Foto 4
Bild
Eine andere T. ionochroma bei mir in Kultur, halbschattig mit zusätzlicher Beschattung durch andere Planzen.

Foto 5
Bild
Wieder eine andere T. ionochroma, kurz nach dem Sammeln. Diese wuchs epiphytisch mit sehr wenig Schattierung.

Wie man sehen kann, alles eine Frage des Lichtes.
Hasta luego
donmanfredo
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

donmanfredo hat geschrieben:Du erwähnst T. xerographica und gilliesii. Das sind zwei Exemplare, die sich über eine Abkühlung freuen würden. Die T. gilliesii wächst bei 2500m, bei der T. xerographica weiß ich es nicht, aber Prof. Rauh schreibt in seinem Buch: sehr hell und sonnig, nur besprühen. Unter "nur besprühen" verstehe ich, dass diese Pflanze im Nebel wächst, also nasskalt!
Hola Donmanfredo,

die xerographica ist aber eher eine von den "trocken-heißen", wahrscheinlich hast du da was verwechselt. Ich bin halt skeptisch, ob man eigentlich warm zu haltene Trichter (z.B. die meisten brasilianischen Vrieseen) auch so niedrigen Temperaturen aussetzen kann.
donmanfredo hat geschrieben:In Deutschland hielt ich neben den schon erwähnten, T. punctulata, araujei, argentea, filifolia, leiboldiana var. guttata, magnusiana, Vr. fenestralis, flammea, fosteriana, gigantea, racinae, Neo. ampullacea, pauciflora und wohl noch einiges mehr, auch bei niedrigen Temperaturen im Freien. Der November-Dezembernebel und der eklige Sprühregen hatte meinen Pflanzen nicht geschadet. Wasser war also in den Trichtern.
Da sind jetzt wieder verblüffende Pflanzen bei. Z.B. die Neos. Das wären Pflanzen, die ich "eigentlich" im Herbst (oder Spätsommer) als allererste reinholen würde...

Die Fotos sind mal wieder der Hammer! Mir ist noch ganz schwindelig. Guzmania minor mit so roten Blättern? Wahnsinn!

Verblüffte Grüße,
Joachim
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