Ochagavia in Chile

Sie haben eine namenlose Bromelie? Vielleicht können wir Ihnen hier helfen. Anfragen am besten mit Bildern posten.
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JoachimInB
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Ochagavia in Chile

Beitrag von JoachimInB »

Hallo Leute,

es gibt auch Bromelien, die kaum jemand kennt, geschweige denn hält. Hier mal ein Beispiel, das mir echt den Schweiß auf die Stirn getrieben hat:

Gerade ist ein Kollege (auch ein Pflanzenfreak) von einem Feldeinsatz in Süd-Chile zurück. Ich hatte ihm natürlich ein paar Tipps gegeben, aber hiermit hatte ich garantiert nicht gerechnet:
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Wow! Dürfte sich wohl um Ochagavia, wahrscheinlich O. litoralis handeln. Aber was für Blütenstände!!! Mein Kollege hat mir einen Blütenstand mitgebracht, in der Hoffnung, daraus Saat gewinnen zu können (hat leider nicht geklappt). Ich habe nachgemessen: 13 cm Durchmesser, die Größe einer Untertasse!

Fragen:
Ist meine Identifikation korrekt?
Hat die jemand?

Ich habe noch weitere Fotos, u.a. von Fascicularia und epiphytisch (!!!) wachsenden Puya (?), die stelle ich demnächst hier auch rein.

Grüße,
Joachim
Timm Stolten
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Beitrag von Timm Stolten »

Meine Fresse, was für Bilder !!!!!!!!!!!!!

Dein Kollege is echt zu beneiden. Ich finde diese Gattung so klasse,
versuche gerade eine draussen zu überwintern
viewtopic.php?t=294
Die Pflanze wächst bei uns wie Harry, aber leider hat das Aas hier noch
nie geblüht.

Was den Namen angeht, so würde ich zunächst mal
Ochagavia carnea (Beer) L.B. Smith & Looser, 1934
sagen. Die litoralis ist erst neu beschrieben, und bei den Fotos im
FCBS Index sind 2 gleiche Bilder mit beiden Namen drin.

Hier (Link) ein Foto vom B.G. Bochum, und
hier (Link) eine Nahaufnahme aus Systax.
Ich schau mal, ob ich die Arbeit von Zizka und Co in der Uni-Bibliothek
finde (Zizka, Trumpler & Zollner (2002) Willdenowia 32: 331-350), da
müsste dann ja ein anständiger Bestimmungsschlüssel drin sein.

Gruss Timm
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Rhina mirando

O. carnea

Beitrag von Rhina mirando »

Hola Joachim!,

Die Bilder sind wirklich sehr schön!!!.

Ich finde genauso wie Timm, dass es O. carnea sein soll. Morgen werde ich mein Doktorvater (Prof. Zizka) die Bilder zeigen, er hat die Revision geschrieben, die in Jahr 2002 in Wildenowia publiziert wurde.

Buenas noches y hasta manhana!,

Rhina
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JoachimInB
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Beitrag von JoachimInB »

Hallo Rhina u. Timm,

dann hat mein Kollege ja echt den Vogel abgeschossen! Da noch weitere Kollegen in die Region reisen werden, kann ich ja mal sehen, ob auch jemand Saat mitbringen kann. Es sei denn, es gibt hierzulande eh genug Material davon. Ich schätze mal, dass diese Pflanzen sehr kühl (eben frostfrei) überwintert werden müssen, um zu blühen. Es gibt in deren Heimat aber durchaus auch Frost; aus dem Bauch heraus würde ich mal sagen bis minus 5 Grad sollten die vertragen können. Vielleicht ist interessant zu erwähnen, das in der Region Eryngium agavifolium sehr häufig ist. Dieser Distel wird durchaus Frosthärte bis minus 15 Grad zugetraut.

Grüße,
Joachim
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